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Kleines Band mit großer Funktion

Garmin vivoactive HR Fitnessarmband im Test

6 Minuten Lesezeit
Die Garmin vivoactive HR ist mehr als nur ein Fitnessarmband und bringt trotzdem nur knapp 50 Gramm auf die Waage. Bergzeit Magazin-Tester Arnold Zimprich hat den dezent schwarzen GPS-Tracker beim Laufen, Radfahren und im Alltag getestet.

Die sogenannten „Wearables“, also „Tragbaren“, sind aktuell in aller Munde –  oder besser gesagt an aller Arm. Höchste Zeit für das Bergzeit Magazin, mit dem vivoactive HR ein echtes Multitalent aus dem Hause Garmin zu testen. Das filigrane Armband beherrscht nicht nur Basis-Features von Wearables wie Messung der Schrittanzahl, sondern auch viele Funktionen, die sonst nur vollausgestattete GPS-Laufuhren wie beispielsweise die Forerunner 735 XT bieten.

Vivoactive HR: Viel Technik, winziges Gehäuse

Die Garmin vivoactive HR bietet viel Funktion in einem kleinen Gehäuse. | Foto: Arnold Zimprich
Die Garmin vivoactive HR bietet viel Funktion in einem kleinen Gehäuse. | Foto: Arnold Zimprich

Wearables – was ist das eigentlich? Wearables sind kleine, modische Armbänder, die die Vitalfunktionen überwachen und – zumindest wenn man sie brav jeden Tag trägt – auf lange Sicht Informationen zum Trainingszustand, zur Herzfrequenz und Tipps zur etwas sportlicheren Gestaltung des Alltags liefern.

In den letzten zehn Jahren sorgte der Trend, die eigenen Vitalfunktionen aufzuzeichnen, zu einer Ausweitung der auf dem Markt erhältlichen Wearables und Smartwatches. Garmin ist mit der vivofit-Serie schon früh auf den Zug aufgesprungen und hat mit den Jahren eine kleine, feine Auswahl an Fitnessarmbändern für den Dauereinsatz entwickelt.

Was Garmin jedoch in die Vivoactive HR steckt, ist weit mehr als das. Im nur 3 x 5,7 x 1,2 (!) Zentimeter großen Gehäuse steckt nahezu die gleiche Technik wie in einer vollausgestatteten GPS-Armbanduhr wie der Garmin Fenix oder einer Suunto Ambit.

Zwar bietet die auf der vivoactive HR installierte Software nicht ganz den gleichen Funktionsumfang, trotzdem eignet sich die nicht einmal 50 Gramm schwere Uhr für vielerlei Outdoorsport. Laufstrecken tracken, Radel-Routen aufzeichnen oder als unauffälliger Begleiter auf der Bergtour: die kleine, schwarze Uhr kann mehr, als man ihr auf den ersten Blick ansieht.

Garmin vivoactive HR – die Optik

Garmin hat die vivoactive HR in ein maximal unauffälliges Gehäuse gesteckt. Im Gegensatz zu „protzigen“ Uhren wie der Fenix oder der Ambit sieht man ihr nicht an, was in ihr steckt. Allein der empfohlene Verkaufspreis von 270 Euro weist darauf hin, dass sich in der vivoactive HR mehr versteckt als nur ein LCD-Display, ein Schrittzähler und eine Stoppuhr.

In der Optik-verliebten Outdoorwelt ist diese Tatsache Ausschlusskriterium und Kaufgrund zugleich. Freunde von technischen und auffälligen Designs könnte die vivoactive HR zu unscheinbar sein. Sie erinnert eben sehr an eine zu schmal geratene Casio-Uhr aus den 80er-Jahren als an einen multifunktionalen GPS-Uhren. Auf der anderen Seite werden Understatement-Fans begeistert sein. Noch nie ging das Aufzeichnen der eigenen Outdoor-Aktivitäten unscheinbarer vonstatten. Die Uhr fällt am Handgelenk kaum auf. Sie ist sogar so unauffällig, dass sie im Alltag gar nicht als vollfunktionale GPS-Uhr ins Auge sticht!

Garmin vivoactive HR im Alltagstest

Ich habe die Garmin vivoactive HR einem sehr vielseitigen Test ausgesetzt. Der Schwerpunkt lag auf der Handhabung im Alltag, gelegentlichen Laufeinsätzen und beim Radfahren. Sofort fiel auf, dass die vivoactive HR sehr darum bemüht ist, ihren Träger auf Trab zu halten. Bleibt man zu lange auf seinen vier Buchstaben sitzen, fordert die Uhr mit einem beherzten „Los!“ dazu auf, ein paar Schritte zu gehen oder generell Sport zu treiben. Auf Basis der eingegebenen Rohdaten und der aufgezeichneten Bewegungsdaten ermittelt das Gerät darüber hinaus die (individuell empfohlene) tägliche Schrittanzahl.

Der Armbandtrainer errechnet zudem die sogenannten „Intensitätsminuten“, also die Anzahl der Minuten, die man pro Woche mit erhöhtem Puls trainieren sollte. Die Uhr lernt mit der Zeit, wie sich der Träger/Besitzer verhält, wieviel er sich bewegt und sogar – wenn man die Uhr tatsächlich 24 Stunden am Tag tragen sollte – wieviel er schläft.

Als leidenschaftlicher Radfahrer war ich besonders gespannt, ob es das winzige Gerät in Sachen Genauigkeit mit den größeren Forerunner- und Fenix-Kollegen aufnehmen kann. Und siehe da – man kann bei der Track-Aufzeichnung im Grunde keinen Unterschied zu „den Großen“ feststellen. Auch was den Bedienkomfort angeht, sticht das Gerät mit einer durchdachten Menüführung und mit einer simplen Zwei-Tasten-Bedienung inklusive Touchscreen heraus. Auch bei der Schnelligkeit der Satellitensuche lässt der Winzling keine Wünsche offen, ganz zu schweigen vom zwar kleinen, aber gut ablesbaren und beleuchtbaren Display.

Einfacher geht es wirklich nicht, auch wenn man vorher keinerlei Erfahrung im Umgang mit Garmin-Geräten hatte. Als überzeugter Fenix 3-Nutzer kam ich gegen Ende der 30-tägigen Testperiode fast ins Grübeln, ob denn die kleine, kompakte vivoactive HR nicht doch der bessere Trainingspartner wäre!

Fazit zur Garmin vivoactive HR

Mich hat die Garmin vivoactive HR in der 30-tägigen Testphase bis auf kleine Nachteile überzeugt. Ganz ohne Protz und Angeberei zeichnet sie alltäglichen Aktivitäten auf und gibt Hinweise zur Optimierung des Bewegungsverhaltens. Allein das Fehlen einer WLAN-Schnittstelle macht die Handhabung etwas weniger komfortabel – zum Datenupload muss die Uhr per Bluetooth mit dem Smartphone gekoppelt werden, was mit etwas Tipperei und Warterei verbunden ist. Trotzdem: für meine Begriffe ist die Bezeichnung „Fitnessarmband“ für die vivoactive HR klar untertrieben. Wenn man in Sachen Detailfunktionen ein Auge zudrückt, ist sie nicht nur für die Kontrolle der alltäglichen Fitness gut, sondern ein vollwertiger Aktivitätstracker!

Datenblatt Garmin vivoactive HR

  • Herzfrequenzmessung direkt am Handgelenk mit integriertem Sensor (ohne Brustgurt)
  • Betriebsdauer: acht Tage im Smartwatch-Modus (mit HF-Messung rund um die Uhr); 13 Stunden im GPS-Modus
  • GLONASS- und GPS-Konnektivität
  • Berechnung des Kalorienverbrauchs
  • Automatische Zielermittlung (lernt aus dem Aktivitätsverhalten, wieviel Schritte der Nutzer am Tag zurücklegen sollte)
  • Ladevorgang via USB-Kabel
  • Bei Koppelung mit dem Smartphone Vibration und Alarmanzeige bei eingehenden SMS, Emails und weiteren Informationen
  • Anzeigeauflösung: 205 x 148 Pixel
  • Gewicht: 48,2 Gramm

Vor- und Nachteile der Garmin vivoactive HR:

Ein kleiner Nachteil: Daten können lediglich via Bluetooth und nicht via WLAN synchronisiert werden. | Foto: Arnold Zimprich
Ein kleiner Nachteil: Daten können lediglich via Bluetooth und nicht via WLAN synchronisiert werden. | Foto: Arnold Zimprich

Plus

  • umfassendes Funktionsangebot in winzigem Gehäuse
  • vergleichsweise lange Batterielaufzeit im Smartwatch-Modus (bis zu 8 Tage mit Herzfrequenzmessung rund um die Uhr)
  • angenehm zurückhaltendes, dezentes Design
  • unauffälliger Begleiter für jeden Tag

Minus

  • kein WLAN-Upload (nur via Bluetooth oder Datenkabel!)
  • kann nur via USB aufgeladen werden (kein Ladegerät im Lieferumfang)
  • im Vergleich zu teureren Garmin-Modellen aus der Forerunner- oder Fenix-Serie eingeschränkter Funktionsumfang (zum Beispiel keine Anzeige von vertikaler Bewegung); das ist allerdings nur für ausgesprochene Profis von Belang
  • andere Aktivitäten als Laufen (Radfahren) werden nicht auf die Schrittzahl angerechnet

Interesse an der Garmin vivoactive HR?

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