Der Markt hält immer mehr Waschmittel bereit, die die Umwelt nur noch wenig belasten und etwa ohne unlösliche Polymere, Enthärter, Fleckenentferner, optische Aufheller und Füllstoffe auskommen. Zu ihnen gehören z.B. Baukastenwaschmittel, sie gelten derzeit als die umweltschonendste Variante. Und wer ohnehin sparsamer, kaum oder hin und wieder sogar einen Waschgang ganz ohne Waschmittel einsetzen mag, kann es mit Waschbällen versuchen. Sie gibt es auch aus deutscher Fertigung, in Bioqualität und mit genauer Bezeichnung ihrer Inhaltsstoffe. Ob mit Keramikkugeln und über negativ geladene Ionen, mechanische Reibung oder anderen Technologien im Innern die allesamt die natürliche Reinigungskraft des Wassers verstärken, sie können tatsächlich Waschmittel dank guter Waschkraft minimieren, teils sogar ersetzen. Allerdings nur, wenn Deine Kleidung nicht gerade bei einen Tough-Mudder-Event mit Dir durch Schlamm und Matsch robben musste – also bei normaler bis leichter Verschmutzung.
Ohnehin gilt: Halte Dich möglichst bei der Menge für Waschmittel an die Dosierangaben des Herstellers. Immerhin führt zu viel zu einem erhöhten Wasser- und Energieverbrauch, zu wenig kann Vergrauung zur Folge haben.
Welche Wasch- und Pflegemittel bietet der Markt?
Voll- bzw. Universalwaschmittel als Pulver, Granulat, Perlen oder Tabletten: Sie eignen sich für weiße, helle, stark verschmutzte Textilien und verhindern Grauschleier. Sie enthalten Tenside, Gerüststoffe, Bleichmittel und -aktivatoren auf Sauerstoffbasis, optische Aufheller, Enzyme und Füllstoffe. Der hohe Bleichmittelgehalt eignet sich besonders zur Entfernung fett-, pigmenthaltiger und bleichbarer Verschmutzungen. Sie haben einen hygienischen Effekt und wirken stärker gegen Keime als Colorwaschmittel. Allerdings sind sie nicht für Textilien geeignet, bei denen im Pflegeetikett das Symbol „Nicht bleichen“ abgebildet ist. Farbiges verblasst und ein Abfärben kann mit ihnen nicht gezielt verhindert werden.
Umweltschonende Vollwaschmittel: Hersteller von Ökowaschmitteln achten verstärkt auf die Herkunft der Rohstoffe und die Umweltverträglichkeit der Inhaltsstoffe. Sie nutzen häufig Tenside aus ökologisch angebauten pflanzlichen Quellen, verzichten auf Zusatzstoffe wie optische Aufheller oder Enzyme. Für die Umwelt gilt auch beim Waschen: Je weniger Hilfsstoffe im Waschmittel, desto besser. Allerdings ist es schwer zu erkennen, welche Qualität das Bio-Waschmittel aufweist. Denn anders als bei Lebensmitteln ist der Begriff ‚Bio‘ bei Waschmittel nicht geschützt. Außerdem müssen die Inhaltsstoffe nicht alle auf der Packung aufgelistet sein. Gesetzlich vorgeschrieben ist nur ein Link zur Inhaltstoffliste im Internet.
Flüssigwaschmittel versus Pulver/feste Waschmittel: Erstere enthalten aufgrund ihrer geringeren Haltbarkeit keine Bleichmittel, allerdings optische Aufheller, die jedoch nur ein strahlenderes Aussehen aber im Vergleich zu Pulverwaschmitteln kein mehr an Sauberkeit bringen. Wegen ihres höheren Tensidgehaltes belasten die flüssigen Mittel Kläranlagen und Gewässer stärker als kompakte Pulver, die bei vielen Tests mit einer intensivieren Waschwirkung überzeugen. Pulver schaffen es besser, weiße Wäsche vor Vergrauen zu schützen und Flecken effektiver zu beseitigen.
Kompakte Colorwaschmittel: In flüssiger oder Pulverform waschen mit weniger Mittel genauso ergiebig. Die Umwelt wird nicht nur durch den geringeren Verbrauch des Waschmittels entlastet, sondern auch durch den geringeren Verpackungs- und Transportaufwand. Sie enthalten keine Bleichmittel und optische Aufheller, verhindern bei weniger farbechten Textilien Ausbleichungen, Abfärben oder Farbtonverschiebungen. Sie sind zwar nicht ganz so schonend wie ein Feinwaschmittel, eignen sich am besten für Buntwäsche, allerdings nicht für Wolle oder Seide.
Feinwaschmittel: Werden für empfindliche Fasern, aber auch Wolle, Seide usw. die bei niedrigeren Temperaturen – maximal 40°C – gewaschen werden. Sie enthalten alle Bestandteile der Vollwaschmittel außer optische Aufheller, Bleichmittel und teilweise auch Enzyme, so dass sie ideal für Deine bunte Wäsche, aber auch leicht verschmutze weiße Textilien geeignet sind.
Wollwaschmittel: Verhindern ein Verfilzen der empfindlichen Wollfasern und enthalten keine Enzyme (Achtung es gibt Ausnahmen!) und Bleichmittel. Bei einigen Produkten werden spezielle Weichspüler zugesetzt, die den Wolltextilien einen flauschig-weichen Griff geben sollen, die allerdings Funktionstextilien schaden.
Baukastenwaschmittel: Enthalten anders als andere Vollwaschmittel nicht von vornherein Enthärter oder Bleichmittel. Beide Stoffe braucht man nur selten – bei hartem Wasser und hartnäckigen Flecken. Hier werden sie nur nach Bedarf hinzugegeben, das spart Chemikalien und schont die Gewässer. Daher gehören sie zum derzeit umweltfreundlichsten Angebot. Außerdem enthalten viele der Systeme keine Duftstoffe, Farbstoffe und optischen Aufheller. Einige wenige sind sogar frei von Enzymen. Ideal also für viele Allergiker. Ihre einzelnen Komponenten sind: Je ein kompaktes Grundwaschmittel, Wasserenthärter und Bleichmittel, diese werden unabhängig voneinander nur im wirklich notwendigen Maße eingesetzt. Zu kaufen gibt es sie fast ausschließlich im Internet oder in Bioläden.
Funktionswaschmittel: Sind moderne Spezialwaschmittel für Outdoor- und Sporttextilien, die Feinwaschmittel ähneln, aber zusätzlich mit bestimmten Inhaltsstoffen angereichert sind. Solchen, die etwa unangenehme Gerüche wie Schweiß binden und neutralisieren; solche die äußere Lagen nicht nur reinigen, pflegen sondern auch gegen Niesel und Regen imprägnieren. Aber auch solche, die speziell Funktionsmaterialien mit Membran, Mischgeweben oder Mikrofaser pflegen und erhalten.
Tabs bestehen aus gepressten Kompakt-Waschmitteln, sind häufig teurer als Pulver und nur stückweise, also weniger flexibel zu dosieren.
Caps enthalten ein konzentriertes Flüssig-Waschmittel und werden von einer wasserlöslichen Folie umhüllt. Die Anwendung entspricht den Tabs.
Hand-/Reisewaschmittel: Besitzen eine hohe Waschkraft und sind für die Wäsche zwischendurch oder auf Reisen geeignet. Für die Waschmaschine sind diese Waschmittel mit hohem Tensidanteil aufgrund der starken Schaumbildung nicht geeignet.
Niedrigtemperatur-Waschmittel: Sorgen bei Temperaturen ab 20°C insbesondere mit Enzymen in Kombination mit Tensiden für wirksame Fleckenentfernung.
Hygienewaschmittel: Sind in der Regel unnütz. Sinn machen sie nur bei Textilien, die ausschließlich bei niedrigen Temperaturen gewaschen werden dürfen und (z.B.) mit Hautpilzen belastet sind (Socken, Unterwäsche usw.). Ihre desinfizierenden Substanzen wie etwa biozide Wirkstoffe können Allergien auslösen, sie belasten stark das Abwasser.
Waschmittel für Schwarzes: Erhält die dunkle Farbkraft besonders lange. Hat einen höheren Gehalt an Cellulase (ein Enzym), das die Knötchen auf den Textilien entfernt. Diese Knötchen führen insbesondere bei dunklen/schwarzen Textilien dazu, dass diese mit der Zeit grau erscheinen. Du kannst es als Ersatz für Colorwaschmittel nehmen.
Weichspüler: Sind für den eigentlichen Wasch- und Reinigungsvorgang nicht erforderlich. Beim jüngsten Stiftung Warentest zeigte sich, dass Farben beim Waschen auf Dauer etwas schneller verblassten als ohne Zusatz von Weichspüler. Außerdem litten die Fasern der Prüftextilien vergleichsweise etwas stärker. Neben Konservierungs- und Duftstoffen sorgen in der Regel kationische Tenside die an der Oberfläche der Wäschestücke haften bleiben, dafür dass sich die Textilien nach dem Trocknen weicher anfühlen. Für ihre enthaltenen Duftstoffe (s.u.) und weiteren organischen Inhaltsstoffe unterliegen sie wie Waschmittel der Detergenzienverordnung der EU Chemikaliengesetzgebung REACH. Weil jedes Waschen mit Weichspüler die Umwelt belastet – auch durch Einflüsse von Produktion, Transport und Entsorgung, appelliert das Umweltbundesamt an den Verbraucher: „Weichspüler sollten immer nur dann eingesetzt werden, wenn man seine Funktionen auch wirklich benötigt, da es sich hierbei um einen zusätzlichen Eintrag von Chemikalien in die Umwelt handelt. Wenn Sie nicht auf den Gebrauch von Weichspülern verzichten wollen, reduzieren Sie diesen und dosieren Weichspüler so sparsam wie möglich.
Wann Weichspüler sinnvoll sein können:
- Die Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V. (DHA) empfiehlt für Menschen mit sehr empfindlicher Haut die Anwendung von Weichspülern, da sie die Reibung der Textilien auf der Haut verringern und so die Reizwirkung vermindern.
- Durch die Glättung der Fasern nach dem Einsatz von Weichspülern werden diese gleichzeitig geschützt, die Textilien halten dadurch länger, Farbe und Form des Wäschestücks bleiben besser erhalten.
- Elektrostatische Aufladung tritt vor allem bei synthetischen Textilien auf und zwar insbesondere, wenn die Wäsche im Wäschetrockner getrocknet wird. Weichspüler verringern bei den meisten synthetischen Textilien die elektrostatische Aufladung signifikant, sowohl bei der Leinentrocknung als auch im Wäschetrockner.
Weichspüler selbst machen: Zitronensäure macht nicht nur die Wäsche schön weich, sondern reinigt auch gleich die Waschmaschine mit, vermeidet Kalkablagerungen. Fünf Löffel Zitronensäure (Granulat) werden mit einem Liter Wasser gut vermischt, wer mag gibt ein paar Tropfen an ätherischen Ölen hinzu für eine persönliche Duftnote. Anschließend gibst Du je nach Härtegrad des Wassers etwa 50 bis 100 Milliliter der Zitronensäure-Wasser-Mischung in das Weichspülerfach.
Waschnüsse und Kastanien: Im Sommer 2019 ergab ein Test der Stiftung Warentest, dass es beide nicht schaffen, die im Waschwasser gelösten Schmutzpartikel in der Schwebe zu halten oder Flecken zu lösen. Die Partikel setzen sich auf den Textilfasern ab und lassen sie mit der Zeit ergrauen.
Vegane, umweltfreundliche Waschmittel, etwa mit Ressourcen-sparenden (Nachfüll-) Packungen aus Recyclingmaterial/Papier, oder über Selbstabfüll-Stationen, sind stark im Kommen. Anbieter gibt es nicht nur in Bio- bzw. Unverpackt-Geschäften, auch einige DM-Filialen (bislang nur in Österreich) halten Waschmittel zum Abfüllen bereit. Diese Waschmittel werden häufig aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Viele verzichten auf optische Aufheller, manche sogar auf Duft- und Konservierungsstoffe sowie Enzyme.
Kern-/Gallseife ist ein gutes ökologisches Universalwaschmittel. Pflanzliche Bio-Kernseife gibt es u.a. im Bioladen oder Reformhaus.
Waschsoda: Das feine weiße Pulver besteht aus Natriumcarbonat (Na2CO3) und ist ein Salz der Kohlensäure, das auch als Nahrungsmittelzusatz verwendet wird. Die Variante Kristallsoda enthält gebundenes Wasser. Reines Natriumcarbonat bildet, mit Wasser gemischt, eine starke Lauge. Laugen sind besonders starke Fettlöser. Weiße Wäsche kann vor dem Waschgang in einer Waschsoda-Lösung eingetaucht oder etwas Waschsoda zum Waschmittel hinzugegeben werden, um etwa starke Verschmutzungen besser zu entfernen. Empfindliche (Kunst-)Fasern und Buntwäsche greift die Lauge allerdings an.
Enthärter: Wird als Ergänzung für hartes, kalkhaltiges Wasser eingesetzt, speziell wenn stärkere Verschmutzungen gewaschen werden müssen. Umweltfreundliche Produkte arbeiten u.a. mit Carbonaten und Silikaten ohne Zusätze wie Füll- oder Stellmittel, Phosphaten, Phosphonaten oder anderen erdölbasierten Rohstoffen. Wird zusammen mit dem Waschmittel in das Fach für den Hauptwaschgang der Waschmaschine gegeben und hilft dabei, die Waschmittelmenge in mittlerem bis hartem Wasser (Härtebereich 2-3) auf die minimal benötigte Menge für weiches Wasser (Härtebereich 1) zu reduzieren.
Farb- und Schmutzfängertücher: Haben ihre Berechtigung, wenn Du etwa das Baukastensystem verwendest und Verfärbungen Deiner Textilien vermeiden möchtest.
Das Who-Is-Who der Waschmittel-Inhaltsstoffe
Die verschiedenen Waschmitteltypen unterscheiden sich stark in der Zusammensetzung und Konzentration ihrer Inhalts- und Konservierungsstoffe: Konventionelle Waschmittel enthalten ca. 15 % Tenside, 25 % Wasserenthärter, 25 % Bleichmittel, 10 % Zusatzstoffe und 25 % Füllstoffe. Die antibakteriellen Inhaltsmittel sorgen mit ihren enthaltenen bioziden Wirkstoffen dafür, Schadorganismen, Bakterien unschädlich zu machen. Unterm Strich zerstören sie damit Unmengen an nichtschädlichen Mikrolebewesen in unseren Gewässern. Dorthin wird übrigens auch das aufbereitete Wasser aus der Kläranlage zugeführt.
Tenside: Bekanntestes Tensid ist die Seife. Tenside sind waschaktive Substanzen, die die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzen. Sie bewirken, dass sich zwei eigentlich nicht mischbare Stoffe wie z.B. Öl und Wasser vermengen lassen. Beim Waschvorgang übernehmen sie also die ‚Schwerarbeit‘. Sie sorgen für eine Benetzung des Gewebes mit der Waschlauge, lösen den Schmutz und verhindern, dass er sich wieder auf den Fasern ablagert. Hergestellt werden sie aus nachwachsenden (Palmkern-, Kokosöl, Mais-, Kartoffelstärke) oder fossilen Rohstoffen (z.B. Erdöl). Seit 2005 müssen Tenside, die in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt werden, vollständig biologisch abbaubar sein. Übrigens: Wasch- und Reinigungsmittel sind die Spitzenreiter im Tensidverbrauch: Auf sie entfallen mehr als die Hälfte der 2,5 Millionen Tonnen Tenside, die jährlich in Westeuropa verbraucht werden.
Bleichmittel: Sie tragen zu einer gründlichen Reinheit der Wäsche bei, verstärken die Reinigungsleistung und entfernen farbige Verschmutzungen wie Obst-, Gemüse- oder Weinflecken. Sie reduzieren bereits ab 40°C deutlich die Keimzahl (z. B. Bakterien) während des Waschprozesses und beugen unangenehmen Gerüchen in Waschmaschinen vor. Bleichmittel sind in Voll- bzw. Universalwaschmitteln nur dann enthalten, wenn diese als Pulver, Granulat, Perlen oder Tabletten vorliegen. Fleckentferner wie Fleckensalze und viele Fleckensprays enthalten ebenfalls Bleichmittel (siehe Packungshinweis „Bleichmittel auf Sauerstoffbasis“). Durch häufige Verwendung von Bleichmitteln verringert sich die Intensität vieler Textilfarben.
Enzyme: Sie bauen Schmutz ab und unterteilen sich je nach Funktion in verschiedene Typen. Sie reagieren nur mit bestimmten Verschmutzungen und zerlegen diese in kleine lösliche Teile. Enzyme wirken schon in sehr geringen Mengen, insbesondere bei niedrigen Temperaturen.
Füllstoffe: Bestehen zum größten Teil aus Natriumsulfat, also Salz und bewirken die Rieselfähigkeit des Waschpulvers (Rieselstoffe). Die Industrie verwendet sie speziell in XXL-Packungen um Verklumpungen und Entmischungen des Pulvers zu verhindern. Bis zu 30 % Füllstoffe können Jumbo-Packungen enthalten. Sie leisten beim Waschen überhaupt keine Dienste, Kläranlagen können sie nicht filtern, daher gelangen sie nach der Aufbereitung in die Gewässer, versalzen vor allem stehende Gewässer. Wer Großpackungen bevorzugt, sollte zu Kompaktwaschmitteln greifen oder zu Hochkonzentraten mit dem geringsten Natriumsulfatgehalt (Empfehlung des Umweltbundesamts). Man erkennt sie daran, dass sie eine Dosierung von maximal 70 g pro Waschgang mit normaler Verschmutzung empfehlen.
Farbübertragungsinhibitoren: Sie vermindern die Übertragung abgelöster Farbpartikel im Waschprozess und verringern das Risiko von Verfärbungen.
Duftstoffe: Einige davon können nicht im Klärwerk abgebaut werden und sind giftig für Wasserorganismen, zudem nach Nickel zweithäufigste Auslöser von Kontaktallergien. Seit 2005 müssen 26 solcher Duftstoffe auf der Verpackung angegeben sein, wenn sie im Waschmittel mit mehr als 0,01 % vertreten sind. Außerdem sorgen sie für eine verringerte Wasseraufnahmefähigkeit, wie etwa ein verringertes Saugvermögen bei Handtüchern.
Optische Aufheller: Wandeln den unsichtbaren ultravioletten Anteil des Lichts in blaues Licht um und lassen dadurch Textilien weißer erscheinen. Sie finden Verwendung in Voll-/Universalwaschmitteln und Feinwaschmitteln für weiße Wäsche.
Wasserenthärter: Sind überwiegend in Form von Zeolith, einem wasserunlöslichen mineralischen Stoff bereits im Waschpulver vorhanden. Im Flüssigwaschmittel kommen Wasserenthärter in Form einer höheren Konzentration an Tensiden zum Einsatz gegen zu hartes Wasser. Bis auf Baukastenwaschmittel und Wasch-Alternativen wie etwa Nüsse, Kastanien, Efeu enthalten also alle Waschmittel Enthärter. Oft sogar überdosiert für die Regionen, in denen aufgrund wenig Wasserhärte auch nur weniger bis gar kein Enthärter notwendig ist. Enthärter in Waschmitteln verhindern das Verkalken von Heizstäben, Dichtungen, Ventilen und der Wäsche selbst.
Je mehr gelöste Calcium- und Magnesiumionen im Wasser sind, desto höher ist die Wasserhärte. Erhitzt man Wasser, bilden sich Carbonate, die wir als weißen Kalk zu Gesicht bekommen. In Deutschland wird Wasserhärte in verschiedene Skalen eingeteilt: Von den Wasserwerken mit der gesetzlich vorgeschriebenen groben Einteilung ‚weich‘, ‚mittel‘, ‚hart‘, wie sie auch auf Waschmittelverpackungen angegeben ist. Oder eingeteilt nach ‚Grad deutscher Härte‘ (°dH): Weniger als 8,4°dH gelten als weiches Wasser, 8,4 bis 14°dH als mittlere Härte und mehr als 14°dH als hartes Wasser.
Weitere Inhaltsstoffe: Faserschutzmittel, Vergrauungs- und Korrosionsinhibitoren, Schaumregulatoren, Konservierungsmittel wie z.T. natürliche Säuren (Milchsäure, Ameisensäure).
Tipps für die Verwendung von Waschmitteln
Hausmittel statt industrielle Reinigungsmittel verwenden. Denn fast alles, was du zum Waschen oder auch Putzen wirklich brauchst, lässt sich mit einfachen Hausmitteln selbst herstellen. Dazu zählen Essig, Zitronensäure, Soda, Natron und Kernseife. Alles ist biologisch abbaubar, wenn überhaupt, dann weit weniger aggressiv als viele gekaufte Reiniger. Außerdem wird Plastikmüll eingespart, alle Mittel sind ergiebig, dadurch günstiger in der Anschaffung und insgesamt preiswerter als die meisten fertigen Reinigungsmittel.
Wasch- und Pflegemittel mit seriösen Umweltsiegeln bevorzugen: Orientierung über die gute Qualität von Bio-Waschmitteln geben u.a. folgende Label: www.siegelklarheit.de, eine Initiative der Bundesregierung; das Europäische Umweltzeichen EU-Euroblume, www.eu-ecolabel.de/, zeichnet Produkte aus, die geringere Umweltauswirkungen haben als vergleichbare Produkte; Blauer Engel vom Umweltbundesamt; das Leaping-Bunny-Siegel (www.leapingbunny.org/) bestätigt, dass keine Tierversuche durchgeführt werden und die Produkte keine tierischen Inhaltsstoffe enthalten. Für Waschmittel dürfen ohnehin seit den 1980er Jahren in Deutschland keine Tierversuche mehr durchgeführt werden. Das B-Corp Siegel dürfen Unternehmen tragen, die verifizierte, soziale und ökologische Standards einhalten, Gewinn und Gemeinwohl balancieren (https://www.bcorporation.net/); außerdem korrekt sind die Label Ecocert und ECO-Garantie.
Drei genügen: Wer weder auf das Baukastensystem noch Hausmittel setzt, ist mit drei Waschmitteln gut beraten: Vollwaschmittel (für helle Textilien mit starken Verschmutzungen wie Bettwäsche, Handtücher oder Unterwäsche); Colorwaschmittel für bunte Kleidung; Feinwaschmittel für Wolle, Funktionskleidung und andere empfindliche Textilien.
Waschmittel dosieren
Die Dosierung des Waschmittels hängt vom Verschmutzungsgrad, der Wasserhärte und der Beladung ab. Wird auf der Waschmittel-Packung zwischen leicht, normal und stark verschmutzter Wäsche unterschieden, genügt für Wäsche im Haushalt meist die Dosierung für leicht bzw. normal verschmutzt.
Dosiert wird entsprechend der Wasserhärte. Den Härtegrad kannst Du auf der Webseite deines örtlichen Versorgers in Erfahrung bringen. Weniger als 8,4°dH (deutsche Härte) gelten als weiches Wasser, 8,4 bis 14°dH als mittlere Härte und mehr als 14°dH als hartes Wasser. ‚Weich‘ erfordert die geringste Waschmittelmenge, für ‚mittel‘ bis ‚hart‘ ist etwas mehr Waschmittel erforderlich. Im Waschmittel hilft der Enthärter dabei, den Kalk zu binden und vor Verkalkung zu schützen. Bei Herstellerhinweisen in Tabellenform bezieht sich die Dosierempfehlung bei Weiß- und Buntwäsche auf Textilien mit 4,5 kg Trockengewicht, bei Feinwäsche auf 2,5 kg.
Falsche Dosierung beeinflusst das Waschergebnis enorm. Generell wird eher zu viel als zu wenig Waschmittel benutzt. Doch beides hat Nachteile:
Nicht überdosieren: Die Waschergebnisse werden dadurch nicht besser! Moderne Waschmaschinen erkennen, wenn zu viel Waschmittel verwendet wurde. Sie gleichen das durch zusätzliche Spülgänge und höhere Wassermengen aus. Dadurch dauert der Waschvorgang unnötig lange, und die Waschmaschine verschwendet kostbare Ressourcen. Die allgemeinen Folgen von Überdosierung sind:
- Die Waschmechanik wird beeinträchtigt, das führt zu einem schlechteren Reinigungsergebnis
- Sichtbare Waschmittelrückstände
- Erhöhter Wasserverbrauch, um Waschmittel abzuspülen
- Hohe Umweltbelastung
- Vor allem bei niedrigen Waschtemperaturen kann es zu Waschmittelrückständen kommen, sie sind ein Allergierisiko
Nicht unterdosieren: Wird zu wenig Waschmittel genommen, kann sich der überschüssige Schmutz aus dem Waschwasser auf den weniger verschmutzten Teilen ablagern. Weißes wird grau oder gelblich, Farben werden trüb. Der Schmutz setzt sich zudem auf dem Heizelement der Waschmaschine ab. Nicht vollständige gelöste Flecken können sich im Gewebe festsetzen und sind anschließend nur schwer entfernbar. Zusammengefasst heißt das:
- Wäsche wird grau und hart durch Verkalkung
- Kalkablagerungen am Heizelement in der Waschmaschine
- Wäsche wird nicht sauber, Flecken sind zu sehen
- Fettläuse (Seifenläuse) – das sind Reste von Hautfett, Cremes, Salben – können entstehen