Inhalt
- Das Paddy Moonwalk im Test - mein neues Crashpad
- Ocun Moonwalk: Geringes Gewicht und gute Dämpfung
- Lange Haltbarkeit des Schaumstoffs, robustes Außenmaterial
- Mulitfunktions-Crashpad: Traversen und Bloc Boulder, als Stuhl oder als Matratze
- Tragesystem: Durch den Rundum-Reißverschluss fällt nichts raus!
- Fußabstreifer inklusive
- Nachteile: Kein Hüftgurt - und rutscht auf Schneeunterlage
- Mein Testfazit zum Paddy Moonwalk von Ocun
Das Paddy Moonwalk im Test – mein neues Crashpad
Vor etwa zwei Jahren war es mal wieder so weit. Meine alte Matte war durchgesprungen – und mehr als zum Kaschieren von Wurzeln geeignet als zum Abspringen. Weil mein nächster Boulderurlaub schon gebucht war, stand ich also nicht vor der Entscheidung ob, sondern vielmehr welches neue Crashpad ich mir zulegen sollte. Wie der Titel dieses Berichts vermuten lässt, sollte es das Moonwalk von Ocun sein, das ich in den vergangenen zwei Jahren umfassend getestet habe. Es war unter anderem in Kochel, dem Frankenjura, Tessin, Magic Wood, der Silvretta, in Graz und in den Rocklands im Einsatz. Auf diese Weise hat die Matte nun schon etliche Boulder-Trips hinter sich. Aus meiner Sicht ist es also an der Zeit, ein kleines Fazit zu ziehen.
Ocun Moonwalk: Geringes Gewicht und gute Dämpfung
Im Vergleich zu anderen Bouldermatten dieser Größe (100×132 Zentimeter/ 200×66 Zentimeter) ist das Moonwalk mit gerademal 6,3 Kilogramm unglaublich leicht und deshalb vor allem für lange Zustiege bestens geeignet. So gelangt man unter anderem in die oberen Sektoren der Silvretta oder andere Bouldergebiete in den Bergen, ohne sich schon beim Aufstieg verausgaben zu müssen. Gleichzeitig hat die Matte durch eine Kombination aus PE- und PUR-Schaumstoffen immer noch eine sehr gute Dämpfung.
Ich persönlich bin durch die 11 Zentimeter dicke Matte noch nie durchgeschlagen – obwohl ich einige Male wirklich fies abgegangen bin. Obendrein haben die meisten Boulder in den Gebieten, die ich bisher besucht habe, nicht durch ihre Höhe, sondern vielmehr durch ihren verblockten Untergrund eine kritische Absprungzone. Damit kommt das Paddy Moonwalk, eventuell in Kombination mit einem kleinen Zusatzpad, bestens klar.
- Lesetipp: Crashpads im Vergleich – ein Überblick
Lange Haltbarkeit des Schaumstoffs, robustes Außenmaterial
Obwohl ich lediglich halbjährlich bouldere und den Rest der Zeit am Seil unterwegs bin, habe ich das Moonwalk-Crashpad in den letzten zwei Jahren einem ordentlichen Härtetest unterzogen. Dabei habe ich sowohl den Schaumstoff als auch das Außenmaterial auf Herz und Nieren getestet. Trotz des geringen Gewichts der Matte ist die Dämpfung nach wie vor bestens.
Das spricht primär für die gute Qualität des Innenmaterials. Zudem hat die Matte allen spitzen Felskanten und Wurzeln und all dem Gezerre und Gewerfe bei hektischen Rettungsaktionen bestens standgehalten. Durch Nylon auf der Oberseite und Plaste auf der Unterseite ist das Crashpad gegen solche Angriffe bestens geschützt. Die Hakenschnallen aus Aluminium brechen selbst beim Draufsteigen nicht ab. So sind neben kleineren Abschliffspuren bis heute keinerlei Mängel zu bemerken. In Sachen Haltbarkeit des Innen- und Außenmaterials gebe ich dem Moonwalk eine glatte eins!
Mulitfunktions-Crashpad: Traversen und Bloc Boulder, als Stuhl oder als Matratze
Einer der Hauptgründe für meine Entscheidung zum Moonwalk ist die Vielseitigkeit des Crashpads. Den Rundumreißverschluss finde ich einfach Weltklasse!
- So lässt sich die Matte wie gewöhnlich quer ausklappen und für Bloc-Boulder – also gerade nach oben – gebrauchen.
- Der Träger kann auch geschickt von hinten um das Crashpad gelegt werden. So wird die Matte zu einer bequemen Bank für Pausen – oder man lehnt die eine Hälfte wie üblich einfach an den Fels und setzt sich an den Wandfuß.
- Das Crashpad lässt sich aber auch der Länge nach ausklappen. Damit sind auch lange Traversen ausgezeichnet abzuzsichern. Alleine mit dem Moonwalk, dem Ocun Sitpad und einer kleinen Zusatzmatte konnte ich in die zehn Meter lange Straßenblocktraverse (FB 8A Trav.) alleine und ganz ohne Spotter klettern! Außerdem habe ich das Crashpad in der Längsfunktion schon einige Male als Matratze verwendet. So konnte ich das Gepäck für meine Boulderurlaube um eine zusätzliche Isomatte reduzieren. Das hat sich insbesonders für meine Reise in die Rocklands angeboten. Durch die Gepäckbestimmungen am Flughafen hieß es Gewicht sparen, wo es nur möglich war.
- Abschließend lässt sich die Matte im verblockten Gelände sogar über Eck verwenden. In Sachen Vielseitigkeit ist mir bisher wenig Vergleichbares untergekommen!
Tragesystem: Durch den Rundum-Reißverschluss fällt nichts raus!
Das Tragesystem habe ich einem echten Härtetest unterzogen. So verstaute ich beispielsweise regelmäßig meinen Rucksack in der Matte. Obendrein transportiere ich meistens noch eine zweite Bouldermatte zum Fels – und zwar hinten angehängt. Bis diesen Sommer, also eineinhalb Jahre lang, haben die Träger die ganzen Torturen ohne zu Murren ertragen.
Erst während meines Boulderurlaubs in die Rocklands musste sich die Matte geschlagen geben. Die Naht am oberen Ansatzpunkt der Träger ist ein Stück weit aufgegangen. Gut, dass meine Mutter mit der Nähmaschine umgehen kann! Mit einem robusten Nylon-Faden repariert, kann ich die Moonwalk wieder uneingeschränkt einsetzen. Die Matte ist durch ihre atmungsaktiven Träger besonders an warmen Tagen sehr angenehm zu tragen.
Fußabstreifer inklusive
In einem zusätzlichen Fach an der Innenseite des Moonwalk Crashpads befindet sich ein praktischer Fußabstreifer von 50×30 Zentimeter Größe. So bleiben die Füße beim Einsteigen garantiert sauber und einer Begehung steht fast nichts mehr im Weg. Durch den zusätzlichen Einschub mit Klettverschluss ist der Abstreifer beim Transport gut verstaut, fällt nicht raus und benötigt quasi keinerlei Platz.
Nachteile: Kein Hüftgurt – und rutscht auf Schneeunterlage
Lediglich zwei kleinere Kritikpunkte habe ich: So hat mich bei der Lieferung etwas überrascht, dass die Matte keinen Hüftgurt hat. Wahrscheinlich ist das dem geringen Gewicht des Crashpads geschuldet. Mit Rucksack in der Matte und Zusatzpad hinten dran wäre ein Hüftgurt schon ganz angenehm, allerdings komme ich auch ganz gut ohne klar.
Das Gesamtgewicht mit Gepäck ist immer noch im Rahmen. Neben dem fehlenden Hüftgurt ist das Außenmaterial der Moonwalk zwar überaus widerstandsfähig, besonders auf nassem Untergrund oder Schnee rutscht das Crashpad aber relativ leicht weg. Mit ein bisschen Vorsicht – oder zur Not mit der Innenseite nach unten ausgebreitet – lässt sich aber auch diese Hürde leicht überwinden.
Mein Testfazit zum Paddy Moonwalk von Ocun
Für mich überwiegen ganz klar die Vorteile der Moonwalk. Der Rundumreißverschluss macht die Matte wahnsinnig vielseitig. Außerdem besticht das Crashpad durch ein geringes Gewicht bei gleichzeitig guter Dämpfung – obendrein ist es sehr robust. Der zusätzliche Fußabstreifer macht die Matte noch praktischer. Einzige Kritikpunkte sind ein fehlender Hüftgurt und das rutschige Außenmaterial. Da das Gesamtgewicht der gepackten Matte immer noch im Rahmen bleibt – und weil die robuste Unterseite das Crashpad umso widerstandsfähiger macht – fallen diese Schwächen allerdings kaum ins Gewicht.
Alle Daten auf einen Blick
- Hakenschnallen aus Duraluminium
- zwei Velcro-Gurte gegen ungewolltes Aufklappen
- Fußmatte mit 50×30 Zentimeter
- atmungsaktive Webee-Schultergurte für das Tragen auf dem Rücken
- zwei gummierte Griffe
- seitliche Allzweck-Schlaufen
- Gewicht: 6,3 Kilogramm
- Größe aufgeklappt: 100×132 Zentimeter / 200×66 Zentimeter
- Größe gepackt: 100×66×22 Zentimeter
- Dicke: 11 Zentimeter