Das Trilogy V Icon Infin Jacket aus dem Hause Millet wurde in Annecy, vor den Toren des Mont Blanc Massives, entwickelt. Das hört sich für mich schon mal sehr spannend an! Bei diesem Testgelände lässt sich erahnen, dass auch was Gutes dabei rauskommen muss. Und wahrlich, Millets Softshell weiß absolut zu überzeugen! Ich durfte die Hybrid-Softshelljacke bei einigen Touren in den vergangenen Wochen für Dich testen.
Franz Mösbauer
Millets Trilogy-Linie
Namensgeber der Trilogy-Linie war Christoph Profits legendäres „Enchaînement“ 1985, als er die berüchtigten Nordwände von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses alle zusammen in 23,5 Stunden kletterte. Millets Trilogy-Linie ist dieser alpinistischen Meisterleistung gewidmet. Sie ist die technisch anspruchsvollste Antwort der Franzosen auf die extremen Anforderungen von Athleten und Bergführer. Nur die hochwertigsten und leistungsstärksten Materialien finden hier Einsatz. Dies zeigt sich im Trilogy V Icon Infin Jacket deutlich.
Franz Mösbauer
Passform und Material der Hybrid Softshelljacke
Was ist nun aber das Besondere an der Jacke – abgesehen vom kryptischen Namen? Auffällig ist erst einmal, dass sie angenehm leicht ist – ca. 390 Gramm bei Größe M – und angezogen super geschnitten ist. Der ergonomische Active-Schnitt macht alle Bewegungen mit, engt nicht ein und ist gleichzeitig nicht ausladend.
Die Ausstattung ist für eine solche Softshell ausreichend: Zwei große, hoch angesetzte Taschen, die gut mit einem Klettergurt oder dem Hüftgurt erreicht werden, sowie eine Innentasche reichen aus. Der verstellbare Saum und die mit Klett verstellbaren Ärmelabschlüsse sperren das Wetter aus.
Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Ebenso puristisch ist die angenehm geschnittene Kapuze ausgeführt, die lediglich einen elastischen Bund hat. Als Hauptmaterial verarbeitet Millet das elastische und robuste Pertex XCS Equilibrium, welches jede Bewegung mitmacht und auch vor keinem Felskontakt zurückschreckt. Außerdem wird an den wetterexponierten Stellen, wie Ärmeloberseite, Schultern und Brustbereich das Gore Windstopper® light active 3L aus der Gore-Tex® Infinium™ Linie verarbeitet. Es ist leicht, atmungsaktiv und schützt zuverlässig vor der Witterung. So lange es nicht zu feucht wird.
Franz Mösbauer
Die Millet V Icon Infin Softshell im Praxistest
Wie aber schlägt sich die Jacke jenseits des Sofas? Generell bin ich auf Skitour fast ausschließlich mit einer Softshell unterwegs und so durfte sich die Testjacke gleich beim ersten Tag draußen auf einer ausgedehnten Skitour um den Blankenstein bei Schneefall und endlosem Powder als einzige Shell bewähren. Hin und wieder im Aufstieg landete sie im Rucksack, aber meistens schützte sie sowohl im Aufstieg, als auch bei der Abfahrt vor Wind und Schnee. Sie bot perfekten Schutz bei diesem unwirtlichen Wetter, war aber gleichzeitig atmugsaktiv genug, um Schweißnässe zu verhindern.
Nach einer geruhsameren Kinderskitour wurde es auch nochmal technischer. Die Tiefkarspitze vereint so einige Zutaten für eine spannende Skitour. Aufgrund der wärmeren Temperaturen und des zügigen Tempos verbleibt die Jacke erstmal im Rucksack – dabei fällt sie weder groß ins Gewicht, noch ist sie zu sperrig. Im 400 Meter hohen Couloir zum Gipfel kommt sie aufgrund des Windes dann doch raus. Und weiter geht das Gestapfe, ganz ohne Hitzestau für mich. Am Gipfel angekommen bläst der kühle Morgenwind – aber eben nicht durch die Jacke. So lässt sich das Panorama eine Weile aushalten, bevor es nun durch das Couloir mit den Skiern runter geht. Dass es nun doch heiß wird, liegt diesmal am Adrenalin und dem beinharten Schnee in der Rinne.
Die Millet V Icon Infin Softshell bot den perfekten Schutz bei unwirtlichem Wetter, war aber gleichzeitig sehr atmungsaktiv.
Bergzeit Tester Franz Mösbauer
Franz Mösbauer
Mein Testfazit zur Millet V Icon Infin Softshelljacke
Ich mach’s kurz: Für mich ist die Millet V Icon Infin eine perfekte Softshell für alle, die eine puristische, leichte Jacke zum Bergsteigen und für Skitouren suchen. Ein einziger, kleiner Minuspunkt für mich ist die Kapuze. Auch bei einer Softshell bevorzuge ich eine verstellbare Kapuze, die über den Helm passt. Hier passt die Kapuze zwar problemlos unter den Helm, aber so muss dieser jedes Mal ausgezogen werden. Was, wenn in diesem Moment etwas von oben kommt oder der Helm runterfällt? Dafür trägt sie über einer Mütze wenig auf. Auf jeden Fall lässt sich damit uneingeschränkt auf Christoph Profits Spuren klettern! Oder einfach die nächste Skitour genießen…
Franz Mösbauer