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Leichter geht nicht

Der Corsa Race Eispickel von Camp im Test

5 Minuten Lesezeit
Der Camp Corsa Race ist ein Leichtgewicht unter den Eispickeln. Mit 185 Gramm Gesamtgewicht ist er für Skibergsteiger-Rennen konzipiert. Auch wenn 2020 die meisten Rennen durch das Coronavirus bedingt ins Wasser fielen, stellen wir Dir hier den ISPO Award Gold Gewinner 2020 vor. Lena beschreibt ihren ersten Eindruck des Race-Pickels und interviewt das Bergzeit-Skitouren-Squad zu möglichen Einsatzgebieten.

185 Gramm! Mit diesem Rekord-Gewicht kommt der neue Eispickel der Marke Camp, der „Corsa Race“ daher. Und wie der Name schon verrät, wurde er vorrangig für Skibergsteiger gemacht, die Rennen laufen. Die fielen wegen Corona zum größten Teil in diesem Jahr aus, weswegen der Bergzeit Skitouren-Squad noch keine Gelegenheit zum Live-Test hatte. Wir stellen euch den Camp Corsa Race trotzdem vorab vor.

Der Camp Corsa Race Eispickel
Der ISPO Award Gold Gewinner: Der Corsa Race von Camp. | Foto: Lena Starkl

Wie ich zum Camp Corsa Race kam

„Lena, Du gehst doch am Wochenende eine Hochtour. Kannst Du den Pickel für ein paar Bilder mitnehmen?“ Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, um welchen Pickel es genau geht. Als ich den Camp Corsa Race dann in der Hand hatte, dachte ich nur: „Was ist das denn?“

Klar, ich habe selbst auch mehrere Pickel. Darunter leichtere und weniger leichte. Aber der Camp Corsa Race ist wirklich die Feder unter den Eispickeln. Für meine Hochtour auf den Wilden Freiger ist diese Art von Pickel nicht geeignet, das war mir klar. Ich würde zwei mitnehmen müssen. Bei einem Gewicht von 185 Gramm musste ich da aber nicht lange überlegen.

Fakten zum Camp Corsa Race

Ich habe es zwar schon ein paar Mal erwähnt, aber 185 Gramm Gewicht ist einfach wirklich ein Rekord. Vergleichbare Modelle in der Kategorie von anderen Marken gibt es eigentlich nicht unter 200 Gramm.

Natürlich erfüllt der Pickel die Auflagen der ISMF für Wettbewerbe im Skibergsteigen. Der Camp Corsa Race hat eine Gesamtlänge von 50 cm, was bei vielen Rennen eine Anforderung ist. Der Schaft ist aus 7075 Aluminium gefertigt. Damit er noch leichter ist, hat Camp die Dicke reduziert. Außerdem ist der Schaft durchlöchert. Das hat noch einen Vorteil: besseren Griff. Das können auch Sebastian und Danny aus dem Bergzeit Skitouren Squad bestätigen. Worauf es bei einem Race-Pickel ankommt, erklären sie im folgenden Interview.

Sebastian Krejci beim Skitourenrennen
Sebastian Krejci – Mitglied des Bergzeit Skitouren Squad. | Foto: Privatarchiv Sebastian Krejci

Interview mit Sebastian & Danny aus dem Bergzeit Skitouren-Squad

Danny, worauf kommt es bei einem Race-Pickel an?

Danny: „Erst einmal müssen die Pickel der UIAA Norm entsprechen. Dann gibt es je nach Rennen Anforderungen an die Mindestlänge, zwischen 48 und 50 cm. Ansonsten ist natürlich das Gewicht entscheidend. Wenn ich schnell unterwegs bin, möchte ich auf keinen Fall zu viel Gewicht am Rücken oder in der Hand tragen.“

Und was geht gar nicht?

Danny: „Da es ja trotz Wettkampf und Gewicht immer noch um die Sicherheit geht, sollte mir ein Eispickel immer noch ein sicheres Gefühl vermitteln. Wenn mir die Konstruktion zu windig ist, lasse ich die Finger davon.“

Einen Race-Pickel – braucht man den wirklich, Sebastian, oder geht nicht „einer für alles“?

Sebastian: „Ein Race-Pickel ist extrem aufs das Gewicht getrimmt. Man muss bei ihm ganz klar Abstriche in Bezug auf Handling und Haltbarkeit machen. Oft haben diese entweder eine reine Aluhaue, verkraften also Felskontakt nicht wirklich gut auf Dauer. Der Camp Corsa Race hat zwar eine Stahlverstärkung, trotzdem wird der Kopf durch den Großteil des verwendeten Alus extrem leicht. Dadurch fehlt ihm der „Zug“, wenn man ihn ins Eis hauen möchte. Er springt leichter weg und greift nicht wirklich gut. Für den „normalen“ Skitourengeher ist es eher ein Notpickel. Wenn man weiß, dass man sicher einen Pickel braucht, würde ich immer einen mit Stahlhaue bevorzugen.“

Sebastian Krejci beim Skitouren Rennen
Bei hochalpinen Rennen mit Gletscherkontakt müssen Pickel mitgeführt werden, die der UIAA Norm entsprechen. | Foto: Privatarchiv Sebastian Krejci

Was macht den Camp Corsa Race für Euch interessant?

Sebastian: „Durch die Stahlspitze nutzt sich diese deutlich weniger ab als bei Pickeln mit reiner Aluhaue. Er ist für mich somit ein Pickel zum immer dabei haben. Eventuell auch als Wanderpickel im Frühjahr zum Queren von Schneefeldern. In der Kategorie Rennpickel sehe ich ihn ganz vorne mit dabei.“

Danny: „Für mich ist es definitiv das leichte Gewicht!“

Sebastian, wäre Corona nicht gewesen, wärst Du dieses Jahr Adamello und Tour du Rutor gelaufen. Hier ist der Pickel Pflicht. Wann sind Pickel bei Rennen Pflicht?

Sebastian: „Pickel sind nur bei hochalpinen Rennen mit Gletscherberührung, zum Beispiel beim Grand Course Rennen, PDG, Trofeo Mezalama, usw. Pflicht. Das steht aber immer im entsprechenden Renn-Reglement.“

Für wen empfehlt Ihr den Camp Corsa Race?

Sebastian: „Für mich ist der Camp Corsa Race ein reiner Rennpickel, bei dem es auf das letzte Gramm Gewicht ankommt. Für jemanden, der einen leichten Pickel sucht und diesen auch öfter einzusetzen gedenkt, gibt es meines Erachtens bessere Alternativen.“

Der Camp Corsa Race Eispickel
Wie sich der Corsa Race im Rennen macht, wird sich noch zeigen. | Foto: Lena Starkl

Fazit zum Camp Corsa Race

Der Name sagt es eigentlich: Der Pickel ist in erster Linie für Wettkämpfe gemacht. Wer gerne leicht und schnell auf Skitour unterwegs ist, oder beim Wandern im Frühjahr zum Queren von Schneefeldern einen Pickel dabei haben will, der könnte auch den Corsa Race mitnehmen. Allerdings muss man darauf achten, dass der Felskontakt nicht zu groß ist – denn das tut der Haltbarkeit des Pickels nicht gut.

Du interessierst Dich für den Corsa Race von Camp?

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