Der Bergfrühling 2021 ist bislang ziemlich launisch gewesen und in höheren Lagen liegt noch extrem viel Schnee. Als begeisterter Bergwanderer habe ich mich deshalb gefreut, als mir eine Mountain Equipment Regenjacke zum Test angeboten wurde.
Raphael Kottmeier
Ein neuer Typ Hardshelljacke: die Orbital von Mountain Equipment
Die Orbital von Mountain Equipment stellt einen für mich völlig neuen Typ Hardshell dar. Sie wird als elastische, leichte Hardshelljacke für schnelle Wanderungen und Trekking beschrieben. Gleichzeitig soll sie vollständig wind- und wasserdicht sein. Noch vor einigen Jahren wäre eine elastische Hardshelljacke komplett undenkbar gewesen, daher bin ich schon etwas überrascht, als ich die Orbital Jacke von Mountain Equipment aus dem Päckchen hole.
Bislang bin ich bei schlechtem Wetter mit der Lhotse von Mountain Eqipment in die Berge gegangen und sie hat mir in Norwegen den Körper auch bei miserablem Wetter trocken gehalten. Der klare Nachteil der Gore-Tex Pro Jacke: Sie ist verhältnismäßig starr und hat ein recht großes Packmaß. Sie raschelt dementsprechend auch etwas. Persönlich ist mir das egal, aber viele meiner Kollegen stört das etwas. Dafür ist sie extrem robust und steckt enorm viel weg. Mit der Orbital ist das komplett anders. Sie fühlt sich angenehm weich an und ist unglaublich elastisch.
Wechselhafter Frühling: Testbedingungen
Nachdem das Wetter im Mai immer wieder einen Regenschauer und die eine oder andere Windböe schickt, falte ich die Jacke gleich platzsparend zusammen und packe sie erstmal in den Rucksack. Zusammengepackt nimmt sie nicht viel Platz weg und bei dem Wetter liegt sie klar oben im Rucksack. Gut vorbereitet geht es also – wie im Mai üblich – in mittlere Höhenlagen der bayrischen Voralpen. Außerdem habe ich die Jacke am Gardasee im Gepäck, nachdem das seit Mitte Mai wieder geht.
Raphael Kottmeier
Raphael Kottmeier
Passform und Funktion – die Orbital Hardshell im Einsatz
Die Passform ist in Größe M mit meinen 1,76m angenehm. Ich berechne die Größe bei Hardshells immer so, dass ich für den Winter auch eine dünne Isolationsjacke problemlos darunter bekomme. Für gute Sicht auch bei schnellen Touren lässt sich die Kapuze über zwei elastische Kordelzüge so einstellen, dass ein optimales Sichtfeld entsteht. Außerdem verhindert eine biegsame Drahteinlage, dass das Regenschild in sich zusammenfällt. So kann es regnen wie es will, ohne dass Du Nässe ins Gesicht bekommst. Außerdem ist der Schirm als Sonnenschutz praktisch, wenn Du die Jacke an kühlen Tagen als Windjacke nutzt.
Nach einigen Stunden Regen kann ich sagen: das Wasser perlt herrlich an der Jacke ab und auch stärkere Windböen haben definitiv keine Chance. Die Drilite Membran und die DWR-Imprägnierung stecken auch starken Regen hervorragend weg. Hagel hätte ich auch testen können, das war mir dann aber doch letztendlich zu viel des Guten.
Raphael Kottmeier
Raphael Kottmeier
Raphael Kottmeier
An den paar wärmeren Tagen konnte ich prüfen, wie sie sich auch als „normale“ Jacke trägt. Sie ist super, aber wenn es nicht windet und auch kein Regenschauer in Sicht ist, ist sie angenehmer im Rucksack als auf dem Körper. Mit ihren 390 Gramm passt sie da hervorragend rein und fällt kaum weiter ins Gewicht.
Über die Haltbarkeit kann ich noch nicht so viel sagen. Allerdings würde ich die Orbital nicht mit einem schweren Trekkingrucksack belasten. Sie ist eher für alpineres oder „ultraleicht“ Trekking geeignet, bei dem Du leichtere Rucksackgewichte hast.
Testfazit zur Jacke
So eine Hardshelljacke hatte ich noch nie: weich, elastisch und trotzdem vollkommen dicht gegen Regen und Wind. Mit ihrem kleinen Packmaß passt sie jeden Rucksack und eignet sich dadurch für schnelle Touren mit leichtem Rucksack und ist als Notfalljacke der Hammer. Gerade bei unangenehmem Wind oder launischem Wetter wie in diesem Frühjahr ist es super, die Orbital Jacke dabei zu haben.
Raphael Kottmeier
Raphael Kottmeier