Als passionierter Skitourengeher, der sich meist eher schwerbepackt auf den Weg macht, stand ich dem bevorstehenden Rucksacktest des etwas kleineren „Rapid“ von Camp eher skeptisch gegenüber. Einen leichten Rucksack zu entwickeln, ist meiner Meinung nach nicht so schwierig – diesen aber komfortabel und stabil zu gestalten, ohne an den nötigen Features zu sparen, umso schwerer.
Natürlich hat jeder so seine Vorlieben, was Rucksackmodelle angeht. Für mich persönlich muss ein Rucksack aber auf alle Fälle in puncto Tragekomfort und Strapazierfähigkeit überzeugen. Doch so viel vorweg: Durch die jahrelange Erfahrung im Rennsport hat Camp beim Rapid sehr viele tolle, technische Details integriert. Aber lest selbst!
Fassungsvermögen: Alles gut verstaut im Camp Rapid
Damit meine Spiegelreflex-Kamera, ausreichend Kleidung und die Standard-Skitourenausrüstung auch sicher Platz haben, bin ich normalerweise immer mit einem etwas größeren Skirucksack unterwegs.
Trotz der lediglich 20 Liter Fassungsvermögen des Camp Rapid ist es erstaunlicherweise überhaupt kein Problem, mein Sammelsurium an Dingen im Rennrucksack unterzubringen. Einzig der Stiel meiner Lawinenschaufel hat dann leider nicht mehr ganz Platz. Es sei aber auch gesagt, dass der Rapid sicherlich nicht für eine Lawinenschaufel dieser Größe konzipiert ist.
Neben Trinkflasche, energieriegel, Jacke, Erste Hilfe Set, Leatherman und Handschuhen finden dann aber schließlich doch noch eine kleinere Lawinenschaufel und eine Lawinensonde im eigens dafür vorhandenen Bereich im Hauptfach ihren Platz.
Tragekomfort: Der Anschmiegsame
Fertig gepackt und los geht’s! Auch unterwegs lässt sich der Camp Rapid nichts nachsagen. Vor allem in Sachen Tragekomfort hat mich der Rennrucksack echt überrascht. Sofern man – wie bei jedem anderen Rucksack auch – darauf achtet, den Rucksack richtig zu packen, schmiegt sich der Rapid angenehm an den Rücken an. Eine extra Rückenpolsterung oder gepolsterte Träger braucht er dazu nicht.
- Lesetipp: Rucksack packen – So geht’s richtig
Das große Hauptfach, das als Stauraum für die Steigeisen gedacht ist, habe ich hautsächlich für meine Kamera und das Erste-Hilfe Set genutzt. Den an dieser Stelle eingesetzten großen Klettverschluss als Zugang finde ich unglaublich praktisch. So kann ich auch während der Tour problemlos an meine Kamera ran und muss dafür nicht extra stehen bleiben. Gleich schnell hätte man also auch die Steigeisen zur Hand.
Das für mich persönlich beste Gadget ist das „Tubular Rewind Holder“-Fixierungssystem. Diese am Ende eines elastischen Bandes befestigte dicke Gummilasche dient als Haupt-Skihalter. Da sie sich automatisch an die Skier anpasst, muss diese nicht jedes mal extra eingestellt werden.
Mein Fazit zum Camp Rapid
Der Camp Rapid ist ein extraleichter Skitourenrucksack mit jeder Menge gut durchdachter und sinnvoll umgesetzter Details. Die Italiener aus dem Piemont beweisen damit wieder einmal ihr Know-How in Sachen „light and fast“. Camp hat es geschafft, drei Merkmale zu verbinden, die sich sonst häufig gegenseitig ausschließen: Der Rucksack ist nicht nur leicht, sondern auch strapazierfähig und lässt sich angenehm tragen.
Er eignet sich neben dem Renneinsatz auf jeden Fall auch sehr gut für normale Skitouren. Für’s Skitourengehen im Gelände fällt er größentechnisch aber etwas knapp aus. Für die Leichtgewichtsfetischisten unter den Tourengehern reichen die 20 Liter aber mit Sicherheit aus.
Die durchdachte Skihalterung, die Verbindungsmöglichkeit von Hauptfach und Steigeisenfach mittels Reisverschluss sowie der mit dicken Handschuhen tadellos bedienbare Schnellverschluss am Brustgurt haben mich auf alle Fälle überzeugt.
Die wichtigsten Daten zum Camp Rapid Skirucksack
- Geeignet für: Damen und Herren
- Einsatzbereich: Skitour, Skifahren
- Konstruktion: Toploader
- Gewicht: 505 Gramm
- Fassungsvermögen: 20 Liter
- Doppeltes Skiträgersystem: Hook Rewind Holder (Metallbügel zum Einhängen an den Ski) und Tubular Rewind Holder mit elastischem Fixierband
Weitere Features:
- atmungsaktive Schultergurte mit kleiner Tasche
- atmungsaktives Mesh am Rücken
- Hauptfach für Steigeisen
- Trinkblasenfach
- interne Tasche und Fach für Schaufel und Sonde
- Extrafach mit Reißverschluss für Kleinkram
- Brustgurt mit „EZ OP“-Schnalle mit Schnellverschluss
- Pickelhalterung
- Truck Bull (Vorrichtung zum „Mitziehen“ des Kollegen bei Teambewerben)
- Trillerpfeife für den Notfall
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