Das Click Up ist ein halbautomatisches Sicherungsgerät. Das Bremsseil muss der Markierung folgend richtig herum in das Gerät eingelegt werden. Zum Sichern muss immer der Herstellerkarabiner mit passendem Durchmesser verwendet werden, sonst kann die Blockier-Funktion nicht gewährleistet werden.
Das Click Up ist derzeit nicht im Bergzeit Shop verfügbar, jedoch der Nachfolger des Sicherungsgeräts: das Click Up+.
- Hier findest Du den Testbericht zum Click Up+.
Jetzt aber zurück zum eigentlichen Hauptdarsteller dieses Testberichts.
Handling beim Click Up
Seil einlegen: Die Bedienung des Click Up ist der Bedienung des Tubes sehr ähnlich. Das Seil wird wie auch beim Tube als Schlaufe in das Gerät hineingelegt und der Karabiner eingeklickt. Dabei ist es wichtig der Markierung zu folgen: Das Seilende des Kletternden in Richtung der Klettermarkierung als auch das Ende der Sicherungshand entsprechend der angebrachten Markierung einlegen.
Partnercheck: Beim obligatorischen Partnercheck muss bei allen halbautomatischen Sicherungsgeräten die Blockierfunktion überprüft werden. So auch beim Click Up. Mit Bremshand unten wird einmal kräftig am zum Kletterer führenden Seil gezogen. Ertönt das typische, namensgebende „Klick“, ist alles in Ordnung. Nachdem die Blockierung aufgehoben wurde, kann es losgehen.
Chiara Hanke
Chiara Hanke
Der richtige Sicherungskarabiner: Dann wird der Herstellerkarabiner in das Gerät und den Gurt verbindend eingehängt und am Gurt verdrehsicher fixiert. Achtung Fehlerquelle: Wird hierbei ein HMS-Karabiner mit zu kleinem Querschnitt verwendet, kann sich der Karabiner auf den langen Schenkel legen und sich damit an dem gegenüberliegenden Schenkel anstoßen und selbst blockieren. Deshalb unbedingt immer den Originalkarabiner verwenden.
Position Bremshand: Die Bremshand sollte immer an dem jeweiligen Seilende in der Grundposition unterhalb des Geräts verweilen. Die Bedienung beim Toprope ist identisch mit einem Tube, da man das Gerät dafür nicht in die Hand nehmen muss, sondern einfach nur das Seil einzieht.
Chiara Hanke
Chiara Hanke
Blockierfunktion lösen: Um die Blockierung nach einem Sturz wieder zu lösen, reicht ein leichtes Nach-unten-Drücken des Click Ups aus, damit der Karabiner wieder in seine ursprüngliche Position rutscht und der freie Seilverlauf gewährleistet wird.
Schnell Seil ausgeben: Das schnelle Seilausgeben funktioniert hier fast anlog zum Tube mit der einzigen Besonderheit, dass man auf ruckartiges Ziehen verzichten sollte, da ansonsten ähnlich wie beim Grigri die Blockierfunktion ausgelöst wird.
Ablassen: Zum Ablassen muss man das Click Up lediglich leicht nach unten drücken und schon kann man den Kletterer gut kontrolliert und mit wenig Kraftaufwand nach unten lassen.
Für wen eignet sich das Click Up?
Gerade für Anfänger ist das Click Up perfekt geeignet, da nur wenige grobe Sicherungsfehler möglich sind.
Chiara Hanke
Überprüfbarkeit: Durch eine kurze Zugbewegung kann überprüft werden, ob das Seil richtig herum eingelegt ist. Wenn alles passt, ertönt ein lauter „Klick“, das Seil blockiert. Dabei rutscht das Click Up nach oben und klemmt das Seil zwischen Karabiner und Sicherungsgerät ein.
Einfach (um-) zu lernen: Ein weiterer Vorteil für Anfänger ist, dass sich die Handhabung mit dem Click Up sehr leicht erlernen lässt.
Ablassen: Auch das Ablassen mit dem Click Up verläuft einfach. Ein Panik-Fehlbedienung wie beim Petzl Grigri ist nicht möglich. Durch leichten Druck auf das Click Up läuft das Seil langsam und kontrolliert durch das Sicherungsgerät. Nimmt man nun den Druck vom Sicherungsgerät, stoppt das Seil und damit der Kletterer.
Durchmesser Kletteseil: Optimalerweise sollte man ein Seil mit einem Durchmesser von neun bis zehn Millimetern verwenden, um eine reibungslose Handhabung zu gewährleisten (Seile mit einem Durchmesser von mehr als zehn Millimeter sind etwas mühsam in der Handhabung). Im Test verwendete alte und damit teilweise ausgefranste bzw. dickere Seile machen dem Gerät dann doch ein wenig zu schaffen und mindern die Sicherungsqualität und -geschwindigkeit erheblich. Der Hersteller Climbing Technology gibt den Spielraum zwischen 8,9 und 10,5 Millimetern an. Bewegt man sich am unteren Rand der Skala, muss man sehr wachsam sein, weil das Seil dann sehr leicht läuft. Am oberen Ende der Skala wird es – wie erwähnt – etwas holperig.
Wichtig: Für Doppelseile gibt es eine eigene Version des Click Up, das Alpine Up. Es ist geeignet für Seile zwischen 7,3 und 9 Millimetern.
Video: So funktioniert das Click Up
Fazit zum Test des Click Up Sicherungsgeräts
Das Click Up ist gewissermaßen eine Weiterentwicklung des Tubes in Form eines Halbautomaten. Wem das Sichern mit dem Tube vertraut ist, der kann relativ bequem auf das Click Up umsteigen.
Das Click Up hat zudem einen großen Vorteil gegenüber dem Grigri: Es ist auch für Linkshänder geeignet. Das ist nicht zuletzt einer der Gründe, warum ich seit nunmehr drei Jahren zum Click Up greife. Zudem missfällt mir, dass der Grigri viele Menschen aufgrund seiner Funktionalität dazu verleitet, sämtliche Sicherungsregeln zu missachten und ihn als Vollautomaten in Betrieb zu nehmen. Das ist beim Click Up zum Glück (fast) nicht möglich. Die Bedienung gleicht der eines Tubes mit einer zusätzlichen Blockierfunktion. So wird das stundenlange Sichern beim Projektieren deutlich erträglicher als vergleichsweise völlig verkrampft am Tube zu hängen.
Vorteile und Nachteile auf einen Blick
Vorteile:
- wenig Fehlerquellen; wird das Seil falsch herum eingelegt, funktioniert das Click Up wie ein Tuber ohne Blockierfunktion
- Blockierfunktion gut hörbar – und damit überprüfbar
- geeignet für gängige Seildurchmesser
- angenehmer beim Sichern eines schweren Kletterers
- auch für Linkshänder geeignet
Nachteile:
- Nach dem Blockieren beim Hineinsetzen oder einem Sturz lässt sich das Click Up schwerer lösen als etwa das Mammut Smart oder das Salewa Ergo Belay
- klickt manchmal ungewollt ein
- nur verwendbar mit Herstellerkarabiner mit passendem Durchmesser
- dynamisches Sichern will – wie bei allen Halbautomaten – geübt sein