Dieses Risiko würde ich nicht mit jedem Schuh eingehen – 39 Kilometer Distanz, 3450 Meter Aufstieg, 2750 Meter Abstieg mit einem Schuh zu wandern, den ich zuvor noch nie getragen habe. Aber aus langjähriger Erfahrung weiß ich: Der Bergstiefel-Leisten von Hanwag und meine Füße – das passt!
Jürg Buschor
Deshalb nichts wie los vom Silsersee hoch zum Pass Lunghin, Septimerpass, Val Maroz, Pass da la Val da Roda, Pass da la Prasgnola und hinunter nach Soglio im Bergell. Das sind zweieinhalb Tage in unwegsamem, alpinem Gelände mit ständig änderndem Untergrund. Perfekt also, um dem neuen Makra Pro GTX von Hanwag so richtig auf den Zahn zu fühlen.
- Leichtgewicht: 1428g pro Paar
- Kompatibel für Kombi-Steigeisen
- Wasserdicht dank Gore-Tex Membran
- Variable Passform durch 2-Zonen-Schnürung
Passform – der erste Eindruck
In Maloja schlüpfe ich erstmals in die Schuhe. Das geht ganz flott, weil sich die Zunge genügend weit nach vorne klappen lässt und bei Bedarf auch noch eine großzügig dimensionierte Einstiegschlaufe hilft.
Was sofort auffällt, ist das Schnürsystem. Damit der Schuh in zwei Zonen geschnürt werden kann, sind die Schnürsenkel auf Höhe des Knickbereichs durch eine kleine Kunststoffklemme geführt.
Zieht man die Schnürsenkel an, werden sie von diesem Stopper blockiert und können sich auch nicht mehr selber lösen. Das Klemmsystem ist so simpel wie effektiv.
Und weil die Schnürsenkel auch relativ einfach durch die Textilösen gleiten und das Schaftmaterial weich genug ist, lässt sich das Volumen im Vorfußbereich sehr gut reduzieren, ohne dass dabei Druckstellen entstehen.
Jürg Buschor
Jürg Buschor
Mit sattem Sitz, lässt sich so der letzte Abstieg nach Soglio mit beinahe 2000 Höhenmetern bestimmt problemlos meistern. Die Passform des Makra Pro GTX ist im Vorfußbereich eher breit, die Ferse sitzt satt.
Bei grundsätzlich griechischer Fußform, gut ausgeprägtem Gewölbe und einem durchschnittlich hohen Rist passt mir der Schuh in Größe 43 perfekt.
Trotz der robusten Materialien wiegt der Schuh in Größe 43 nur 1428 Gramm. Er ist in zwei Farben erhältlich und wurde in Kroatien hergestellt.
Ausgewählte Materialien
Der Schaft besteht aus einer Mischung von robustem, leicht angerautem Veloursleder des renommierten italienischen Herstellers Perwanger sowie synthetische Einsätzen im oberen Schaftbereich, wo Beweglichkeit gefragt ist. Das Leder wird bei Felskontakt durch einen sehr hoch gezogenen Gummirand effektiv geschützt.
Mittlerweile so etwas wie ein Branchenstandard für qualitative Bergstiefel, ist auch am Makra Pro GTX eine Gore-Tex-Membran eingearbeitet, die einerseits vor eindringendem Wasser schützt, andererseits in beschränktem Maß Schweiß entweichen lässt.
Jürg Buschor
Bereits am frühen Morgen von Tag zwei der Tour steht die Probe des Exempels an: Der Weg zum Pass Lunghin quert gleich mehrfach kleine Schmelzwasserbäche, bevor kurz vor dem höchsten Punkt auch noch ein paar Schneefelder zu queren sind. Der vielleicht härteste Praxistest folgt allerdings erst danach. Nicht etwa in Form von Starkregen, sondern die vom Morgentau tropfnasse Wiese, die es nach dem Septimerpass zu queren gilt. Test bestanden!
Komfort & Trittsicherheit
Fazit zum Test des Hanwag Makra Pro GTX
Der Schuh rollt gut ab, ist steif genug für sehr technisches Felsgelände, aber trotzdem noch so weich, dass auch das Gehen auf flachem Wiesengelände angenehm ist. Für die sichere Fortbewegung in vereistem Hochtourengelände verfügt der Makra Pro GTX über eine Auflage für den Kippbügel eines Kombi-Steigeisens.
In der Kombination aus stabilem Schaft und solidem Sohlenaufbau ist der Schuh genauso gut geeignet für Trekkingtouren mit schwerem Gepäck, wie für die Hochtour oder den Klettersteig.
Nach drei Tagen am Berg steht mein Fazit fest: Wer nicht für jede Spezialdisziplin einen Spezialschuh im Keller stehen haben will, findet im Makra Pro GTX einen außergewöhnlich vielseitigen und komfortablen Tourenpartner.
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