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Bergzeit Alpincamp mit Dynafit

Jennerstier: Auf dem Weg ins erste Rennen

5 Minuten Lesezeit
Das erste Skimo-Rennen ist für jeden etwas Besonderes. Vorab braucht man einiges an Vorbereitung und Wissen, was teils schwer zu bekommen ist. Bergzeit und Dynafit erleichterten vier begeisterten Skibergsteigern den Einstieg - beim Bergzeit Alpincamp mit abschließender Teilnahme am Jennerstier!

Skimo-Rennen: Material und Technik

Am Freitagabend sind alle Teilnehmer noch blutige Anfänger, zumindest was Skimo-Rennen angeht. Denn keiner von uns hatte bisher an ein einem Rennen dieser Art teilgenommen – wie einer nach dem anderen beim ersten Kennenlernen in unser Unterkunft, dem Hotel AlpinaRos in Berchtesgaden, zugibt. Allein das gibt einiges an Gesprächstoff her und schafft direkt ein tolles Gemeinschaftsgefühl.

Patrick Jost, Bergführer und Leiter eines Bergführerbüros, hat nun also die Aufgabe, aus uns Renn-Neulingen bis Sonntag bestens vorbereitete Jennerstier-Starter zu machen. Eine wirklich spannende Aufgabe! Doch Patrick, als alter Fuchs in Sachen Skimo-Rennen, teilt sein Wissen und seine Rennerfahrung gerne. Ganz am Anfang steht die Theorie, von der Materialkunde bis hin zum Trainingsplan – und natürlich die Ausgabe des Testmaterials von Dynafit.

„Eine gute Vorbereitung ist wichtig. Es braucht die Grundlage und dann kommt das Intervalltraining dazu, um ein Rennen auch durchzustehen“, sagt Patrick.

Dafür bleibt bis Sonntag zwar keine Zeit mehr, aber die Teilnehmer sind fit und können die Tipps für zukünftige Herausforderungen nutzen. Auch bei viel Fachsimpelei darf das gesellige Miteinander nicht fehlen und so wird der erste Abend bei Schweinshaxe und Bier abgeschlossen. Das gibt Kraft für den nächsten Tag!

Ein Skitourengeher im Aufstieg.
Noch vor dem Rennen geht es in den Schnee, um an unserer Technik zu feilen. | Foto: Harald Angerer / auffimuasi.at

Vorbereitung auf den Wettkampf

Grau ist alle Theorie – weshalb wir uns am Samstag schon recht früh zum gemütlichen Frühstück treffen. Natürlich ist das Rennen am Sonntag Thema, und eine wenig Aufregung kommt auch schon auf. Doch wir wollen unser neues Material und das gestern Gelernte gleich ausprobieren – also ab zum Anstieg Richtung Jenner! Wir steigen entlang der Piste auf, so kann Patrick allen auf die Füße und die Hände schauen und wertvolle Tipps geben:

„Die Stöcke sollen parallel geführt werden. Ihr müsst euch vorstellen, ich würdet ein großes LKW-Lenkrad halten“, erklärt Patrick.

Wir versuchen den Tipp gleich umzusetzen und sofort steigt die Konzentration in der Gruppe. Auch unsere Beinarbeit ist Thema. So soll die Ferse nicht zu hoch angehoben werden, sondern der Fuß eher nach vorne geschoben werden. Dann noch die Hüfte etwas vor und schon wird unsere Technik effektiver. Ganz schön viel zu merken an einem Tag vor dem Rennen – aber wir saugen die Infos auf wie ein Schwamm.

Eine Gruppe Skitourengeher
Schuh fixieren, Bindung umstellen und Fell abziehen – beim Wechseln kann im Rennen viel Zeit verloren gehen. | Foto: Harald Angerer / auffimuasi.at

Wechseltraining für jede Sekunde

Schwieriger wird es dann beim Verhalten in der Wechselzone. Wenn Patrick den Wechsel vorführt, sieht es spielerisch aus – jeder Handgriff sitzt und so wandern die Ski in wenigen Sekunden von den Füßen an den Rucksack. Bei uns jedoch zeigt sich, dass wir noch einiges üben dürfen. Patrick entmutigt uns nicht und bläut uns ein:

„Prägt euch schon vor der Wechselzone den Ablauf ein“, denn bei Puls 180 im Rennen wird das Denken teilweise schwer.

Schuhe fixieren, Bindung umstellen und Fell abziehen, alles in wenigen Augenblicken – zumindest bei Patrick. Doch das Lachen vergeht uns dabei nie, die Stimmung ist großartig und alle sind mit viel Eifer dabei. Auf einem kleinen Parcours wird dann das Abfellen, Auffellen und der Wechsel zur Tragepassage simuliert.

Zum Abschluss des Tages zieht es uns noch zu einer kurzen Streckenbesichtigung auf die Jennerstier-Rennstrecke. Alle sind sich einig: Das wird nicht einfach morgen. Zum Schluss hat Patrick auch noch wertvolle Ratschläge für die Abfahrt parat.

Unser Jennerstier-Rennen

Schon am Abend vor dem Rennen steigt so langsam aber sicher die Anspannung. Auf den Zimmern wird noch einmal der Ablauf in der Wechselzone durchgegangen und die Strecke diskutiert. Beim Abendessen herrscht dann eine Mischung aus Lockerheit und Anspannung. Der Respekt vor dem Jennerstier ist bei allen zu spüren und alle zieht es recht früh ins Bett.

Beim Frühstück am nächsten morgen ist dann allen klar: Heut ist es soweit. Die Nervosität steigt, es gilt noch gut zu essen, um genügend Energie bis zum Start um 11 Uhr aufzunehmen.

„Esst jetzt ordentlich und dann einen halben Riegel eine halbe Stunde vor dem Rennen“, empfiehlt Patrick.

Bei der Anmeldung vor Ort ist dann auch die letzte Lockerheit der Anspannung gewichen: Was wird uns erwarten? Wie geht’s mir in der Wechselzone? Wie schnell gehe ich’s an? Das sind nur ein paar der Fragen, die uns durch den Kopf schießen. Dann fällt der Startschuss und los geht’s!

Es lässt ich ganz kurz machen: alle haben sich wirklich sehr stark geschlagen! Vor allem Max ist in seinem Element und fühlt sich auf der Strecke sichtlich wohl. Er wurde 25. in seiner Klasse und ist mit der Platzierung sehr zufrieden:

„Es war ein super Rennen und mit der Platzierung bin ich auch sehr zufrieden!“

Durchwachsen fällt die Bilanz von Anna aus. Trotzdem kann auch sie sich über den 10. Platz in ihrer Klasse freuen:

„Wie befürchtet habe ich in den Wechselzonen viel Zeit liegen gelassen, das war wirklich schwierig.“

Mit einem Lachen im Gesicht schwingt kurz danach Tanja im Ziel ab:

„Es war ein wirklich tolles Rennen! Ich bin sehr zufrieden!“

Und auch Manuel lässt nicht allzu lange auf sich warten – immerhin als 40. und nicht als Letzter, wie er betont:

„Die Anstiege waren wirklich schwierig und hart. Das Rennen war aber trotzdem großartig und eine super Erfahrung!“

Bei traumhaftem Wetter und guter Stimmung am Streckenrand haben also alle vier den Jennerstier besiegt und nach ein paar Minuten im Ziel ist die Anspannung bei allen einem breiten Grinsen gewichen. „Es ist geschafft“, strahlen die vier und genießen noch die Wettkamp-Atmosphäre. Wir sind uns einig: es war ein tolles Camp, wir haben viel gelernt und der Jennerstier war ein unglaublicher Abschluss!

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