Der M-Tour 99 ist der offizielle Nachfolger des Mythic und soll dessen Erbe antreten. Nicht ganz leicht, wie ich finde, war der Mythic doch ein genialer Allrounder, der sich für einen Tourenski bemerkenswert gut fahren lässt. Leicht und stabil soll der neue M-Tour 99 laut Dynastar sein und dann noch mit einer „legendären Skifähigkeit“ überzeugen. Zusätzlich prangt das Foto von Dynastar Factory Teamfahrer und berühmten Extremskifahrer Vivian Bruchez auf der Produktseite.
Klingt alles in allem also ganz schön vielversprechend. Leider muss der ausführliche Test noch warten, bis die Pandemie-Maßnahmen gelockert werden. Doch ich möchte Euch hier trotzdem schon mal einen ersten Trockentestbericht liefern und meine Erwartungen und Hoffnungen an den Dynastar M-Tour 99 schildern.
Sylke Verheyen
Das Set-up
Auf meinem 178 Zentimeter Testski ist die Fritischi Xenic 10 montiert, eine sehr leichte Pin-Bindung, die trotz des niedrigen Gewichts skifahrerisch überzeugen soll und somit eine gute Ergänzung zum M-Tour ist.
Als Skischuh kommt dazu der Tecnica Zero G Pro Tour zum Einsatz, mein Lieblingsallrounder mit richtig guter Abfahrtsperformance bei leichtem Gewicht. Dazu gibt es hier im Magazin übrigens schon einen ausführlichen Testbericht.
Der „Trockentest“
Auffällig ist für mich, dass Dynastar für den M-Tour das gleiche Shape genommen hat wie für den Allmountain-Ski M-Pro und das Ganze dann sehr leicht gebaut hat. Ich finde, das ist ein sehr cooler Ansatz und deute das mal als Hinweis auf die hoffentlich gute Abfahrtsleistung. Insgesamt ist der Ski ein ordentliches Brett (für einen Tourenski) mit besonders steifem Tail, breiter Schaufel, ordentlich Rocker am Tip und hartem Flex. Ich kann mir also gut vorstellen, dass man damit auch gut durch variable Schneebedingungen fahren kann, obwohl die Ski wirklich richtig leicht sind. Die Hoffnung auf einen starken Ski, der nicht durch ein bisschen ungünstigen Schnee abgelenkt wird, ist somit groß!
Sylke Verheyen
Sylke Verheyen
Außerdem hat es mir das schlichte, aber sehr edle Design angetan. Vor allem mag ich die feuerrote Base mit großem Dynastar Schriftzug.
Mein Vorab-Fazit
- Der M-Tour 99 ist extrem leicht, daher mache ich mir keine großen Gedanken um den Aufstieg
- Shape und Flex deuten für mich auf einen Ski hin, der gefahren werden möchte (i.e. hohe Geschwindigkeiten, kraftvolle Turns). Aber ich hoffe, dass das Tail mit kurzem Rocker trotzdem nicht die Schwungeinleitung beeinträchtigt
- Wie bei allen leichten Tourenski stelle ich mir die Frage, wie der M-Tour bei variablen Bedingungen reagiert
- Und ich hoffe, dass der Ski Vibrationen dämpft und stabil bei Geschwindigkeit bleibt. Das wäre nämlich die Top-Klasse bei Tourenski
Ein ausführlicher Testbericht folgt nach dem Ende des Lockdowns und bei ausreichender Schneelage.
Praxistest
Mittlerweile hatte ich die Gelegenheit den Ski ausgiebig zu fahren um mir einen guten Eindruck zu verschaffen. Bis jetzt hatte der Winter 20/21 so ziemlich jede Art von Schnee zu bieten – von tiefem Powder, über Harsch bis hin zu Firntouren. Nur präparierte Pisten kamen etwas kürzer, aber das sollte auch nicht der bevorzugte Spielplatz für den M-Tour sein.
Florian Müller
Erwartungsgemäß überzeugt mich der Ski im tiefen, weichen Schnee. Mit der breiten Schaufel schwimmt er gut auf und lässt sich wunderbar drehen. Was mir auch sehr gut gefällt: selbst bei zerfahrenem Schnee (und davon gibt es diesen Winter viel) haut’s den Ski nicht gleich aus der Spur und man kann auch ruhig etwas mehr Gas geben.
Wird der Untergrund härter macht sich dann das leichte Gewicht des M-Tour bemerkbar und bei hohen Geschwindigkeiten kommt er etwas ins Flattern. Allerdings ist das kein wirklicher Kritikpunkt bei einem so leichten Tourenski. Trotz der beachtlichen Mittelbreite lässt er sich problemlos auf die Kanten bringen und macht bei großen Kurven richtig Spaß. Für kürzere Schwünge und schnelle Manöver wie auf Buckelpisten ist der M-Tour dann etwas träge, bzw. spürt man das unflexible Tail und den großen Radius.
Florian Müller
Das sind aber Kompromisse die ich für einen solchen Tourenski sehr gerne eingehe. Denn insgesamt bekommt man einen superleichten Ski, mit dem man mühelos auch längere Touren bewältigen kann. Das Fahrverhalten ist nicht ganz an einem Allmountain Ski dran, kommt dem aber sehr nahe. Ich wüsste nicht was ich mir mehr von einem Tourenski dieser Gewichtsklasse wünschen würde.
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