Den passenden Zustiegsschuh zu finden, ist nicht ganz so einfach. Stabil und robust sollte er sein und trotzdem leicht. Im Idealfall ist er auch bequem zu tragen und macht optisch was her. Lowa verspricht mit dem neuen Lowa Approach GTX Pro eine Lösung für dieses Problem. Neugierig und volle Vorfreude überlege ich mir gleich, wie ich meine neuen Zustiegsschuhe am besten testen könnte.
Erstes Date mit dem Lowa Approach GTX Pro
Um ein Gefühl für den Schuh zu bekommen, habe ich den Schuh zuerst auf seine Alltagstauglichkeit getestet und anschließend auf eine Tour zum Aconcagua mitgenommen. Dort angekommen, erwartete ihn viel felsiger Untergrund und lange Tagesetappen. Diesen Anforderungen war der Schuh zwar gewachsen, in meinen Augen aber nicht so intuitiv zu handhaben, wie gedacht.
Design und Verarbeitung
Der Neue von Lowa kann sich rein optisch auf jeden Fall sehen lassen. Mir persönlich gefällt die abgestimmte Farbgebung und das unaufdringliche Design besonders gut. Beim genauem Hinsehen fällt auf, dass auch die Verarbeitung sehr hochwertig ist. Alles passt gut aufeinander und die Klebestellen sind sauber verarbeitet. Das Außenmaterial an den Seiten des Lowa Apporoach GTX Pro ist recht dünn und neben meinen anderen Wanderschuhen im Regal zählt der Lowa zu den eher kleineren, leichteren Modellen.
Passform und Größe
Ich habe den Schuh in Größe 46 (UK 11) getestet, was mir bei einer Fußlänge von 29,5 Zentimetern sehr gut passt. Im Vergleich mit all meinen anderen Schuhen dieser Kategorie fällt der Lowa Approach GTX Pro aber eher kleiner aus. Das ist aber eine Millimetersache. Sollte sich jemand nicht ganz sicher sein, würde ich eher zu einer halben Nummer größer raten.
Sehr praktisch finde ich die jeweils zwei Schlaufen am Schuh im Fersenbereich, da sie das Reinschlüpfen sehr erleichtern. Der Fersen- und Zehenbereich ist mit einem Gummirand verstärkt, der die üblicherweise stark strapazierten Bereiche gut schützt.
Die Dämpfung: Auch für lange Zustiege
Der Lowa Approach GTX Pro besitzt eine dämpfende Zwischensohle und darunter eine recht flache Vibram® Rock Trac Laufsohle mit Kletterzone. Die Dämpfungseigenschaften an der Ferse sind meiner Meinung nach auch für längere Zustiege gut genug und die Vibram-typische Festigkeit der Sohle sorgt dafür, dass die Fußsohle nicht überanstrengt wird.
Die Sohle: Gemischte Gefühle
Die dünne Sohle ließ mich anfangs etwas skeptisch sein, aber auch auf längeren Testwanderungen wollten sich keine Probleme einstellen. Bei leichteren Aktivitäten wie Autofahren oder einem Tag im Büro ist mir ein „spannendes Gefühl“ im Vorderfuß aufgefallen. Das geht auf eine Biegung der Sohle zurück, die in Kombination mit der Festigkeit derselben dafür sorgt, dass der Vorderfuß immer ganz leicht nach oben gedrückt wird. Draußen im Gelände- also dort, wo der Schuh zuhause ist – hatte ich damit jedoch keine Probleme.
Für die geringe Dicke ist die Sohle wirklich erstaunlich fest. Das Material über der Sohle ist dafür unpassend weich. Diese Kombination führt dazu, dass sich oben der Schuh an den Fuß und unten der Fuß an den Schuh anpasst.
Im Resultat bedeutete dies zunächst einmal: Blasen. Mit einem intensiven Studium des Schnürsystems habe ich das Blasenproblem aber dann nachhaltig in den Griff bekommen. Anfangs hatte ich die beiden Schnürsenkel immer gleich stark festgezogen. Nun ziehe ich den vorderen etwas fester als den oberen. Das war zumindest bei mir die Lösung.
Die Climbing-Zone ermöglicht präzises Treten bei leichteren Klettereien. Am Fuß der Wand angekommen, ist wegen des geringen Packmaßes auch noch genügend Platz im Rucksack. Mit seinen 900 Gramm liegt der Schuh im üblichen Bereich eines Zustiegsschuhs.
Die Schnürung: Innovation für mehr Halt
Der Halbschuh besitzt eine bis weit nach vorne reichende Zwei-Zonen Schnellschnürung. An den Seiten befinden sich zusätzlich robuste Verstärkungen und stabilisierende Elemente, die den Schuh sehr gut am Fuß anliegen lassen und ein Rutschen vermeiden.
Durch das spezielle Schnürsystem kann man den Zustiegsschuh individuell an den Fuß anpassen. So lässt sich der Lowa Approch GTX Pro mit unterschiedlich starkem Zug im vorderen und hinteren Teil schnüren. Was anfangs nach einer unnötigen Spielerei aussieht, funktioniert tatsächlich wirklich gut.
Die Schuhzunge über dem Fußrücken ist mittig fixiert und kann nicht hin- und herrutschen. Dadurch wird auch vermieden, dass kleinere Steine und Dreck in den Schuh gelangen. Dies hat aufgrund der geringen Schuhhöhe aber auch seine Grenzen.
Die Schnürsenkel lassen sich sauber in einer kleinen Tasche an der Zunge verstauen. Meiner Meinung nach ein sehr schönes Detail, da mich herumfliegende Bänder immer stören.
Mein Fazit zum Lowa Approach GTX Pro
Der Lowa Approach GTX ist ein Schuh, der gelernt sein muss. Dafür bekommt man einen langlebigen und gut verarbeiteten Begleiter. Obwohl mir die stabile Sohle hier und da mal Probleme bereitete, denke ich, dass sie dadurch auch auf Asphalt länger durchhält, als ihre weichere Konkurenz.
Der Stoff des Schuhs ist an der Seite mit einem elastischen Material überzogen, was für eine gut funktionierende Wasserabweisung sorgt. Bei meinen Tests ist mir aber sehr schnell klar geworden, dass ich in diesem Schuh stärker schwitze als in manch anderen.
Alle Daten des Lowa Approach GTX Pro auf einen Blick
- Einsatzbereich: Wandern und Zustieg
- Kategorie: A (leichter Wanderschuh)
- Gewicht: 900 Gramm (Paar, UK 8)
- Obermaterial: Polyester, Polyamid, Polyurethan
- Futter: wasserdichtem und atmungsaktivem Gore-Tex® Futter
- Sohle: Vibram® Rock Trac Laufsohle mit Kletterzone
- Schnürung: Double Speed Lacing 2-Zonen
- sehr guter Fersenhalt und präzise Passform
Hinweis: Der Lowa Approach GTX Pro ist aktuell leider nicht erhältlich. Passende Alternativen gibt’s im Lowa Markenshop:
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