Der Lowa Renegade Warm GTX Mid ist gemacht für lange Spaziergänge bis hin zu leichten Winterwanderungen in Eis und Schnee.
Für Bergzeit durfte ich testen, ob die Wanderschuhe halten, was sie versprechen, und wie es um ihre Passform, Griffigkeit und Wärmeisolation beim Winterwandern bestellt ist.
- isolierendes Gore-Tex Panda Futter
- wärmereflektierende Einlegesohle
- griffige Vibram Evo Icetrek Profilsohle
- wasserdichte Gore-Tex Membran
- Gewicht: 960 Gramm/Paar (Größe 38)
- In Summe: empfohlen als Bergzeit Komfort-Tipp Winter 23/24
Passform und Größe
Rein optisch bin ich von meinen neuen Testschuhen von Anfang an überzeugt. Die dunkelbraune Farbe des Leders in unterschiedlichen Schattierungen und die hellbraune und leicht rötlich schimmernde Profilsohle gefallen mir auf Anhieb.
„Die sind nicht nur zum Wandern schön“, denke ich mir beim ersten Reinschlüpfen. Tatsächlich geben sie auch zur Jeans, auf dem Weihnachtsmarkt oder beim kurzen Winterspaziergang mit der Familie eine gute Figur ab – ohne zu sehr nach „Funktionsschuh“ auszusehen.
Bärbel Voigtländer
Bärbel Voigtländer
Die Wanderschuhe kommen nicht ganz so dick gefüttert daher wie der Winterwanderstiefel Lowa Renegade Evo Ice GTX, sind aber merklich wärmer als der Klassiker Lowa Renegade GTX Mid. Das Gore-Tex Panda Futter wärmt den Fuß durch seine angeraute Oberfläche, ohne zu sehr zu überhitzen.
Größentechnisch passt der Schuh auf Anhieb perfekt – da ich bereits den Lowa Renegade GTX Mid besitze und hier auch bei dickeren Wandersocken noch genügend „Luft“ ist, habe ich in der Winterversion dieselbe Größe gewählt.
Ich trage in normalen Straßenschuhen Größe 37. Die Lowa Renegade Warm GTX habe ich eine Nummer größer bestellt, also in UK 5 (EU 38).
Der mittelhohe Schaft fühlt sich anfangs noch etwas steif an – vor allem im Vergleich zu meinen „normalen“ Lowa Renegade Wanderschuhen, die ich aber natürlich auch schon mehrere Jahre trage und die entsprechend eingelaufen sind.
Der Winterwanderschuh im Einsatz
Apropos Einlaufen. Als Autorin des Beitrags Wanderschuhe richtig einlaufen hätte ich es wissen müssen: Wanderschuhe – besonders aus Leder – sollten eingelaufen werden, bevor man mit ihnen auf eine sechsstündige Gipfeltour aufbricht.
Da ich mit dem Klassiker Lowa Renegade bereits über viele Jahre vertraut bin und sich auch die neue Wintervariante auf Anhieb recht komfortabel anfühlte, habe ich das Einlaufen der Winterwanderschuhe allerdings für vernachlässigbar gehalten und habe sie beim ersten Härtetest direkt auf einer 16 Kilometer langen Tour auf den 1.622 Meter hohen Breitenstein in den Bayerischen Voralpen angezogen.
Bärbel Voigtländer
Das griffige Sohlenprofil aus Vibram Evo Icetrek Gummi sorgte auf dem zum Teil steilen Winterwanderweg hoch zum Gipfel für guten Halt. Die Gore-Tex Membran ließ nassen Schnee und Pfützen einfach abperlen, so dass die Wandersocken auch oben am Gipfel noch trocken waren.
Da ich auf meinen bisherigen Winterwanderungen immer mit wasserdichten, aber ungefütterten Wanderschuhen unterwegs war und ich beim Laufen eigentlich auch hier keine kalten Füße hatte, hatte ich befürchtet, dass mir das warme Innenfutter bei so einer anstrengenden Bergtour eventuell zu warm wird. Aber auch diese Befürchtung bewies sich als unbegründet.
Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass meine Füße überhitzen und das warme Gore-Tex Panda Innenfutter für Schweißfüße sorgt.
Bei der Gipfelrast auf dem Breitenstein hätte ich den Blick auf den Wendelstein und die umliegenden schneebedeckten Berggipfel noch ewig genießen können – ohne dass meine Füße auskühlten. Nur meine Wanderfreundinnen, deren Füße im Gegensatz zu meinen langsam doch kalt wurden, drängten zum Abstieg.
Bärbel Voigtländer
Bärbel Voigtländer
Beim Abstieg sorgte der hohe Schaft von mittlerer Steifigkeit für einen guten Halt und ein sicheres Gefühl. Manche Wegabschnitte auf unserer Tour waren jedoch ziemlich vereist und steil, so dass meine Begleiterinnen und ich zusätzlich zu den Wanderstöcken auch unsere Grödel zur Hilfe nahmen.
Bärbel Voigtländer
Sicher unten angekommen, fühlten sich meine Füße müde an, aber Blasen blieben zum Glück aus. Eine so lange Tour ohne eingelaufene Wanderschuhe ist dennoch nicht empfehlenswert – auch wenn es mir die vertrauten Lowa Renegade leicht machten.
Fazit zu den Lowa Renegade Warm GTX: Bergzeit Komfort-Tipp
Obwohl ich bislang auch auf meinen Winterwanderungen „ungefüttert“ unterwegs war und ich anfangs skeptisch war, dass mir die gefütterten Winterstiefel auf einer anstrengenden Bergwanderung nicht zu warm werden, haben mich meine Testschuhe absolut überzeugt.
Die Lowa Renegade Warm GTX Mid Wanderschuhe sorgten am Fuß stets für angenehmes Klima.
Aufgrund des herausragenden Tragekomforts vergebe ich den Bergzeit Komfort-Tipp.
Das warme Innenfutter ist so moderat konzipiert, dass es auch bei einer längeren Rast im Schnee angenehm warmhält, es aber gleichzeitig auch beim anstrengenden Aufstieg nicht zu schwitzigen Füßen kommt.
Wer auch an kalten Tagen nicht aufs Wandern verzichten möchte und gleichzeitig einen absolut wasserdichten und robusten Schuh für Alltagspaziergänge mit dem Hund oder dem Kinderwagen braucht, hat mit diesem Winterwanderschuh in jedem Fall den perfekten Begleiter.