Eine Pulsuhr ohne Pulsgurt – viele Läufer atmen bei diesem Gedanken auf. Auch ich freue mich auf die erste Testrunde mit der Garmin Forerunner 225, denn wenn mir eines an herkömmlichen Laufuhren missfällt, dann ist es der Pulsgurt. Mal drückt er, mal zwickt er, mal verrutscht er. Als Läufer, der gerne ohne Trainingsplan und aus dem Bauch heraus läuft, lege ich ihn sowieso so gut wie nie an. Ist die FR 225 also womöglich die Lösung für alle Brustgurt-Muffel wie mich? Garmin soll mich im Dauertest überzeugen!
Erster Eindruck der Garmin Forerunner 225 Sportuhr
Filigran und leicht sieht sie aus, die Garmin Forerunner 225, und bei der ersten Draufsicht unterscheidet sie sich nicht viel von der Forerunner 235. Schaut man sich das Gehäuse jedoch etwas genauer an, fällt die höhere Bauhöhe und der rückseitig angebrachte Sensor mit Fotozelle auf, der den Puls direkt am Handgelenk misst. Er ist von einer ungefähr drei Millimeter hohen Dichtlippe aus weichem Gummi umgeben, die störendes Umgebungslicht ausblenden soll. Wie alle Garmin-Uhren ist auch die Forerunner in allen Bereichen gut durchdacht.
Herzfrequenzmessung via Handgelenk
Der Sensor erkennt am Handgelenk leichte Schwankungen infolge des Herzschlags und ermittelt anhand ausgeklügelter Filterprozesse daraus die Herzfrequenz. Damit das fehlerfrei geschehen kann – und damit sind wir auch schon am Knackpunkt des Geräts – muss das Außenlicht draußen bleiben. Daher sollte die Forerunner so eng wie möglich am Arm anliegen. Trägt man die Uhr also gerne locker am Arm, ist die FR 225 nicht unbedingt die erste Wahl. Andererseits trägt sie sich durch die weiche Dichtlippe auch direkt auf der Haut vergleichsweise bequem. Was beim Loslaufen sofort ins Auge sticht, ist die graphisch hübsch aufbereitete, farblich unterteilte Abstufung der Leistungszonen in „Warmlaufen”, „leicht”, „aerob”, „anaerob” und „maximal”. Dadurch ist mit nur einem Blick ersichtlich, ob das aktuelle Training effizient ist oder nicht. Inwiefern die Angaben exakt sind – also denen eines kalibrierten Geräts mit Pulsgurt entsprechen – und ob diese Einteilung sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Für Laien und Hobbysportler sollten die Informationen aber in jedem Fall ausreichen.
Die Garmin Forerunner 225 im Praxistest
Für einen ersten Test nehme ich die Forerunner 225 mit auf eine rund 23,5 Kilometer lange Laufstrecke über abwechslungsreiches Gelände. Die GPS-Uhr findet in rund 20 Sekunden Satellitenkontakt – und schon kann es losgehen. Beim ersten größeren Anstieg wundere ich mich über eine exorbitante Herzfrequenz zwischen 190 und 200 – obwohl ich bei weitem nicht den Eindruck habe, in diesem Bereich unterwegs zu sein. Schnell wird klar, dass ich die FR 225 zu locker am Handgelenk trage und der Fotosensor offenbar vom Umgebungslicht „verwirrt” wird. Nachdem ich das Armband enger geschnallt habe, werden die Angaben deutlich realistischer.
Bei der Auswertung der Teststrecke auf Garmin Connect zeigt sich schließlich ein zweites Manko. Obwohl ich am Startpunkt GPS-Empfang hatte und dort mit dem GPS-Tracking begonnen habe, hat die Garmin FR 225 erst nach rund eineinhalb Kilometern mit der Aufzeichnung meiner Laufstrecke gestartet.
Nach inzwischen sechs Läufen zwischen acht und 65 Kilometern Länge und einem Softwareupdate zeigt sich, dass Garmin solche Kinderkrankheiten ausmerzen konnte. Zwar muss man die Forerunner 225 enger anlegen, als man es intuitiv machen würde – das ist jedoch reine Gewöhnungssache und meiner Meinung nach nicht weiter störend.
Fazit und Details zum Garmin Forerunner 225 Test
Meiner Meinung nach wird die Garmin Forerunner 225 dem gesetzten Anforderungsprofil mehr als nur gerecht. Sie bietet eine ausreichend exakte Herzfrequenzmessung am Handgelenk, eine ausreichend lange Batterielaufzeit von bis zu acht Stunden und tolle Auswertungsmöglichkeiten auf Garmin Connect. Die GPS-Uhr begeistert zudem mit einer übersichtlichen Anzeige der Herzfrequenzzonen und eignet sich damit speziell für ambitionierte Hobbyläufer, die ihre Leistungsfähigkeit steigern wollen.
Geeignet für:
- Techies, die auf dem neuesten Stand der Laufuhrentechnik sein wollen
- Einsteiger, die eine grobe und trotzdem sinnvolle Einschätzung ihrer Leistung haben wollen
- Läufer, die Brustgurte zur Messung der Herzfrequenz unkomfortabel finden
Weniger geeignet für:
- Läufer, die aufgrund zu eng sitzender Laufuhren klaustrophobische Zustände bekommen
- Präzisionsliebhaber, denen die Herzfrequenzmessung am Handgelenk zu ungenau erscheint
Details zur Garmin Forerunner 225
- Herzfrequenzmessung mit optischem Sensor direkt am Handgelenk (kein Brustgurt erforderlich)
- präzise Aufzeichnung von Strecke, Distanz und Geschwindigkeit
- grafische Darstellung der fünf relevanten Herzfrequenzzonen
- Activity Tracker registriert die am Tag zurückgelegten Schritte und verbrannten Kalorien
- Bewegungs-Erinnerungsfunktion mit Vibrationsalarm
- Erstellung von eigenen, zielorientierten Trainingseinheiten mit Vibrationsalarm für Zeit, Distanz, Kalorien und Herzfrequenz
- Aufzeichnung der Schlafphasen und Upload auf Garmin Connect
- Smartphone-Konnektivität via Bluetooth (hierfür muss die Garmin Connect-App auf dem Smartphone installiert sein), für Live-Tracking und Daten-Upload auf Garmins Anaylseplattform Garmin Connect
- wasserdicht bis 50 Meter
- sonnenlichttaugliches Farbdisplay
- Betriebsdauer: bis zu 8 Stunden (Trainingsmodus), bis zu 6 Wochen (Uhrmodus)
- Datenübertragung per ANT+ oder Bluetooth
- Lieferumfang: Forerunner 225, USB Daten-/Ladeklammer, Kurzanleitung
- Gewicht: 54 Gramm
- Abmessungen (B x H x T): 29 x 48 x 16 Millimeter
- Auflösung Display: 180 x 180 Pixel
Sollte die Forerunner 225 bei Bergzeit ausverkauft sein, findest Du hier passende Alternativen: