Aerothlon – die große Bühne für Hobby-Athleten
Ein internationaler Wettbewerb, an dem die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht ausschließlich Profis sind. Ein Traum für viele Hobby-Athleten. Dieser Traum konnte in Wagrain-Kleinarl am 8. Juli 2023 in Erfüllung gehen. Im Gegensatz zu anderen Hike & Fly-Veranstaltungen kämpften beim Aerothlon keine Profi-Athleten gegeneinander.
Kein Qualifying. Keine Punkte-Wertung. Nur die Challenge und Du.
Janine Brugger
Paul – die fliegende Kraft hinter dem Aerothlon
Paul Guschlbauer ist ein österreichischer Red-Bull Athlet. Ihm hat Red-Bull wahrlich Flügel verliehen. Eigentlich aus der Mountain-Bike Szene stammend, hat Paul das Paragleiten 2006 für sich entdeckt. Seitdem gilt Paul als einer der besten Gleitschirmflieger Österreichs und hat zahlreiche Hike & Fly Wettkämpfe für sich entscheiden können.
Doch Paul will mehr als gewinnen. Paul ist vor allem ein Mensch mit einer unbändigen Leidenschaft für seinen Sport. Deshalb hat Paul dieses Jahr selbst nicht teilgenommen, sondern war als Organisator tätig. Der Aerothlon ist für Paul viel mehr als nur ein Sportevent, so wie wir es kennen. Er sieht in ihm die Möglichkeit, das Feuer, das in ihm brennt, weiterzugeben.
Den eigenen Körper, Verbundenheit mit der Natur und die gemeinsame Freude am Sport richtig spürbar zu machen: Das ist für Paul der tiefere Sinn hinter der Veranstaltung. Er ist nicht nur die treibende Kraft hinter dem Event. Er ist geradezu die fliegende Kraft hinter dem Aerothlon.
Eine besondere Geschichte
Aerothlon – das ist ein Zauberwort, ein Floh im Ohr, ein Ereignis, das Dir den Tag Deines Lebens beschert.
Kleinarl. Was auf den ersten Blick wie ein verschlafenes, unscheinbares Bergdorf wirken mag, verwandelte sich an diesem Tag zu einer Bühne, auf der sportliche Spitzenleistungen abgerufen wurden. Eines war sicher: Der 8. Juli hat uns Helden erleben lassen – Helden, mit denen wir mitfiebern, mitfühlen, mitleiden und vor Allem: mitfeiern.
Die Geschichte des Aerothlons hat drei Hauptdarsteller. Zuerst einmal Wagrain-Kleinarl, wo man sich den Traum erfüllen möchte, sich in einen sportlichen Austragungsort von internationalem Rang zu verwandeln. Natürlich Paul, Initiator und Ideengeber des Aerothlons, der endlich einen Weg gefunden hat, seine Leidenschaft weiterzugeben. Und schließlich den wahren Helden: Dich! Fühl Dich wie ein Pro! Egal ob alleine, im Tandem-Duo oder als Dreier-Staffel – jeder Hobbyathlet, der für sich eine sportliche Bühne sucht, kommt an diesem Tag auf seine Kosten.
Die Strecke des Aerothlon im Kleinarltal
Aufgrund der vielfältigen und für den Aerothlon wie geschaffenen Möglichkeiten im Kleinarltal, bot Wagrain-Kleinarl die perfekte Bühne für das Event. Gestartet wurde am Sportplatz in Kleinarl mit Speed-Hiking.
Zu Fuß ging es dann für die Athletinnen und Athleten auf einer Strecke von etwa 4 Kilometern und 1000 Höhenmetern auf den Mooskopf hinauf. Den Gipfel erreicht, wurde der Gleitschirm angeschnallt. Die für alle Paragleiter bewältigbare Flugstrecke führte wieder hinunter zum Startpunkt.
Janine Brugger
Mountain-Biken bildete schließlich die letzte Etappe. 18 Kilometern und ca. 900 Höhenmeter führten die Bikerinnen und Biker vom Sportplatz zur Kleinarler Hütte und bergab über einen neu angelegten Trail ins Ziel.
Rückblick auf den Aerothlon 2023
Dieses Jahr durfte Bergzeit nicht nur als Sponsor, sondern auch mit unserem eigenen Team am Start sein. Unsere Dreier-Staffel bestand aus Sebastian, unserem Flieger, Jonas, unserem MTBler und mir, Flo, als Läufer. Als loser und auf die Schnelle zusammengewürfelter Haufen wollten wir hauptsächlich Spaß haben und das Event genießen. Aber ein klein wenig Ehrgeiz war natürlich trotzdem dabei.
Nach der Registrierung und Startnummernausgabe folgte am Vortag das obligatorische Racebriefing und die Pasta-Party. Der größte Teil des Briefings entfiel auf die Paraglider. Denn im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen dieser Art geht es hier nicht einfach nur darum, so schnell wie möglich vom Berg ins Tal zu fliegen. Nein, es müssen auch noch zwei Turningpoints erreicht werden, bevor die Landezone anvisiert werden kann. Es ist also durchaus fliegerisches Können gefragt. Wer einen der Turningpoints verpasst, muss übrigens seinen Schirm einsammeln und dorthin laufen, denn sonst kommt es zur Disqualifikation.
Am Renntag begrüßt uns Wagrain-Kleinarl mit absolutem Kaiserwetter. Bei strahlendem Sonnenschein begeben wir uns ins Start-/Zielgebiet des Aerothlons. Überall sehen wir bekannte Gesichter von der Pasta-Party.
Bei allem Ehrgeiz, der zu spüren ist, fällt ganz besonders die geradezu familiäre Stimmung zwischen den Teilnehmenden und Veranstaltern auf. Klar, jeder will sein Bestes geben, doch weniger die anderen scheinen die Kontrahenten zu sein als vielmehr die Aufgabe, die vor einem liegt.
- Um 11 Uhr sammeln wir Läufer uns am Start, der Trachtenverein spielt ein Ständchen und der Schützenverein feuert die Kanone, schickt uns ins Rennen. Vor uns liegen „nur“ 3,9 km, aber die sind mit fast 1.000 Höhenmetern gespickt. Anfangs geht es sogar noch recht gemütlich aufwärts, doch mit jedem Kilometer nimmt die Steigung zu. Je leerer die Beine, desto gnadenloser wird der Hang vor uns.
- Aber endlich kommt er in Sicht, der Zielbogen. Sebastian wartet bereits mit offenem Schirm, um sich in die Lüfte hochzuschrauben. Aber das mit dem Hochzuschrauben ist an diesem Tag tückisch. Nur wenigen Fliegern gelingt es genug Luft unter den Schirm zu bekommen, um die nötige Höhe zu finden. Auch Sebastian gelingt es nicht ganz und so schafft er es nur zum ersten Turningpoint. Dabei hat er es noch gut erwischt, manchen Fliegern gelingt nicht mal das und sie müssen fast mehr laufen, als die Läufer vor ihnen. Sebastian nimmt sich die Zeit, seinen Schirm zusammenzupacken und tut gut daran. So kommt er doch deutlich entspannter zum zweiten Turningpoint und biegt dann Richtung Landezone ab.
- Jetzt ist Jonas an der Reihe. Jonas hatte erst wenige Tage vor dem Aerothlon seinen Platz in unserer Staffel gewonnen. Ins kalte Wasser geworfen, hat er jetzt die Aufgabe, unsere Staffel in der sengenden Mittagshitze ins Ziel zu fahren. Während des 18 km langen MTB-Kurses wartet im Mittelteil eine ziemlich knackige Steigung mit gut 900 Höhenmetern auf, bei der sich Jonas bis auf knapp 2.000 Meter Höhe hochschraubt. Während Sebastian und ich bereits geduscht und mit einem erfrischenden Kaltgetränk am Ziel sitzen, können wir über die Videoleinwand mitverfolgen, wie Jonas sich gerade schlägt.
Mehr Informationen und die dazugehörigen GPX-Tracks findest Du unter: ABOUT | Aerothlon