Apani Merino X-Bionic – macht Schweiß zu Energie!
X-Bionic ist in den letzten 15 Jahren zu einem starken Namen bei Sportbekleidung, insbesondere Funktionsunterwäsche, geworden. Der Fokus liegt dabei vor allem bei der Kombination innovativer Materialien und Technologien. X-Bionic sagt von sich selbst, technologisch gesehen eher in der Luftfahrtindustrie als in der Sportbekleidung zuhause zu sein. Was das Aussehen der neuen Apani Merino Fastflow-Serie angeht, mag das Unternehmen recht haben. Ob die Funktionsunterwäsche auch all das leistet, was die Werbetexte versprechen, wird dieser Test zeigen.
Nachhaltige Funktionsunterwäsche
Durch ISO-Zonen an kälteempfindlichen Stellen – wie dem seitlichen Rücken oder den Schultern – wird für ausreichend Isolation gesorgt. Speziell genähte bzw. konstruierte Zonen an Ellenbogen und Knien, die sogenannten Expansion Ribs, ermöglichen dabei absolute Bewegungsfreiheit. Hier könnte ich nun noch eine ganze Menge mehr an Technologien und Konstruktionen aufzählen, aber das würde sicherlich den Rahmen sprengen …
X-Bionic lässt den Besitzer einer Hose oder eines Hemdes mit Informationen zu den verwendeten Technologien übrigens nicht im Stich. Die Wäsche wird in einem mehrfach aufklappbaren Karton mit umfangreichen Beschreibungen geliefert. Wer will – und das empfiehlt sich durchaus – kann auf diese Weise tiefer in den Funktionsumfang einsteigen.
Das klasse Produktdesign, die große Anzahl an Patenten, einfallsreiche Namen und die propagierten Wundereigenschaften wecken natürlich entsprechend hohe Erwartungen. Die Preise für die Fastflow Pants long und das Fastflow Shirt sind sicherlich auch im oberen Bereich von Funktionswäsche anzusiedeln. Entsprechend steigert sich meine Vorfreude auf den Praxiseinsatz!
Aussehen und Design
Auch bei Unterwäsche ist Aussehen und Design ein entscheidendes Kriterium. Das hat der Hersteller bei der prominenten Aufteilung in einzelne Funktionszonen und der Farbauswahl sicherlich auch im Kopf gehabt. Das Design hebt die Funktion der Unterwäsche hervor und lenkt das Auge auf die verschiedenen Technologien. Ob man sich nun an den (inoffiziellen) Hüttenknigge hält und sich in der Gaststube nicht bis auf die Unterwäsche auszieht oder die farbenfrohe X-Bionic-Unterwäsche vor dem Hüttenpublikum zum besten gibt, bleibt allerdings jedem selbst überlassen…
Tragekomfort und Schnitt
Die vielen Nähte bleiben dabei nahezu unbemerkt. Im Layer-Prinzip folgt auf die Unterwäsche keine weitere enge Schicht, weshalb die Nähte kaum auffallen. Aber auch der enge Rückenprotektor beim Skifahren oder die verschiedenen Schützer beim Eishockey verursachen keine zusätzlichen Druckstellen. Bei allen (teilweise sehr bewegungsintensiven) Tests sitzen sowohl Hose als auch Longsleeve perfekt!
X- Bionic Apani Merino: das Multisport- Talent
Eines vorab: Schlechtes Sommertraining kann diese (Ski-)Unterwäsche nicht ausgleichen – diese Erwartung muss ich leider gleich im Vorhinein enttäuschen. Dafür punktet sie in wirklich vielen anderen, durchaus ernst gemeinten Bereichen!
Primär ist die Kombination aus Hose und Hemd für den Einsatz als Skiunterwäsche gedacht. Doch die Materialeigenschaften prädestinieren sie natürlich auch für andere Sportarten. Ich habe daher – auch bedingt durch den Testzeitraum im Spätherbst – die Sportartenpalette etwas erweitert und die Unterwäsche auch beim Schlittschuhtraining, Eishockeytraining, Trailrunning und beim Skifahren getestet. Zusätzlich war ich bei Minustemperaturen auf dem örtlichen Christkindlmarkt. Auch wenn Glühweintrinken sicherlich kein Sport ist – die wärmenden Eigenschaften kann man dabei durchaus testen!
Andreas Lindebner
Stets steht der Hauptfokus der Apani Merino Fastflow-Kollektion im Vordergrund: der Erhalt der idealen Körpertemperatur von 37 Grad Celsius. Verschiedene Zonen und Bewegungselemente unterstützen die Bewegungsabläufe und sorgen für einen perfekten Sitz. Das 3D Bionic Sphere System soll wärmen, wenn man friert, und kühlen, wenn man schwitzt.
Praxistest: Eishockey, Laufen, Skifahren
Den ersten Test mache ich bereits im Spätsommer auf Schlittschuhen. Der Winter ist noch weit weg, daher ist Eishockey als schweißtreibende Aktivität in kalter Umgebung ein nahezu perfekter Auftakt für den ersten Härtetest. Die Funktionalität zeigt sich von Beginn an als sehr eindrucksvoll. Auch bei intensiven und entsprechend anstrengenden Bewegungen funktioniert der Feuchtigkeitstransport hervorragend – übermäßige Feuchtigkeit wird schnell nach außen abgeleitet. Es verbleibt – wie durch die Sweat Traps gewollt – ein kaum spürbarer Feuchtigkeitsfilm auf der Haut. Dadurch bleibt die Körpertemperatur erstaunlich konstant. Nach Aktivitätsende wird dieser Feuchtigkeitsfilm schnell nach außen transportiert und ein Auskühlen verhindert.
Zu Beginn des Winters stehen dann Lauf- und Trailrunningeinheiten auf dem Programm. Gerade in den ersten Minuten einer Laufeinheit machen mir kalte Temperaturen – teilweise hat es um die Null Grad – zu schaffen. Normalerweise, denn das Garn der Apani Merino sorgt dafür, dass ich auch zu Beginn nicht frieren muss. Den Wechsel zwischen wärmender und kühlender Funktion der Unterwäsche kann ich im Laufe der Trainingseinheiten tatsächlich spüren. Sobald kein Wärmen mehr nötig ist wird die entstehende Feuchtigkeit schnell abtransportiert und so eine konstante Körpertemperatur ermöglicht. Gerade für Läufe in der kalten Jahreszeit eignet sich das Set demnach perfekt: Es sorgt zu Beginn für Wärme – und kühlt bei maximaler Anstrengung.
Haltbarkeit und Pflege
Bei etwa der Hälfte der Testeinheiten trage ich entweder ein Ski-Rückenprotektor oder Eishockeyschutzausrüstung, die direkt auf dem Material reiben. Spuren hinterlassen sie indes keine. Wie sich das über längere Zeit entwickelt, lässt sich nach ein paar Monaten natürlich schwer vorhersagen.
Die tollen Eigenschaften von Merinowolle – kaum schmutzanfällig und nahezu geruchsneutral – werden durch den Einsatz des Mythlan-Garns nochmals verbessert. Da sich Bakterien und Keime nicht festsetzen können, wird Schweißgeruch stärker vorgebeugt. Gerochen haben beide getesteten Teile auch nach mehrfacher Benutzung nicht. Gewaschen habe ich sie dennoch immer mal wieder bei 30 Grad, zusammen mit anderen Wollsachen. In den Trockner darf die Hightech-Unterwäsche allerdings nicht – muss sie aber auch gar nicht, da die Teile schnell trocknen.
Mein Test-Fazit zur Apani Merino X-Bionic Fastflow
Meiner Meinung nach spielt ein gutes Tragegefühl bei Funktionsunterwäsche eine große Rolle und trägt zu Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei. Wenn nichts drückt und nichts übermäßig feucht wird, kann man sich schlichtweg besser auf die sportliche Leistung konzentrieren. In diesem Punkt überzeugen beide Teile auf ganzer Linie. Egal bei welcher Aktivität, egal in welcher Umgebung und egal was man darüber trägt: das gute Gefühl bleibt.
Das Material fühlt sich einfach klasse an und die Passform ist perfekt. Die Verpackungsaufschrift „turn sweat into energy – mach aus Schweiß Energie“ trifft es in meinen Augen also sehr gut. Zwar bewegt man sich auch in dieser Unterwäsche nicht von alleine, die Unterstützung durch optimalen Feuchtigkeitstransport oder wärmende Funktion helfen dabei jedoch ungemein.
Wer also nach einer Funktionsunterwäsche sucht, die für so ziemlich jede Aktivität bei kälteren Temperaturen flexibel einsetzbar ist – hier ist sie! Mit Apani Merino by X-Bionic kann man verschiedene Arten von Unterwäsche durch eine einzige Kollektion ersetzen, was den relativ hohen Preis durchaus relativiert.