Inhalt
- Ausstattung und Material
- Schnitt und Passform
- Praxistest: ME Skyline Hooded Jacket im Outdoor-Einsatz
- Funktionalität trotz minimaler Ausstattung
- Daunen: Tierschutz und Qualitätsmerkmale
- Mein Testfazit zum Skyline Hooded Jacket von Mountain Equipment
- Fakten zum Mountain Equipment Skyline Hooded Jacket
Ein ganz klein wenig erinnert mich das Skyline Hooded Jacket mit dem leicht glänzenden Oberstoff an die Daunenjacken-Mode der 1970er-Jahre. Allerdings nur optisch – denn dass sich Mountain Equipment seit dem Disco-Zeitalter massiv weiterentwickelt hat, zeigt die für die kommende Wintersaison 2017/2018 neu entwickelte Daunenjacke deutlich.
Der Wohlfühl- und Wärmefaktor mit dem neuen Skyline Hooded Jacket ist jedenfalls sehr hoch – auch dann, wenn man mal wieder an einem der winterlichen, zugigen Bahnsteige auf die verspätete S-Bahn wartet oder am Christkindlmarkt die Zeit bis zum Eintreffen des wärmenden Glühwein überbrücken muss. Doch dieses „Testszenario“ wird dem prall gefüllten Daunenpacket wohl kaum gerecht!
Ausstattung und Material
Bevor das Skyline Hooded Jacket zum Einsatz kommt, gibt es ein paar erste Eindrücke:
- auffällig – und für mich perfekt – ist die minimale Konstruktion
- der Zwei-Wege-Front-Reißverschluss (von YKK) und die beiden Seitentaschen mit Reißverschluss laufen sehr leicht
- eine Netzinnentasche mit Reißverschluss nimmt Kleinigkeiten auf und dient gleichzeitig als Packsack – inklusive zwei Karabiner-Schlaufen
- sowohl die Bündchen als auch die Kapuze sind mit einem elastischen Saumband eingefasst
- nur an der verstellbaren, helmtauglichen Kapuze und am Hüftsaum befindet sich ein elastischer Kordelzug zur Weitenregulierung (das reicht aber auch! Alles andere drückt nur unnötig auf die Waage..)
Als Außenmaterial wird Drilite® Loft 20D verwendet, ein von Mountain Equipment selbst entwickeltes Material, das winddicht und extrem wasserabweisend ist und keine Federn durchlässt. In den durchgesteppten Daunen-Kammern befinden sich rund 180 Gramm (Gr. L) 90/10er Daunen mit 700 cuin. Eine derartige Daunenfüllung bietet laut Mountain Equipment die beste Isolierung und das optimale Verhältnis von Gewicht zu Komprimierbarkeit. Die Daunen sind mit dem Down Codex® zertifiziert. Dazu später mehr!
Schnitt und Passform
Der Schnitt des Skyline Hooded Jacket lässt nicht allzuviel Spielraum zu, wodurch die Jacke weniger aufträgt. Im Inneren bilden sich dadurch keine unnötigen „Leerräume“, die zusätzlich aufgewärmt werden müssten. Die Praxis wird zeigen, ob die Jacke auch noch über eine Soft- oder Hardshelljacke passt, ohne allzu sehr einzuengen (als Alpinist ziehe ich manchmal – der Einfachheit halber – die Daunenjacke über einer Hardshell an, wenn es besonders kalt wird).
Die Armlänge ist für mich optimal, zudem ist die Jacke etwas länger geschnitten. Bei meiner Körpergröße von 174 Zentimetern passt die Größe M sehr gut. Die Jacke bringt in M gerade mal 445 Gramm auf die Waage. Sicherlich geht es noch leichter – aber dafür habe ich hier nicht das Gefühl, auf die Jacke aufpassen zu müssen wie auf einen Karton rohe Eier.
Angesichts all der grauen Theorie ist anzunehmen, dass sich die Jacke im winterlichen Praxistest gut bewähren wird. Also nichts wie raus in die Berge!
Praxistest: ME Skyline Hooded Jacket im Outdoor-Einsatz
Das schöne an Daunenjacken ist, dass sie sich in jeden noch so vollen Rucksack stopfen lassen. Eine freie Lücke findet sich immer. Daunenjacken – speziell aus dem Hause Mountain Equipment – sind zudem wirklich treue Begleiter. Aufgrund des Drilite® Loft-Außenmaterials braucht man sich auch bei halbwegs unbeständiger Witterung keine Gedanken um ausreichenden Wetterschutz machen. Auch Schnee macht der Jacke im winterlichen Gebirge nur wenig aus. Im folgenden skizziere ich drei mögliche Einsatzszenarien:
- Test-Szenario – Herbstliches Sportklettern: So lange die wärmenden Sonnenstrahlen an schönen Tagen für angenehme Temperaturen sorgen, ist alles OK. Spätestens dann, wenn Wolken auftauchen (oder der Partner den perfekten Grip im Schatten für einen Go nützen will), freut sich der Sichernde über das warme Daunenpaket samt Kapuze. Der lange Schnitt wärmt angenehm. Durch den Zweiwege-Reißverschluss hat man trotzdem freien Zugang zum Sicherungsgerät. Zudem sorgt der körpernahe Schnitt für uneingeschränkte Bewegungsfreiheit.
- Test-Szenario – Familienwandern: Das Skyline Hooded Jacket bewährt sich auch beim ersten Schnee – wenn die Kids fleißig am Schneemann bauen sind und die Eltern „überflüssig“ werden. Warm eingehüllt kann man solche unverhofften Pausen entspannt angehen. Sind die Kinder noch klein, kann man diese auch innerhalb der Jacke wieder aufwärmen. Da wünscht man sich manchmal nur eine etwas dickere Hose…
- Test-Szenario – Skitour, Eisklettern und hochalpine Unternehmungen: Hier spielt die Jacke ihre Trümpfe voll aus! Bei Pausen auf Skitour ist sie schnell übergezogen. Am eisigen Standplatz sorgt sie für angenehme Wärme. Auch potentielle Spindrift macht die Jacke problemlos mit. Zugegeben, der einzige Wermutstropfen könnte die enge Passform sein. Insbesondere bei auftragenden oder „massiven“ Soft- oder Hardshells gestaltet sich das Überziehen leicht beengend. Das hängt aber stark von den eigenen Bekleidungsvorlieben ab. In Kombination mit leichteren Shells geht die Passform jedenfalls voll in Ordnung. Dafür bleibt der „Michelinmännchen-Effekt“ aus. Beim Seilhandling am Standplatz wird die Sicht auf keine Weise versperrt.
Funktionalität trotz minimaler Ausstattung
Ein weiterer Bonus des Mountain Equipment Skyline Hooded Jacket sind die auf das wesentliche reduzierten Einstellmöglichkeiten. Selbst die Kapuze passt sich an – egal ob „oben ohne“, Mützen– oder Kletterhelmträger. Die rückseitige Kordel sorgt für ausreichende Anpassungsmöglichkeiten. Positiv fallen die leichtlaufenden Reißverschlüsse auf, die in der Testphase nie den Oberstoff eingeklemmt haben. Eine ansonsten sehr nervige Eigenschaft ähnlicher Produkte…dies wurde von Mountain Equipment einfach perfekt gelöst! Ein weiteres, kleines Detail: Im Kinnbereich gibt es keinen flauschigen „Kinnschmeichler“. Zuerst war ich etwas skeptisch, aber trotz Kälte fiel dieser Punkt nie unangenehm auf. Außerdem passen sich die elastischen Armbündchen den wechselnden Verhältnissen angenehm an, ebenso die elastischen Abschlüsse an der Kapuze bzw. am Kragen.
Daunen: Tierschutz und Qualitätsmerkmale
Ein kleiner Exkurs zum Thema Daune gefällig? Generell stellt sich bei Daunenjacken immer die Frage, wie es um das Tierwohl bestellt ist. Manch einer bringt Daunenjacken pauschal mit Tierquälerei in Verbindung. Um den hohen Tierschutzrichtlinien und dem Qualitätsanspruch gerecht zu werden, rief Mountain Equipment 2009 den Down Codex® ins Leben, um die komplexe Daunen-Lieferkette verständlich und transparent dazustellen. Durch den Down Codex soll sichergestellt werden, dass Lebendrupf und Zwangsmast ausgeschlossen sind und eine natürliche, artgerechte Haltung stattfindet. Seit 2012 sind alle ME-Daunenprodukte durch einen zwölfstelligen Zahlencode nachverfolgbar. Der Code gibt Auskunft über Herkunft, Qualität und Beschaffenheit der Daune im jeweiligen Produkt.
- Lesetipp: Der Down Codex von Mountain Equipment
Die im Skyline Hooded Jacket verwendete 90/10er Daune besteht aus mindestens 90 Prozent Daune und zehn Prozent Federn. Während die Daunen für die Isolierung zuständig sind, stützen die Federn die Daunen, was insbesondere bei Feuchtigkeit wichtig ist. Die Bauschkraft – 700 cuin – gibt die Fähigkeit an, Luft einzuschließen. Je höher die Bauschkraft, umso besser ist die Wärmedämmung im Verhältnis zum Packvolumen. Generell ist sowohl das Daunen/Federn-Verhältnis als auch die Bauschkraft ein Qualitätsindiz. Die hier verwendete Qualität meistert den Spagat zwischen Robustheit und Wärmedämmung optimal.
Des Weiteren ist das Skyline Hooded Jacket Fair Wear-zertifiziert. Dieses Zertifikat zeichnet Bekleidung aus, deren Herstellung von der Fair Wear Foundation (FWF) als unabhängige Organisation bezüglich fairen Arbeitsbedingungen und Gehältern überwacht wird. Grundsätzlich gilt: Das wichtigste – sowohl bei Daune als auch bei Kunstfaser – ist ein verantwortungsbewusstes Konsumverhalten!
Mein Testfazit zum Skyline Hooded Jacket von Mountain Equipment
Im Vergleich zum Mountain Equipment-Klassiker Lightline Jacket und vergleichbaren Daunenjacken anderer Hersteller fällt das Skyline Hooded Jacket deutlich minimalistischer aus. Das gilt sowohl für die Ausstattung als auch für das Gewicht. Dennoch überzeugt die Daunenjacke mit einem funktionalen Schnitt und einer ausreichend robusten Konstruktion. Die Wärmeleistung ist im Verhältnis zum Gewicht sehr gut. Ich habe sie öfters mitgenommen als zwar wärmere, dafür aber schwerere Jacken. Für diejenigen, die auf der Suche nach einer leichten, minimalistischen, aber dennoch strapazierfähigen Daunenjacke sind, kann ich das Skyline Hooded Jacket von Mountain Equipment wärmstens empfehlen.
Fakten zum Mountain Equipment Skyline Hooded Jacket
- Drilite® Loft 20D Außenmaterial; absolut winddicht und extrem wasserabweisend
- 180 Gramm (Größe L) Daune, mind. 90/10 – 700 cuin
- durchgesteppte Daunenkammern
- verstellbare, helmtaugliche Kapuze
- Zwei-Wege YKK® Front-Reißverschluss
- zwei Seitentaschen mit Reißverschluss
- verstellbarer, zweiteiliger Kordelzug am Bund
- Jacke in der Innentasche verstaubar, inkl. Karabiner-Schlaufe
- Gewicht: 445 Gramm
- Preis: 269,90 Euro UVP
Die Skyline Jacke ist ausverkauft. Hier findest Du alle aktuellen Daunenjacken von Mountain Equipment bei Bergzeit: