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Extrem vielseitig

Hoka One One Speedgoat 4 im Praxistest

4 Minuten Lesezeit
Die vierte Ausgabe des Speedgoat Trailrunningschuhs ist mit seiner griffigen Sohle vor allem für technische Trails gemacht und verspricht noch mehr Atmungsaktivität als seine Vorgänger. Trailrunnerin Elisabeth Forte hat den Schuh bei verschiedensten Bedingungen getestet und gibt Dir einen Einblick in ihre Erfahrungen.

Allein durch seinen Namen Speedgoat 4 leistet der Schuh aus dem Hause Hoka ein großes Versprechen. Schließlich ist er von dem Mann inspiriert, der so viele 100 Meilen Läufe gewonnen hat, wie kein anderer: Karl Meltzer. Der Hoka Athlet aus Utah hat unter anderem Streckenrekorde auf dem über 3.500 Kilometer langen Appalachian Trail aufgestellt, den er 2016 in unter 46 Tagen bezwungen hat.

Solchen extremen Strapazen setze ich mich und meinen Speedgoat 4 erst mal nicht aus. Trotzdem soll der Schuh bei verschiedensten Bedingungen getestet werden, um einen möglichst umfassenden Eindruck zu bekommen.

Material & Passform

Durch die auffallende Sohle und die schlank gehaltene Mesh-Oberkonstruktion wirkt der Trailrunningschuh zunächst breiter als man denkt. Tatsächlich sitzt er durch 3D-gedruckte Overlays am Mittelfuß angenehm stabil und sorgt für einen festen Halt. Dazu kommen viele Ösen, mit denen man die Schnürung gut an den Fuß anpassen kann.

Der Hersteller verspricht, dass die Zehenpartie bei dieser Version weiter geschnitten und damit komfortabler zu laufen ist. Für mich persönlich könnte der Vorderfußbereich sogar noch etwas breiter sein, um meinen Zehen noch ein wenig mehr Freiraum zu genehmigen.

Das Obermaterial aus eng gewebtem Mesh ist sehr atmungsaktiv. Trotzdem dringt Feuchtigkeit von außen nicht so schnell ein. Ich bekomme deshalb bei Regen und Schnee nicht sofort nasse Füße. Der Schuh ist also nicht nur etwas für Schönwetter-Läufer.

Test des Hoka One One Speedgoat 4 auf Schnee und EIs
Das Mesh-Obermaterial ist sehr atmungsaktiv, gleichzeitig hält es die Feuchtigkeit gut aus dem Schuh | Foto: Elisabeth Forte

Sohle & Grip

Schon beim ersten Lauf mit dem Hoka Schuh wird mir klar: So weich gebettet bin ich bisher noch nie gelaufen. Durch das besonders gute Abrollverhalten fühlt es sich an, als würde ich sehr viel ergonomischer laufen, als bisher. Durch die Zwischensohle aus leichtem Schaumstoff ist zugleich für ausreichend Stabilität und ein reaktionsfähiges Laufgefühl gesorgt. Der Speedgoat 4 läuft sich dadurch meines Erachtens direkter, als man auf den ersten Blick annehmen würde.

Die Außensohle aus Vibram Mega Grip und die abgestuften 5 mm Stollen geben zusätzlichen Halt. Auch bei Nässe und auf technisch anspruchsvolleren Trails komme ich während meinem dreimonatigen Testzeitraums mit dem Speedgoat nicht ins Rutschen.

Hoka One One Speedgoat 4 mit Vibram Sohle auf felsigem Trail im Aufstieg
Die Außensohle aus Vibram Mega Grip und die abgestuften 5 mm Stollen geben zusätzlichen Halt | Foto: Elisabeth Forte

Einsatzgebiet des Speedgoat 4

Hoka One One empfielt den Speedgoat vor allem für technische Trails. Dafür ist er sicher gut geeignet. Schließlich beweist er auf steilen, verblockten oder verwurzelten Trails stets einen super Halt. Die Sohle punktet außerdem mit einer hohen Griffigkeit auch bei Eis und Schnee. Mit der mächtigen Sohle spürt man nicht mehr viel vom Untergrund. Trotzdem ist mit dem Schuh ein sehr agiles Laufen möglich, auch wenn es sicher direktere Trailrunningschuhe gibt.

Ich persönlich würde den Speedgoat insgesamt als einen Allrounder bezeichnen. Eine kurze Feierabendrunde auf eher flachen Forstwegen läuft sich mit ihm ähnlich gut, wie längere Distanzen mit vielen Höhenmetern. Ob der Speedgoat auch für 100 Meilen Läufe geeignet ist, darf jeder gerne für sich selbst herausfinden.

Testfazit

Der Speedgoat 4 von Hoka One One ist ein Trailrunningschuh, der sich vielseitig einsetzen lässt. Mit seiner weichen Sohle fühlt er sich beim Laufen federleicht an, ohne dabei an Halt oder Stabilität einzubüßen. Auch auf anspruchsvollen Trails und auf nassem Untergrund punktet er mit einer sehr griffigen Sohle. Wobei man gerade bei technischen Trails nur wenig vom Untergrund spürt. Das ist zwar super für den Tragekomfort, aber nicht unbedingt für Läufer geeignet, die einen sehr direkten Schuh suchen. Ich kann den Schuh vor allem all jenen empfehlen, die einen Trailrunningschuh mit hohem Tragekomfort suchen, der vielseitig einsetzbar ist.

Trailrunnerin mit Hoka One One Speedgoat 4 auf Alpenwiese
Ich kann den Schuh vor allem all jenen empfehlen, die einen Trailrunningschuh mit hohem Tragekomfort suchen, der vielseitig einsetzbar ist | Foto: Elisabeth Forte

Der Schuh im Überblick

Zahlen, Daten, Fakten

• Sprengung: 4 Milimeter
• Profiltiefe: 5 Milimeter
• Gewicht: 526 g (Paar, US 7)
• Schuh ohne Membran
• EVA Zwischensohle für leichte Dämpfung

Vor- und Nachteile

+ Hoher Tragekomfort

+ Gut an Fuß anpassbar

+ Weiche, aber stabile Sohle

+ Griffige Sohle für guten Halt

+ Gutes Abrollverhalten

+ Auch für Einsatz bei Schnee und Eis geeignet

+ Vielseitig einsetzbar

+ Atmungsaktiv

– Wenig Gespür für Untergrund möglich

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