Inhalt
- Skatingski vs. Klassikski: Wo liegt der Unterschied?
- Skatingbindung vs. Klassikbindung: Was ist anders?
- Skatingschuh vs. Klassikschuh: Muss ich mich entscheiden?
- Per Konfigurator zum perfekten Langlaufski-Set
- Exkurs: Nordic Cruising - was ist das?
- Und was bedeutet Backcountry-Langlauf?
- Podcast-Tipp: Langlauf-Basics
- Fazit: Mit klassischen Langlaufski lässt sich nicht skaten
Wenn Du mit dem Langlaufen beginnen möchtest, musst Du mehrere Entscheidungen treffen, bevor Du Dir das passende Equipment zulegen kannst. Da gibt es zwei Stilarten mit eigenem Material (Klassik und Skating), unterschiedliche Bindungsnormen und dazu noch magische Begriffe wie Nordic Cruising und Backcountry-Langlauf.
Die Frage nach den Bindungskompatibilitäten erklären wir Dir in einem anderen Artikel. Hier soll es darum gehen, worin eigentlich der Unterschied im Material besteht. Dabei geht es um die Frage der Fragen, die auch Du Dir sicher schon gestellt hast: Kann ich mit Klassik-Ski auch skaten? Oder umgekehrt?
Bergzeit
Die einfache Antwort darauf ist leider: Nein! Damit könnte ich den Artikel schon beenden. Alle, die verstehen möchten, warum das so ist, dürfen aber gern weiterlesen. Und: Das Mysterium mit dem Nordic Cruising und dem Backcountry decke ich am Schluss auch noch auf.
Skatingski vs. Klassikski: Wo liegt der Unterschied?
Zuerst schauen wir uns mal den Bewegungsablauf beim Skating an. Du drückst die Kante schräg zur Bewegungsrichtung in den Schnee und schiebst Dich dann explosiv nach vorne hin ab. Dabei hilft Dir der Skatingski, der in der Mitte stark vorgespannt ist. Er federt nach Deinem Abdruck zurück und schiebt Dich so noch ein kleines Extrastück voran.
Je nachdem wie stark die Spannung ist, lässt sich sagen, welcher Ski eher für Anfänger geeignet ist und mit welchem Du besser nicht einsteigen solltest, um den Spaß an der Sache nicht gleich wieder zu verlieren.
Bergzeit
Bergzeit
Beim klassischen Langlauf bewegst Du Dich innerhalb der präparierten Loipe. Diese wird immer parallel gezogen. Damit Du dort vorankommst, benötigst Du einen Ski, der Reibung erzeugt. Zu diesem Zweck ist bei Klassikski unter der Bindung die sogenannte Steigzone angebracht. Hier findest Du entweder in den Belag geschliffene Schuppen, ein Fell oder eine Wachszone, die für jedes Wetter mit einem anderen Wachs bearbeitet sein will.
Damit die Steigzone den Schnee berührt, während Du Dich abstößt, muss der Ski deutlich weicher sein als ein Skatingski. Trotzdem muss der Ski ein kleines Stück zurückfedern, wenn Du in die Gleitphase wechselst. Das läuft aber mit weniger Druck als beim Skating.
Bergzeit
Genau darin liegt die Problematik, weshalb Du mit klassischen Langlaufski nicht wirklich skaten kannst und umgekehrt. Beim Skating mit klassischen Langläufern stört die Steigzone und selbst wenn Du einen Wachsski nehmen würdest, der nicht gewachst ist, bekommst Du die nötige Unterstützung vom Ski nicht zurück.
Umgekehrt lässt der Skatingski – selbst wenn Du ihn wachsen würdest – durch seine starke Vorspannung nicht zu, dass Du den Schnee für die nötige Reibung mit dem Wachs berühren kannst. Außerdem lässt er Dich unangenehm nach oben hüpfen. Das stört den Bewegungsablauf.
Skatingbindung vs. Klassikbindung: Was ist anders?
Eine Skatingbindung ist insgesamt etwas steifer, damit sie sich nicht verdrehen kann. Die klassische Bindung ist hingegen darauf ausgelegt, maximale Energie aus Deinem Schub herauszuholen, der technisch gesehen vorne am Flexor ansetzt. Von außen gesehen wirst Du aber keinen wesentlichen Unterschied erkennen können.
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Skatingschuh vs. Klassikschuh: Muss ich mich entscheiden?
Ja. Aufgrund der unterschiedlichen Bewegungsabläufe gibt es auch spezielle Schuhe fürs klassische Langlaufen und fürs Skating. Ein Skatingschuh ist vor allem dafür konstruiert, dass Du mit dem Knöchel nicht abknickst und Dich verletzt und dass Deine Kraft möglichst direkt auf den Ski kommt. Aus diesem Grund hat er Knöchelstützen und eine harte Sohle.
Beim klassischen Langlauf musst Du den Fuß abrollen können und brauchst dafür ein gutes Gefühl in der Sohle. Daher ist die Sohle weich. Außerdem muss die Seitenstabilität nicht extra unterstützt werden, daher ist keine Knöchelstütze vorgesehen.
Die genauen Unterschiede zwischen Klassik- und Skating-Schuhen erklären wir Dir in unserer Beratung zum Thema Langlaufschuhe. Hier findest Du auch noch einmal Infos zu den gängigsten Bindungssystemen.
Wann sind Kombischuhe eine Option?
Es gibt es von einigen Herstellern auch Kombischuhe. Diese wurden speziell für Rennen mit Skiwechsel entwickelt, sind jedoch auch für Unentschlossene eine Option. Die Sohle ist mittelhart und die Beweglichkeit und Seitenstabilität akzeptabel. Mit Kombischuhen wirst Du in keiner der beiden Stilarten sportliche Höchstleistungen bringen, Dich aber dennoch solide in beiden Stilarten bewegen können. Möglicherweise bemerkst Du als Anfänger noch nicht einmal einen Unterschied.
Per Konfigurator zum perfekten Langlaufski-Set
Welcher Langlaufschuh zu welcher Bindung auf welchem Ski passt, zeigt Dir unser einfach zu bedienender Set-Konfigurator. Hier kannst Du Dir unkompliziert anhand vorgeschlagener und aufeinander abgestimmter Ausrüstungskomponenten Dein Langlaufski-Set zusammenstellen.
Mit unseren einfachen Klassik-& Skating-Konfiguratoren stellst Du Dein individuelles Set im Nu zusammen und kannst zusätzlich von exklusiven Set-Rabatten profitieren.
Zum Langlauf-KonfiguratorExkurs: Nordic Cruising – was ist das?
Das Nordic Cruising wird auch Skiwandern genannt. Gefahren wird der Ski wie ein klassischer Ski und auch Bindung und Schuhe sind eigentlich identisch. Die Schuhe sind unter Umständen etwas weicher gefüttert, aber das ist Geschmackssache.
Da hier einerseits geringere Geschwindigkeiten vorausgesetzt werden und sich andererseits auch die Möglichkeit ergibt, mit den Ski die Loipe zu verlassen, sind die Ski etwas weicher und breiter geschnitten. So bekommst Du optimale Stabilität und bist nicht darauf angewiesen, dass Dir jemand eine Loipe präpariert.
Und was bedeutet Backcountry-Langlauf?
Der Backcountry-Langlauf ist bei uns nicht so verbreitet wie in Kanada oder den skandinavischen Ländern. Trotzdem lohnt es sich, mal einen Blick darauf zu werfen. Gefahren werden Backcountry-Ski wie klassische Langlaufski. Allerdings geht es damit auch in bergiges Gelände, etwa ins Mittelgebirge.
In Norwegen heißt dieser Skityp „Fjellski“, also Berg-Ski, und er wird immer dann genutzt, wenn es auf Tour geht, aber Tourenski eigentlich übertrieben sind. Auch Nordic Cruiser kommen nicht in Frage, denn sie würden bei den deutlich steileren Abfahrten brechen.
Pixabay/JerzyGorecki
BC-Ski haben eine Stahlkante und teilweise schon eine Camber sowie eine Breite wie Alpinski. Die Bindungen sind entsprechend breiter. Viele Skandinavier vertrauen gar auf klassische Telemark-Bindungen. Außerdem werden für diese Spielart auch Felle, wie man sie von Tourenski her kennt, angeboten. Man fährt entweder mit Telemarkschuhen oder speziellen, extrem robusten BC-Schuhen.
Der BC-Langlauf lässt sich zwischen dem Langlauf und dem Skitourengehen ansiedeln. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen und kultureller Unterschiede konnte sich diese Sportart aber hierzulande nie durchsetzen.
Podcast-Tipp: Langlauf-Basics
In dieser Beratungsfolge des Bergzeit Podcast gibt es die wichtigsten Basics zum Thema Langlaufen zum Anhören:
Fazit: Mit klassischen Langlaufski lässt sich nicht skaten
Das Material für den klassischen Langlauf und das Skaten kannst Du nicht für den jeweils anderen Stil verwenden. Für Nordic Cruising und klassischen Langlauf kannst Du jedoch die Ausrüstung bis zu einem gewissen Maß kombinieren. Backcountry ist eine eigene Sportart, für die Du komplett anderes Equipment benötigst.
Die gute Nachricht zum Schluss: Bekleidung, die Du fürs Langlaufen kaufst, funktioniert für alle Spielarten des Langlaufs und ganz oft auch fürs Winter-Laufen oder Trailrunning.
Mehr zum Thema Langlauf im Bergzeit Magazin:
- Langlaufen lernen: Was Anfänger wissen müssen
- Langlauf-Skating-Technik lernen
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