Inhalt
- Die Deuter Alpine Family: Das Beste aus allen alpinen Welten
- "Ich habe früher nicht immer einen Deuter-Rucksack gekauft"
- "Ganz oft ist der Endkunde der erste Tester. Das ist bei Deuter anders."
- "Der perfekte Rucksack? Da merkt man nicht, dass man den dabei hat."
- Funktion oder Design? Genialität ist beides!
- Video: Deuter-Markenbotschafter Michi Bückers im Interview
Bergzeit Magazin: Hi Michi, Du bist jetzt seit Mitte 2018 im Deuter-Team. Was machst Du als Markenbotschafter?
Michael Bückers: Ich bin mit der Hälfte meiner Zeit bei Deuter als Markenbotschafter am Start und mit der anderen Hälfte als Bergführer unterwegs.
Als Markenbotschafter bin ich sowohl für die Produktseite zuständig als auch für die Marketingseite, wenn es um die alpinen Themen geht. Das heißt, wenn ein neuer Kletterrucksack gemacht wird, darf ich meinen Senf dazu geben. Aber ich betreue auch die Partnerschaften im alpinen Bereich und unsere Athleten aus der Alpine Family.
Die Deuter Alpine Family: Das Beste aus allen alpinen Welten
Wer ist die Deuter Alpine Family?
Die Deuter Family sind alle unsere Athleten und Botschafter und die ganzen Leute, mit denen wir zusammenarbeiten – eine große Familie sozusagen. Es gibt hierbei das Produktteam der Alpine Family, bestehend aus 15 Leuten, das uns ganz entscheidend dabei hilft, die alpinen Produkte fertig zu basteln und perfekt zu machen. Mit denen sind wir im engen Austausch, treffen uns zwei bis drei Mal im Jahr. Wir diskutieren über die neuen Produkte, die anstehen, und zerlegen das bis ins kleinste Detail.
Wie läuft das ab, wenn ihr euch trefft? Ich habe gehört, ihr geht erstmal klettern und redet dann über Produkte …
Ja stimmt, am Abend vorher gehen wir zum Klettern oder Bouldern und am nächsten Tag geht es dann ins Büro. Dann wird getüftelt und an den Produkten gefeilt, die neuen Muster werden vorgestellt. Es wird viel diskutiert, oft auch ziemlich hitzig, und ausprobiert, was am besten funktioniert – und natürlich auch, was am besten ausschaut.
Das Produktteam der Deuter Alpine Family ist eine recht heterogene Gruppe mit ganz unterschiedlichen Leuten – von jung bis alt, Bergführer, Athleten mit ganz unterschiedlichen Ansätzen, auch Leute aus dem Handel. Es ist spannend, wie jeder seinen eigenen Blickwinkel in die Diskussion mit einbringt. Da kann es auch schon mal lauter werden, aber immer konstruktiv. Meine Hauptaufgabe ist letztlich zu schauen, dass alle guten Einflüsse zusammenkommen und am Ende das Beste aus allen Welten an den Rucksäcken landet.
„Ich habe früher nicht immer einen Deuter-Rucksack gekauft“
„Ja-Sager bringen uns nicht weiter“ – nach diesem Motto hat Deuter dafür gerade Bergsportler ins Boot geholt, die der Marke gegenüber kritisch eingestellt waren. Warst Du auch eher skeptisch? Oder war Deuter immer schon Deine Marke?
Ich bin mit Deuter aufgewachsen und habe schon relativ früh einen Deuter-Rucksack gehabt. Aber ich muss gestehen, in den letzten Jahren habe ich nicht immer einen Deuter-Rucksack gekauft, in erster Linie weil ich mich vom Design nicht mehr ganz so angesprochen gefühlt habe.
Daher ist es spannend, jetzt selbst mit entwickeln zu dürfen und der Marke wieder ein jüngeres Gesicht zu geben. Ich glaube in den letzten Jahren ist es Deuter schon gelungen, einen jüngeren Weg einzuschlagen, so dass ich auch wieder in die Zielgruppe falle. Und das werden wir auch weiter so ausbauen.
Welche Produkte schaut ihr euch im Produktteam der Alpine Family konkret an?
Momentan beschäftigen wir uns zum Beispiel mit der Weiterentwicklung der Guide-Serie. Aber auch die alpinen Produkte der Gravity Serie, vom Trekkingrucksack über den Kletter- bis hin zum Wanderrucksack, schauen wir uns an. Deshalb ist es gut, dass die Gruppe so heterogen ist, also dass nicht nur Bergführer oder Kletterer dabei sind, sondern auch Leute, die Input aus dem Wander- und Trekkingbereich mitbringen. Wieder andere haben viel Erfahrung im Bereich Expeditionen. Hier ist vor allem der Austausch ganz wichtig. Am Ende kaufen sich die Leute ja doch oft einen Rucksack für alles. Bei mir selbst ist das auch so.
Welchen Rucksack nimmst Du für alles her?
Momentan bin ich viel mit dem Rock & Roll aus der Gravity-Serie unterwegs. Den finde ich sehr vielseitig einsetzbar. Aber auch den Speed Lite mag ich super gern.
„Ganz oft ist der Endkunde der erste Tester. Das ist bei Deuter anders.“
Denkst Du, wenn Du am Berg bist, ständig darüber nach, was man bei einem Produkt noch besser machen könnte?
Ja (lacht), ich glaube ich bin so ein Produktnerd. Mir macht das schon ziemlich viel Spaß da rumzubasteln und zu tüfteln. Ich bin meistens der erste Tester, wenn die Muster kommen. In der Regel nehme ich sie mit, wenn ich die Hälfte der Woche als Bergführer unterwegs bin.
Wie sieht so ein Feedback zu einem Produkt aus?
Das geht schon bei der ersten Konzeption los. Es kann durchaus sein, dass nach so einem Treffen wieder alles über den Haufen geworfen wird. Aber unser Produktteam ist nicht nur diese zwei bis drei Tage im Jahr bei uns in Gersthofen. Sie bekommen unsere Muster zum Testen und probieren sie aus, ziehen die Produkte durch die Landschaft, zum Teil auch durch den Dreck und über die Felsen, und schauen, wie sie funktionieren, wie haltbar sie sind usw. Und das fließt dann alles mit ein.
Was hat der Kunde letztlich davon, dass Sportler und Bergsteiger in die Produktentwicklung involviert sind?
Ich glaube, ganz oft ist es so, dass die Produkte nicht gescheit ausprobiert werden und die Kunden, wenn es ganz blöd läuft, letztlich die Tester sind. Das ist bei Deuter definitiv nicht so – im Gegenteil. Wir probieren sehr viel aus und dadurch können wir gewährleisten, dass es dann im Einsatz auch so funktioniert, wie es funktionieren soll. Ab und zu ist der Kunde vielleicht auch überrascht und begeistert von einer Idee.
„Der perfekte Rucksack? Da merkt man nicht, dass man den dabei hat.“
Was macht den perfekten Rucksack für Dich aus?
Also das ist sicher individuell, je nachdem, was man damit macht. Aber ich glaube man kann es so zusammenfassen: Der perfekte Rucksack, da merkt man nicht, dass man den dabei hat. Der funktioniert einfach. Wenn man ihn auf dem Rücken hat, merkt man ihn fast nicht, auch wenn bisschen was drin ist. Und wenn man den Rucksack abnimmt, ist einfach alles da, wo es sein soll, man muss nicht lange überlegen, das läuft einfach.
Gerade als Bergführer muss – und will – ich oft schnell sein, weil ich häufig noch ein paar Sachen mehr zu erledigen hab als die Leute, die dabei sind. Sie sollen dann nicht auf den Bergführer warten müssen. Da ist es natürlich schön, wenn jeder Handgriff mit dem Rucksack sitzt, wenn man weiß, wo was platziert wird und es einfach ohne Gefriemel funktioniert.
Worauf liegt in Zukunft Dein Augenmerk?
Ich glaube Deuter hat eine gute Geschichte und steht seit jeher für Funktion. Aber es bedarf einer stetigen Arbeit, dass das auch so bleibt. Der Hauptfokus wird weiterhin sein, dass die Produkte einfach gut funktionieren. Vielleicht kann man am Design noch ein bisschen was drehen. Hier wurde in den letzten Jahren schon ein neuer Weg eingeschlagen, der sich über die gesamte Kollektion ausbreiten wird.
Funktion oder Design? Genialität ist beides!
Warum ist das Design so wichtig?
Für mich ist ein Rucksack ein bisschen wie ein Kleidungsstück. Wenn einem ein Kleidungsstück gut gefällt, dann fühlt man sich wohl damit. Es muss natürlich funktionieren, aber es muss einem auch gefallen. Dann ist man gern damit unterwegs. Und das zählt für mich auch für einen Rucksack.
Welches Design muss ein Rucksack haben, dass Du Dich mit ihm wohlfühlst?
Ich mag es ganz gern, wenn Rucksäcke recht simpel sind, schlicht und einfach, also nicht zu viel Schnickschnack dran ist, nur das, was man braucht. Genialität ist, wenn es funktioniert und trotzdem schlicht ist. Und so sollte auch mein Rucksack sein.
Was ist Dein Lieblingsprodukt von Deuter und warum?
Das ist der Rock & Roll, der Rucksack, den ich im Sommer am meisten am Rücken hab. Weil er so vielseitig und so unkompliziert ist. Er ist relativ schlicht. Das Besondere an diesem Rucksack ist das Rolltop. Man muss nur oben zumachen und dann passt es schon, egal ob viel drin ist oder wenig.
Im Herbst hab ich mehr Zeit zum Klettern, da benutze ich am liebsten den Gravity Motion. Den habe ich erst, seit ich bei Deuter arbeite, aber ich habe mich gefragt, warum ich den nicht schon immer habe. Weil er so praktisch und unkompliziert ist. Egal ob man in die Kletterhalle oder an den Fels geht, das ist immer das richtige Teil.
Hier gibt’s alle Rucksäcke von Deuter bei Bergzeit – übrigens auch in den jeweiligen Damenvarianten (SL):