„Schmusebär!“ Es ist schon etliche Jahre her, dass ich in einer Augsburger Kletterhalle auf Deuter-Produktentwickler Thomas Hilger traf und ihn nach dem ultimativen Tipp für einen Rucksack fürs Kindergartenalter fragte. Die Antwort kamt prompt und erforderte keinerlei Diskussion.
Der Schmusebär ist ein durchdachter Kinderrucksack-Klassiker aus dem Hause Deuter, der – wie die meisten Deuter-Produkte – alle paar Jahre auf den neuesten Stand gebracht wird. Zuletzt 2019. Seit diesem Zeitraum, von dem auch dieser Test stammt, hat sich neben dem Deuter-Logo nur die optische Gestaltung (Farben und Druckmotive) verändert.
Dass ich einige Jahre später trotzdem den kleineren Deuter Pico auf meine Einkaufsliste setzte, lag daran, dass mir Schmusebärs kleiner Bruder als Kita-Rucksack für meine 20 Monate alte Tochter besser geeignet schien. Und das war er auch. Ein Reißverschluss, zwei Seitentaschen und fünf Liter Volumen waren für die Zeit in der Krabbelgruppe ideal.
Auch im ersten Kindergartenjahr schlug sich der Mini-Rucksack zum Transport von Brotzeitdose, Trinkflasche, Fleecejacke und Krimskrams noch recht gut bis der wachsende Anspruch der Freizeitaktivitäten einer Vierjährigen am Ende doch mehr Zuladung erforderte: Zeit für den Schmusebär! Er sollte meiner Tochter in den kommenden Jahren ein treuer Begleiter werden.
Ausstattung: Was ist dran am Deuter Schmusebär?
Rein optisch hat der Kinderrucksack-Klassiker durch die letzte Generalüberholung 2019 ein moderneres Design erhalten.
Seit diesem Update sorgen große Druckmotive mit reflektierenden Elementen für den kindgerechten Look.
Letztere sind in den Augen meiner Tochter – so viel hat sie in Sachen Verkehrserziehung bereits gelernt – besonders lobenswert. Auch an den Schulterträgern sind im Brustbereich 3M-Reflektoren angebracht.
J. Hackinger
J. Hackinger
Ein weiteres Highlight in den Augen meiner Tochter ist die Reißverschlusstasche im Deckelfach: Genau wie bei Mamas Rucksack! Zum totalen Glück fehlt nur noch der Schlüsselclip… vielleicht kommt der ja beim nächsten Update. Der einschnallige Klip-Verschluss zum Fixieren des Deckels erlaubt gegenüber älteren Modellen etwas mehr Spielraum, um Ausrüstung unter den Deckel zu klemmen.
Die flexiblen Seitentaschen sind aus dem gleichen robusten 600D-Polyester-Obermaterial gefertigt wie der Rucksackboden. Eine Trinkflasche hat problemlos Platz, zudem lässt sich Sammelgut wie Zapfen, Bucheckern und Co. widerstandslos daraus entfernen – ein Vorteil gegenüber dem früher verwendeten Mesh-Material. Vor Staunässe und deren Folgen schützt eine kleine Drainage-Öffnung. Am oberen Rand sind zudem zwei zusätzliche Materialschlaufen angebracht, die beim Kind ebenfalls Begeisterung wecken: Wie bei Papas Kletterrucksack!
J. Hackinger
J. Hackinger
Nicht mehr dabei ist seit 2019 der namensgebende Mini-Teddy. Im Sinne der Nachhaltigkeit verzichtet Deuter auf das seinerzeit innovative Extra, da die meisten Kinder ohnehin mehr als genug Kuscheltiere haben. Deuter möchte daher nicht noch mehr Plastikplüsch auf den Markt werfen.
Größe, Volumen und Gewicht
Weitgehend unverändert sind die Maße des Deuter Schmusebär: Mit 33 x 21 x 15 Zentimeter ist er zwar minimal breiter und höher, dafür aber schlanker. Das Volumen bleibt mit acht Litern gleich und auch das Gewicht steht bei 290 Gramm.
Wie sitzt der Deuter Schmusebär am Kinderrücken?
Der Kontaktrücken des Deuter Schmusebär ist weich und komfortabel gepolstert. Die S-förmigen Schulterträger sind angenehm gepolstert und ergonomisch auf die Zielgruppe der Drei- bis Sechsjährigen abgestimmt.
Mit 106 Zentimetern Körpergröße liegt meine Tochter beim Testbeginn 2019 in ihrer Altersklasse an der 50er-Perzentile, also genau im Mittelfeld. Hinsichtlich der Rückenlänge ist der Schmusebär für die Viereinhalbjährige passend, hat aber auch noch gut Spielraum zum Wachsen.
Ich rechne damit, dass er locker noch mindestens zwei Jahre im Einsatz bleibt. (Es wurden vier!)
Vier Jahre später die Tochter 8,5 Jahre alt, 136 Zentimeter groß und wir befinden uns nach vier Jahren am Ende der Nutzungsdauer. Zwar kommt er für kleine Touren, Freunde-Besuche und Ausflüge mit wenig Gepäck immer noch gerne zum Einsatz, aber im Grundschul-Alltag und bei längeren Touren am Berg entsprechen die Zulademöglichkeiten immer seltener den Anforderungen.
Wie trägt sich der Deuter Schmusebär?
„Bequem!“ ist das knappe Urteil der viereinhalbjährigen Testerin. Als Mama muss ich feststellen, dass der Schmusebär hier mit Stolz und Begeisterung sehr gerne selbst beim Radfahren, Wandern und zum Kindergarten getragen wird – und das gilt auch Jahre später noch, als die Testerin in die Grundschule wechselt.
Schmusebär vs. Pico: Welchen Unterschied machen drei Liter Zuladung?
Für uns war die größere Zuladung für den Umstieg vom Pico (fünf Liter) auf den Schmusebär (acht Liter) entscheidend. Als reiner Kindergarten-Alltagsrucksack für Brotzeitdose und Trinkflasche wäre der Pico nach wie vor ausreichend. Muss auch Regen- oder Wechselbekleidung ins Gepäck, dann wird die Zuladung ab Kleidergröße 104 aufwärts langsam eng. „Große“ Kinderkleidung schlägt in Sachen Packmaß nämlich deutlich voluminöser zu Buche als Kleidung in 86/92.
Der Schmusebär schluckt mit seinen acht Litern aber noch deutlich mehr. Unter anderem lässt sich mit ihm endlich der Wunsch umsetzen, die eigene Kletterausrüstung „wie der Papa“ selber zu transportieren – ohne das Kind dabei mit einem unnötig großen Rucksack bei Alltagseinsätzen zu überladen.
Unser Langzeittest-Fazit zum Deuter Schmusebär
Vier Jahre lang hat der getestete Kinderrucksack meine Tochter in die Kita, zum Wandern und bei diversen Freizeitaktivitäten begleitet. Wie bei allen Deuter-Produkten handelt es sich auch beim Schmusebär um ein qualitativ sehr hochwertiges, durchdachtes Produkt. Mängel oder Schwachstellen sucht man vergebens, der Rucksack ist für eine lange Lebensdauer ausgelegt.
Zwar sieht man ihm nach vier Jahren die durchaus intensive Nutzung an, Mängel hat er dadurch aber keine.
In Sachen Ergonomie und Ausstattung ist der Kinderrucksack optimal auf die Zielgruppe abgestimmt. Die Verschlüsse lassen sich einfach bedienen, sodass der Rucksack gerne auch selbst gepackt wird. Das Packmaß von acht Litern ist für die Altersgruppe und den normalen Kindergartengebrauch mit gelegentlichen Wald-Ausflügen (kein Waldkindergarten) mehr als ausreichend.
J. Hackinger
Auch für „größeres“ Tagesgepäck lässt er genug Spielraum, so dass man ihn für viele Freizeitaktivitäten oder auch als Kuscheltierkraxe hervorragend nutzen kann. Im ersten Grundschuljahr schlug sich der Kinderrucksack bei Tagestouren und vielen Freizeitaktivitäten noch gut. Erst für eine mehrtägige Trekkingtour mit eigenem Gepäck musste schließlich der Deuter Junior bei uns einziehen.