Die ATK Timepacer 12 ist eine neue Skitourenbindung, die in der Saison 2024/2025 auf den Markt gekommen ist. Ihre Werte klingen alle sehr vielversprechend, daher wollte ich die Bindung direkt testen.
- Mit 250 Gramm pro Bindung ein echtes Leichtgewicht
- Der Z-Wert ist individuell von 6-12 einstellbar
- Die Bindung hat einen Stopper
- Die Bindung ist in der Länge verstellbar, was die Nutzung mit verschiedenen Skitourenschuhen ermöglicht
Trockentest und Montage
Beim Auspacken der Bindung stellte ich zuerst fest, dass sie wirklich sehr leicht ist. Durch die verwendeten Materialien, eine Kombination aus Aluminium 7075, dem festen Kunststoff POM und Edelstahl, wirkt sie super hochwertig. Die Materialien sind zum Teil recycelt. Die ATK Timepacer ist „Made in Europe“, was sicher für den einen oder die andere von euch nicht ganz unwesentlich ist.
Christian Hofstetter
Christian Hofstetter
Bei der Montage bin ich allerdings etwas stutzig geworden, da der Schuh den Stopper nicht direkt nach unten gedrückt hat, als ich den Schuh per Hand in die Bindung drücken wollte. Allerdings zeigte sich das später im Test als unbegründete Sorge. Der Einstieg in die Bindung funktioniert problemlos und ich kann den Schuh (im angezogenen Zustand) sehr einfach in die Bindung „drücken“.
Das Bohrbild am Hinterbacken der Bindung ist sehr breit für eine aufstiegsorientierte Pin-Bindung. Somit ist eine sehr gute Kraftübertragung auf den Ski gewährleistet (mein Ski, den ich mit der Bindung zusammen im Test verwendet habe, hat eine Mittelbreite von 92 Millimetern). Die von ATK empfohlene Skibreite für diese Bindung erstreckt sich von 76 bis 97 Millimeter.
Christian Hofstetter
Durch die Verstellbarkeit der Bindung auf der Montageplatte kann man bis zu 30 Millimeter variieren und somit verschiedene Schuhe fahren. Das schätze ich sehr, da man dann beim Neukauf eines Tourenskischuhs den Ski nicht direkt neu bohren muss.
Ich bin die Bindung sowohl mit einem Dynafit-Schuh als auch mit einem Tecnica-Schuh gegangen und gefahren. Beides hat sehr gut funktioniert.
Handling der ATK Tourenbindung
Wenn man die ATK Timepacer für den Aufstieg vorbereitet, muss man die Steighilfe nach vorne klappen. Das ist anders als bei den meistens anderen Pinbindungen. Die Steighilfe ist mit einem Seilzug mit dem Stopper verbunden, dadurch arretiert sich der Stopper beim Verwenden der ersten Steighilfe.
Anders als bei den meisten Pinbindungen muss man die Steighilfe für den Aufstieg nach vorn klappen.
Meine erste Skitour mit der Timepacer 12 war eine Pistenskitour. Am Parkplatz habe ich bereits den Stopper arretiert, indem ich die erste Steighilfe umgeklappt habe. Das funktioniert einwandfrei, auch mit kalten Fingern und Handschuh. Im Anschluss bin ich in die Bindung eingestiegen und habe den Vorderbacken arretiert. Und schon konnte ich losgehen.
Christian Hofstetter
Bei all meinen Aufstiegen während des Tests hatte ich nie das Problem, dass sich der Stopper fälschlicherweise löst oder das ich aus der Bindung geflogen bin (das kann manchmal bei harten Querungen passieren).
Auch das Einlegen der zweiten Steighilfe funktioniert problemlos, mit etwas Übung und dem richtigen Stockmodell klappt es auch mit dem Skistock. Am Gipfel muss ich nur die Steighilfe umklappen und schon ist der Stopper „frei“ und greift im Schnee. Somit rutscht der Ski auch nicht ungewollt weg.
Christian Hofstetter
Durch den zweigeteilten Vorderbacken ist das Öffnen der Bindung vom Aufstiegsmodus sehr einfach. Es braucht nicht viel Kraft, um auszusteigen.
Die Bindung kann auch neutral gegangen werden, also ohne Steighilfe. Hierzu muss man den Hinterbacken einmal drehen. Diese Funktion habe ich nicht genutzt, da die erste Steighilfe auch bei flachen Zustiegen in meinem Fall sehr gut funktionierte. Das empfand ich als besonders angenehm, weil es das Handling für mich ungemein erleichtert hat. Ob man die neutrale Position braucht, ist allerdings sehr vom Schuhmodell abhängig.
Christian Hofstetter
Zusätzlich hat die ATK Timepacer 12 auch eine Harscheisenaufnahme, welche optimal funktioniert.
Abfahrt mit der Timepacer 12
Im Abfahrtsmodus funktioniert die Bindung ebenfalls einwandfrei. Ich hatte keinerlei Fehlauslösung. Das Einzige, was ich festgestellt habe, ist, dass sich im Abfahrtsmodus der Stopper nicht ganz so weit nach oben hebt, wie es bei anderen Bindungen der Fall ist. Das sieht etwas ungewohnt aus, da der Stopper sehr knapp am Ski ist. Allerdings hatte ich dadurch keinerlei Beeinträchtigung beim Abfahren. Auch auf der harten Piste „bremste“ der Stopper im Schnee nicht.
Ich unternahm mehrere Skitouren mit der ATK Tourenbindung, nach meinem ersten Test auf der Piste auch im Gelände. Der Eindruck der ersten Tour bestätigte sich. Ich kann mich immer auf die Bindung verlassen, egal ob im fluffigen Pulverschnee oder bei harten ausgefahrenen Abfahrten im Gelände.
Christian Hofstetter
Mein Testfazit zur ATK Timepacer 12 Skitourenbindung
Die ATK Timepacer 12 ist eine renninspirierte Tourenbindung mit dem Komfort einer Allround-Bindung. Sie ist ideal für schnelle Pistenanstiege mit leichtem Equipment, aber auch für klassische Skitouren in Kombination mit stärker abfahrtsorientierteren Schuhen und Ski.
Ich bin besonders begeistert von der einfachen Handhabung, da man nicht viel umstellen muss, um ein homogenes Tourengehen zu ermöglichen. Die Abfahrtsperformance ist ebenfalls sehr gut. Die Bindung sieht sehr einfach aus und bietet alles, was man braucht. Daher ist die Timepacer 12 für mich ein echtes Highlight im Bereich Skitourenbindungen. Ich kann sie jedem Skitourengeher und jeder Skitourengeherin empfehlen, die den Fokus auf Leichtigkeit und einfaches Handling legen möchten.