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Gute Zeit auf Tour

Spiele beim Wandern: 10 Ideen für Unterwegs

9 Minuten Lesezeit
Langeweile beim Wandern gibt's nicht? Manchmal leider doch. Ob Kinder oder Erwachsene - wer zu Fuß unterwegs ist wünscht sich manchmal Unterhaltung. Wir stellen Dir zehn Spiele vor, die beim Wandern und Spazierengehen für gute Laune sorgen!

„Wann sind wir endlich dahaa?“ Oder: „Ich kann nicht mehr!“ Gerne auch beides im Wechsel. Wer mit Kindern auf Tour ist – beim Wandern oder auch beim Spazierengehen – kennt sie: diese Momente, in denen die Stimmung am Kippen ist. Das Kind hat keine Lust mehr. Die Wanderung ist damit zu Ende – oder doch nicht?

Wann immer unterwegs, beim zu Fuß gehen, Langeweile aufkommt, helfen Wanderspiele – für Kinder und Erwachsene! Denn auch auf einem langen Forststraßen-Talhatscher kann ein Spielchen helfen, dass der Gute-Laune-Pegel im grünen Bereich bleibt.

Kinder brauchen die Natur! Mit diesen Tipps und Spielideen macht das Wandern auch den Kleinen Spaß.

Isbjorn of Sweden

Kinder brauchen die Natur! Mit diesen Tipps und Spielideen macht das Wandern auch den Kleinen Spaß.


Wanderspiele für Kinder & Erwachsene: 10 Ideen für gute Laune

Wenn’s Gemecker gibt oder die Luft raus ist: Versuch‘ es doch mal mit unseren Wanderspielen für kleine und große Wanderer. Mit denen vergeht die Zeit nämlich wie im Flug – und der Nachwuchs merkt gar nicht mehr, dass er immer noch laufen muss.

1. Tiere raten / Ich kenne ein Tier

Einfaches Spiel, große Wirkung. Die Regeln sind ganz einfach und auch beim Wandern und Spazieren ohne Stopp umzusetzen: „Ich kenne ein Tier, das … .“ Ein Kind oder ein Erwachsener denkt sich ein Tier aus und gibt dazu einen Hinweis. Die Fragen der Mitspieler dürfen nun nur mit ja oder nein beantwortet werden. Wer errät’s?

Die Komplexität reicht vom Hasen bis zum Ozelot und vom Tausendfüßler bis zur Amöbe. Und schon vergeht die Wander-Zeit im Raten oftmals viel schneller und angenehmer!

2. Buchstaben-Challenge

Wie bei Stadt-Land-Fluss wird ein Buchstabe durch lautloses Zählen bestimmt. Steht der Buchstabe fest muss jeder reihum einen Begriff aus einer vorher vereinbarten Kategorie sagen, der mit diesem Buchstaben beginnt. Geht’s zum Beispiel um Namen mit dem Buchstaben B, wären Bertram, Brunhilde oder Benedikt gefragt. Zum Nachdenken gibt’s nur eine (sehr) begrenzte Zeit. Fällt einem Mitspieler kein Name mehr ein, er oder sie ausgeschieden.

Dieses Spiel lässt sich übrigens auch wunderbar bei Erwachsenen mit Bands, Flüssen, Städten, Songs, Berufen und vielen anderen Themen spielen.

3. Wald-Bingo

Bergzeit Wald-Bingo - das ideale Spiel zum Wandern.

Bergzeit

Wald-Bingo lässt sich hervorragend zu jeder Jahreszeit beim Wandern spielen – und bedarf nur wenig Vorbereitung. Einfach unsere Bergzeit Wald-Bingo-Karte ausdrucken und schon wird die Wanderung eine Entdeckungsjagd. Gefundenes wird ausgestrichen oder eingekreist. Wer zuerst alle Gegenstände einer Reihe entdeckt hat, gewinnt.

Natürlich kannst Du zuhause auch eine eigene Bingo-Karte entwerfen mit Gegenständen, die es auf Eurer nächsten Tour zu entdecken gibt. Oder, Du machst daraus ein Gipfel-Bingo für alle Kids im Umkreis oder gleich die ganze AV-Sektion. Wer schafft diesen Sommer mehr?

Hier geht’s zur Bergzeit Wald-Bingo-Vorlage.

Jetzt herunterladen

4. Wer sammelt mehr?

Kastanien, Bucheckern, bunte Blätter oder Tannenzapfen: Draußen liegt genug rum, was kleine Sammelfreaks in ihren Rucksack packen können. Das Sammeln wird zum Wettbewerb mit den anderen Familienmitgliedern.

Als zusätzlichen Anreiz lassen sich aus den gesammelten Schätzen zuhause tolle Sachen basteln. Oder man macht die Naturschätze zur Tauschwährung: Je gesammelter Kastanie gibt es ein Gummibärchen, für zehn ein neues Pixiebuch, etc.

Kastanien oder Tannenzapfen sind hervorragende Sammelobjekte für einen Wettbewerb...

Markus Spiske, Unsplash

Kastanien oder Tannenzapfen sind hervorragende Sammelobjekte für einen Wettbewerb…


Kastanien oder Tannenzapfen sind hervorragende Sammelobjekte für einen Wettbewerb...

Matheus Bertelli, Unsplash

… mit der ganzen Familie. Vor allem, wenn man sie anschließend gegen eine Belohnung eintauschen kann.


5. Wander-Olympiade

Verschiedene, ebene Wegstrecken werden für Wettbewerbe genutzt: Zunächst beispielsweise ein normales Wettrennen bis zu einem gewissen Punkt (Baum, Mast, Haus) in der näheren Umgebung, auf der nächsten geeigneten Wegstrecke vielleicht ein Wetthüpfen, anschließend ein Wettrückwärtslaufen etc.

Derartige Wettkämpfe sollten selbstverständlich nur auf breiten Strecken und niemals in abschüssigem Gelände stattfinden. Der Gesamtsieger ist „Wander-Olympiasieger“ und erhält zum Beispiel eine selbstgebastelte Medaille.

6. Mikrokosmen

Die Kinder liegen auf einer Sommerwiese auf dem Bauch und beobachten, was vor ihnen herumsummt, -kriecht und -krabbelt. Reihum beschreibt jeder ein Tier seiner Wahl so genau wie möglich, die Gruppe versucht dann gemeinsam einen Fantasienamen für das Tier zu finden (z.B. Latzhosenkäfer, Bartmücke, etc.). Am besten eine Lupe mitnehmen.

Wenn man genau hinschaut...

Pixabay, Pexels

Wenn man genau hinschaut…


Wenn man genau hinschaut...

Simon J. McChaffie, Unsplash

… entdeckt man im Kleinen die verrücktesten Tierchen.


7. Auf Tuchfühlung gehen

Bei diesem Wanderspiel lassen sich kleine Teilnehmer barfuß mit verbundenen Augen über den Boden führen und erspüren so verschiedene Untergründe: Wald- und Nadelboden, Wiese, Kies, Moos, etc. Das Spiel erfolgt im Wechsel; mal führen die Erwachsenen die Kinder, mal anders herum.

Ob Gras, Wasser oder Steine: Barfuß gehen ist eine ganz besondere Erfahrung für Kinder.

Isbjorn of Sweden

Ob Gras, Wasser oder Steine: Barfuß gehen ist eine ganz besondere Erfahrung für Kinder.


8. Blinder Baum

Verbinde Deinem Kind die Augen und führe es zu einem Baum Deiner Wahl. Nun sind die Sinne gefragt (mit Ausnahme des Sehsinns natürlich): Wie riecht der Baum? Wie fühlt er sich an? Macht er spezielle Geräusche im Wind? Führe Dein Kind an den Ausgangspunkt zurück und nimm ihm die Augenbinde ab. Nun frage: „Welcher war Dein Baum?“

Du wirst staunen: Die meisten Kinder finden „ihren“ Baum mühelos wieder. Ob das bei Erwachsenen auch so gut gelingt? Wähle für den Anfang einen Baum, der sich von den anderen abhebt – so habt Ihr ein garantiertes Erfolgserlebnis.

9. Geocaching

Die digital-unterstützte Schatzsuche klappt mittlerweile auch über das Smartphone denkbar einfach. Ein Geocache verbindet Wandern, Denksport, Kreativität und Abenteuer – und am Ende wartet tatsächlich ein „Schatz“ auf große und kleine Entdecker. Das Angebot an Geocaching-Touren für sämtliche Könnerstufen ist weltweit riesig. Touren und Infos findet man am besten über einschlägige Geocaching-Portale und Apps.

10. Verrückter Kochtopf

Dieses Wanderspiel unterdrückt die Langeweile beim Gehen durch gedankliche Unterhaltung: Zum Start jeder Runde überlegt sich jeder Teilnehmer für sich ein Gericht, dass er im Anschluss (mehr oder weniger rezeptgetreu) gedanklich kochen möchte.

„Leider“ gibt es dafür nur einen einzigen großen, unsichtbaren Kochtopf. Reihum fügt jeder Spieler jeweils eine Zutat hinzu, verrät aber nach Möglichkeit nicht, was gekocht wird. Während der eine nach und nach Mehl, Eier, Salz, Mineralwasser und Milch für seine Pfannkuchen hinzufügt, kocht die andere ein deftiges Gulasch, der dritte Obstsalat, Kaiserschmarrn oder Spaghetti. Am Ende wird gemeinsam entschieden, ob der verrückte Topfinhalt genießbar wäre – oder ein klarer Fall für die Quatsch-Küche.

Ziel des Spieles ist eine konstante Beschäftigung, damit Langeweile beim Wandern gar nicht erst aufkommt.

Bei Kindern ist hier vielleicht die ein oder andere Zutaten-Hilfestellung durch Erwachsene nötig und all zu genau sollte man weder Rezepte noch Spielregeln nehmen. Aber: nachdenken, nachfragen, Fantasie und Quatschfaktor lenken bei diesem Wanderspiel zuverlässig von den Mühen des Weges ab. Ehe Ihr Euch verseht, seid Ihr auch schon auf der Hütte mit dem echten Kaiserschmarrn.

Warum brauchen Kinder beim Wandern Spiele?

Wir haben als Eltern weder Zeit noch Mühe gescheut, eine tolle Wanderung zu planen, mit wunderschönem Bergpanorama und einen Spielplatz gibt es am Ende auch. Laut Führer die perfekte Familienwanderung! Warum bitte ist dann der Nachwuchs nicht happy?

Die Antwort ist relativ simpel und kam für mich doch einer kleinen Offenbarung gleich: Kinderhirne funktionieren anders. Die Wahrnehmung ihrer Umwelt ist vielfältiger, einzelne Sinne werden je nach Alter intensiver genutzt. Den Blick für das „große Ganze“ (ein Bergpanorama, ein Meereshorizont, ein Ausblick ins Tal, etc.) haben die Kleinen noch nicht.

Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr als Erwachsene.

Legowear

Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr als Erwachsene.


Das liegt nicht zuletzt daran, dass sich das periphere Sehen erst mit etwa zehn Jahren herausbildet. Jüngere Kinder sehen also alles aus der Froschperspektive. „Schau mal, der schöne Ausblick!“ ruft bei Kindern meist ein „Aha“ hervor. Ein einzelner, lustig geformter Stock kann sie hingegen stundenlang beschäftigen. Mit diesem Verständnis ist es leichter, locker zu bleiben, wenn die Wanderung mal nicht so gut ankommt.

5 Tipps für gelungene Wanderungen mit Kindern

Sicher kennst Du Leute in Deinem Bekanntenkreis (oder gehörst selbst dazu), die immer wieder berichten, wie schrecklich sie das Wandern mit der Familie früher fanden? Ein paar zusätzliche Tipps können Dir zusätzlich helfen, eine Wanderung zum gelungenen Abenteuer für Deine ganze Familie zu gestalten.

1. Flexibel bleiben

Seit ich Mutter bin, stelle ich immer wieder erstaunt fest, welch großen Unplanbarkeits-Faktor so ein kleiner Mensch in meinen Alltag bringt. Plötzlich ist Flexibilität gefragt. Die liebevoll vorbereitete Brotzeit ist in der Pfütze gelandet? Egal, dann gibt es heute eben ausnahmsweise die „Notfall-Gummibärchen“. Das Kind hat auch die Wechselwäsche innerhalb von zwei Minuten vollgematscht? Okay, dann ziehen wir ihm auf der Heimfahrt eben die Regenjacke an oder wickeln es in Papas Pulli ein. Dafür war es eine Dreiviertelstunde in sein Buddelspiel versunken, während wir Cappuccino schlürfen durften.

2. Keinen Druck machen und Pausen einlegen

Der Gipfel wäre eigentlich gar nicht mehr weit, doch das Kind trödelt, hat keine Lust mehr oder gar einen Wutanfall? Dann den Druck rausnehmen – sonst ist schlechte Stimmung vorprogrammiert.

Wird Wandern zum „Zwang“, ist schnell die Luft raus. Das kann den Kleinen – und uns damit leider auch – die Freude an solchen Unternehmungen auf lange Zeit verderben.

Natürlich gibt es Ausnahmen: Wenn Ihr zurück zum Auto müsst, beispielsweise, oder umkehren aus logistischen Gründen einfach nicht mehr geht. Dann gilt es, abzulenken, kreative Spiele zu erfinden und locker zu bleiben. Regelmäßige Pausen – auch ungeplante – gehören natürlich dazu.

Oft bestimmt die das Kind unterwegs sowieso von selbst, wenn etwas seine Aufmerksamkeit erregt hat. Lass Dich drauf ein und versuche, die Welt einmal mit „Kinderaugen“ zu sehen. Du wirst staunen, was Du dabei Neues entdecken kannst.

3. Den Anspruch kindgerecht wählen

Überforderung ist eine Spaßbremse – das gilt für Kinder und Erwachsene. Bei der Tourenplanung lohnt sich daher der kritische Blick auf die eigenen Motive und die kindlichen Möglichkeiten: Ist das ein passendes Tourenziel für mein Kind, oder treibt mich eher mein sportlicher Ehrgeiz oder ein Insta-Post auf diesen Gipfel? Ist mein Kind den Ansprüchen der Tour derart gewachsen, dass es überhaupt eine Chance hat, in den Flow zu kommen? Mit guten Erlebnissen am Berg legst Du den Grundstein für anhaltende Begeisterung.

4. Abwechslungsreiche Wege wählen

Eigentlich klar, uns Erwachsenen geht es ja auch so: Ein abwechslungsreicher Weg, eine Mischung aus Pfaden, Forstwegen, Wiese und vielleicht sogar Kraxelfelsen ist spannender als ein langer Hatsch auf der Forststraße.

Für Kids ist „Abwechslung“ aber möglicherweise etwas ganz anderes als für uns: In ihrem Fall kommen zum Beispiel Bäche, Höhlen, aber vielleicht auch die Lama-Weide oder große Landwirtschaftsfahrzeuge super an. Eine Wanderung, die diese Stationen abklappert, hat also gute Chancen auf ein „wann fahren wir da wieder hin?“.

Je abwechslungsreicher das Terrain, desto besser unterhalten fühlen sich die Kinder.

Patagonia

Je abwechslungsreicher das Terrain, desto besser unterhalten fühlen sich die Kinder.


5. Du bist das Vorbild

Du bist gerne draußen in der Natur? Großartig! Damit hast Du den wichtigsten Grundstein sowieso schon gelegt – auch, wenn Du es im Moment vielleicht noch nicht merkst. Kinder nehmen Stimmungen und Gefühle intensiver wahr als wir Erwachsenen. Wenn Du Dich draußen einfach wohlfühlst, die Natur liebst und Dich gerne bewegst, ziehst Du Dir höchstwahrscheinlich eine neue Generation von Outdoorfans heran.

Fazit zu Wanderspielen für Kinder und Erwachsene

Neben einer Hand voll Spiele in petto lautet der wichtigste Tipp fürs Wandern mit Kindern eigentlich: entspannt bleiben. Natürlich ist das manchmal leichter gesagt als getan. Gerade, wenn der Aufwand für die Wanderung (Ferienvorbereitungen, Anreise, neue Ausrüstung fürs Kind etc.) hoch war, steigen damit auch oft die Erwartungen von uns Eltern.

Trotzdem sollte man versuchen, sich davon frei zu machen. Wenn ihr einen mehrtägigen Wanderurlaub plant, lasst ein paar Tage im Terminkalender „leer“. Ebenfalls eine gute Idee: Verabredet Euch mit anderen Eltern zum Wandern. Mit Freunden macht den Kleinen die Wanderung gleich doppelt Spaß.

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