Die bisherigen Darts von Petzl waren minimalistisch und ideal fürs Drytoolen und Mixed-Klettern in anspruchsvollem Gelände. Ohne Antistollplatten waren sie zwar nicht ideal bei längeren Passagen in pappigem Schnee, dafür waren sie leicht und nahezu unzerstörbar. Zwei Monozacker-Segmente verbunden mit einem Steg – Fertig.
Erika Spengler
Im Vergleich: die alten Dart Steigeisen
Das Problem bei den bisherigen Darts war aber auch der Austausch der Frontzacke. Dort schlägt sich der Minimalismus nämlich im Geldbeutel wieder: Um eine abgenutzte Frontzacke auszutauschen, muss das gesamte vordere Segment ausgetauscht werden, was mit über 100 Euro zu Buche schlägt. Bei Steigeisen, die regulär ca. 180 Euro kosten, eine ordentliche Hausnummer.
Erika Spengler
Die neuen Dart-Steigeisen
Die neue Version des Darts widmet sich primär diesen genannten Problemen: Neben der Stollenplatte ist nun die Frontzacke einzeln austauschbar (ca. 50 Euro). Dieses System gibt es bereits etwas länger bei den Lynx-Steigeisen (der Allrounder mit 14 Zacken, der sowohl Doppel- als auch Monozacker sein kann) und hat sich dort gut bewährt. Der Austausch geht mit etwas Übung recht schnell, das System lockert sich auch über die Zeit nicht.
Eine ähnlich massive Änderung ist die neue Möglichkeit, das Dart als Doppelzacker zu verwenden. Die Montage entspricht wie bereits beschrieben dem Lynx, das man ebenfalls entweder als Monozacker oder als Doppelzacker verwenden kann. Noch dazu kann man die Länge der Zacken variieren – je nach Bergschuh oder Vorliebe. Durchaus auch eine interessante Möglichkeit.
Erika Spengler
Testfazit
Sind die neuen Steigeisen besser als die alten? „Besser“ kommt auf die eigenen Vorlieben an: Das neue Dart ist nicht mehr ganz so minimalistisch und knapp 100 Gramm schwerer (als Monozacker), was vor allem beim anspruchsvollen Drytooling nachteilig sein dürfte. Dafür kann die Frontzacke kostengünstiger ausgetauscht werden, das Steigeisen kann als Doppelzacker verwendet werden und es wird mit Antistollenplatte geliefert. Das Dart ist damit nun deutlich besser geeignet für den alpinen Einsatz, in dem man auch mal weitere Strecken im Schnee (Antistollenplatte) und/oder nicht ganz delikatem Eis (Doppelzacker) zurücklegen muss.
Erika Spengler
Dass die Frontzacke ausgetauscht werden kann, kommt wiederum vor allem dem Drytooling zu Gute, wo sich primär die Frontzacke abnutzt. Im alpinen Einsatz ist es tendenziell so, dass nicht nur die Frontzacke, sondern alle Zacken des vorderen Segments abgenutzt werden und man sich daher ggf. eher für den Austausch des gesamten Front-Segments entscheiden würde. Besser oder Schlechter? Schwer zu beantworten. Auf jeden Fall vielseitiger!