Es gibt unzählige heilkräftige und essbare Blüten. Aber natürlich auch giftige Exemplare, die dennoch wunderschön und anziehend wirken. Eins sind Blumen immer: verführerisch! Ich verrate Dir, welche Blüten wirklich essbar sind, woran Du sie erkennst und von welchen Blüten Du lieber die Finger lässt.
Essbare Blüten erkennen: Übersicht mit Bildern
Damit Du einen ersten Eindruck bekommst, welche Blüten essbar sind, haben wir Dir einige in unserer Bildergalerie zusammengestellt. Ein paar hiervon hast Du vielleicht schon gesehen und kannst sie bei Deinem nächsten Streifzug durch die Natur noch einmal ganz neu betrachten.
Weiße Blüten
Pixabay
Pixabay
Gelbe und orange Blüten
Pixabay
Pixabay
Rosa Blüten
Hermann & Richter/Pixabay
Ramona Marguc-Link/Pixabay
Walter Sturn/Pixabay
Thomas B./Pixabay
Blaue Blüten
Erwin Nowak/Pixabay
Wheattree/Pixabay
Blumen an ihrer Blütenform erkennen
Es gibt unterschiedlichste Blütenformen, die sich in einer Familie von Pflanzen, also einer Gruppierung von ähnlichen Arten, wiederfinden. Hierzu zählen zum Beispiel Doldenblüten, Lippenblüten oder Schmetterlingsblüten. Diese Formen der Blüten machen es uns einfacher, Pflanzen zu erkennen.
Pixabay
Essbare Blüten sammeln
Ob im Garten oder der freien Natur: Beim Sammeln von essbaren Blüten gilt immer: Sammle nur Pflanzen, die Du sicher erkennst. Bist Du Dir nicht ganz sicher, kannst Du Dir Hilfe holen bei kundigen Menschen, in Fachliteratur, dem Internet oder Apps. Erst, wenn Du Dir zu 100 Prozent sicher bist, welche Pflanze es ist und dass ihre Blüte essbar ist, darf sie in Deinem Sammelkorb landen – oder direkt in Deinem Mund.
Entscheide verantwortungsbewusst
Achte immer darauf: Blüten werden sorgsam gesammelt, denn wie Du weißt, dienen sie der Fortpflanzung der Pflanzen. Das bedeutet, dass Du Dir Bestände suchst, die ausreichend groß sind und hiervon maximal eine Handvoll erntest. Hat eine Pflanze mehrere Blüten, nimm nicht alle, sondern zum Beispiel nur eine von dreien. Entscheide immer verantwortungsbewusst.
Hans Braxmeier/Pixabay
Tipp fürs Blütensammeln unterwegs
Essbare Blüten solltest Du immer frisch sammeln und nicht lange mit ihnen unterwegs sein. Sie haben oft eine feine Struktur und verlieren ihre Stabilität bei langem Transport, besonders bei Hitze und Sonneneinstrahlung.
Blüten im Glas sammeln: Die Blüten locker in das Glas geben. So vermeidest Du, dass sie gequetscht und zerfallen zu Hause ankommen. Du kannst auch ein paar Tropfen Wasser in Dein Glas geben. So halten sich viele Blüten auch im Kühlschrank noch ein paar Tage.
Finger weg von giftigen und gefährdeten Pflanzen
Bitte achte immer darauf, ob eine Pflanze geschützt oder gefährdet im Bestand ist. Diese werden nie gesammelt! Hierzu zählen zum Beispiel Orchideenarten und viele Pflanzen in subalpinen und alpinen Höhenlagen. Außerdem sind folgende (Alpen-)Blumen giftig:
- Maiglöckchen
- Alpenveilchen
- Hahnenfuß-Arten
- Eisenhut
- Fingerhut
- Küchenschelle
- Nieswurz
- Kornrade
- Herbstzeitlose
Als gefährdert bzw. potenziell gefährdet gelten zum Beispiel folgende Blumen:
- Alpen-Aster
- Alpen-Glockenblume
- Arnika
- Knabenkräuter
- Sumpflilie
- Tausendgüldenkraut
- Gelber Enzian
- Narzissen
- Eisenhut
Übrigens solltest Du auch gekaufte Blumen nie essen, da sie stark behandelt werden. Es sei denn, sie sind ökologisch angebaut worden.
Rezeptideen mit essbaren Blüten
Essbare Blumen in der Küche sind einfach grandios! Sie liefern verschiedene Aromen von lieblich über würzig, bitter bis scharf und mit ihrer Farbe machen sie jedes Gericht zum wahren Hingucker. Blüten machen einfach schön von innen, denn allein ihr Anblick zaubert schon Freude ins Gesicht. Es gibt viele kreative Rezepte und Möglichkeiten, Blüten unterwegs oder daheim beim Kochen einzubinden.
Dips und Kräuterbutter mit bunten Blüten
Auch in selbstgemachten Dips und in Kräuterbutter machen sich bunte Blüten wunderbar. Ein bisschen Joghurt, Quark, Kräuter und eine Handvoll essbarer Blüten – fertig! Lass Deine Kreativität sprudeln!
Weitere leckere und dekorative Rezeptideen mit essbaren Blüten und Wildkräutern findest Du in unserem Magazinbeitrag 4 einfache Wildkräuter-Rezepte.
Essbare Blüten als Medizin für die Hausapotheke
Viele Blüten sind schon seit dem Mittelalter als traditionelle Heilkräuter bekannt und helfen unserer Gesundheit bis heute! Die Jahreszeit ab der Sommersonnenwende ist eine kraftvolle Zeit für Deine Heilkräuter-Vorräte und lichtgestärkte Blüten.
Blüten im Sommer: Hintergrundwissen
Der Frühling und der Sommer sind die Jahreszeiten der Blüten. Spätestens mit dem Sommereinzug im Juni erleben wir draußen in der Natur einen wahren Blütenrausch! Je nach Region und Höhenlage ist dieser unterschiedlich lang bzw. kurz. Die Blütenpflanzen sind auf diese Zeiten perfekt angepasst. In der warmen Jahreszeit können wir fast täglich dabei zuschauen, wie die Pflanzen ihre Blüten öffnen und sich einen wahren Schönheitswettbewerb liefern.
Tricks und Verführung im Reich der Blütenpflanzen
Pflanzen blühen, um sich fortzupflanzen. Sie haben viele Tricks entwickelt, um ihr Überleben zu sichern. Blütenpflanzen sind vor ca. 130 Millionen Jahren entstanden. Die ursprünglichsten Blüten sind unscheinbar, klein und meist grünlich. Diese nehmen wir als Blüten eher nicht wahr. Wir finden sie zum Beispiel bei den Gräsern, aber auch die Brennnessel, die Birke oder die Haselnuss bedient sich des Prinzips der Zurückhaltung. Zumindest in der Erscheinung. Denn bei der Bestäubung setzen sie auf Masse. Der Pollen, auch Blütenstaub genannt, kommt in riesigen Mengen vor und wird mittels des Windes von den männlichen zu den weiblichen Blüten transportiert. Heuschnupfengeplagte Menschen kennen diese Pflanzen nur allzu gut.
WikimediaImages/Pixabay
All die mannigfaltigen, bunten und außergewöhnlichen Blüten mit zahlreichen Farben, Formen und Düften, die wir Menschen so anziehend finden, haben die Pflanzen nicht für uns gebildet, sondern für ihre Bestäuber. Die Verführungskünste der Blumen, die durch Tiere bestäubt werden ist unglaublich. Im Austausch gegen die Übertragung von männlichem Genmaterial auf weibliche Blütenbestandteile erhalten die Bestäuber z. B. nahrhaften Pollen und Nektar. Dieser Austausch ist also der Antrieb für die Evolution und somit auch für das Entstehen von vielen, vielen Arten. Man kann also sagen, dass Blütenpflanzen Einfluss auf die Entwicklung der Insekten haben und umgekehrt.
Aber es gibt auch andere Lockmittel ohne Gegenleistung – im Reich der Täuschung sind zum Beispiel Orchideen zu finden: die Blütenblätter der Ragwurz imitieren etwa ein paarungswilliges Wespenweibchen. Darauf fliegen die männlichen Wespen natürlich total ab. Nahrhaften Nektar zum Dank gibt’s hier aber nicht!
Bunte Blüten verwöhnen nicht nur unsere Augen, sondern tun auch unserem Bauch und unserer Gesundheit etwas Gutes.
Pflanzenexpertin Tine Knauft
Also gehe raus in die Natur und entdecke die Vielfalt der essbaren Blüten! Ich wünsche Dir viel Spaß beim Entdecken, Sammeln und Verarbeiten der bunten Blüten!
Kennst Du noch mehr Rezepte und Tipps zu Blütenpflanzen? Wir freuen uns über Deinen Kommentar.