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Wandern im Einklang mit der Natur: 7 Tipps zum nachhaltigen Wandern

5 Minuten Lesezeit
Wandern ist beliebter denn je. Je mehr Menschen draußen unterwegs sind, desto größer ist der Eingriff in die Natur. Unsere Autorin Stefanie hat 7 Tipps parat, wie nachhaltiges Wandern trotzdem gelingen kann.

Wandern ist eine sanfte Sportart, die im Einklang mit der Umwelt stattfindet. Doch je mehr Menschen sich auf den Wanderwegen tummeln, desto größer ist der Eingriff in die Natur.

Die gute Nachricht: Umweltfreundliches Wandern mit Respekt gegenüber der Natur, der Tierwelt und den Mitmenschen ist gar nicht so schwer. Mit den folgenden 7 Tipps, bist Du nachhaltig unterwegs und schonst gleichzeitig die Natur.

1. Tipp: Umweltfreundliche Anreise

Sich allein in ein Auto zu setzen, um viele Kilometer zum Start des ausgesuchten Wanderweges zu fahren? Das ist eher wenig nachhaltig. CO2 Ausstoß und Gummiabrieb der Reifen schaden der Umwelt.

Manche Wandergebiete sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen. Um möglichst umfreundlich anzureisen, solltest Du deshalb Fahrgemeinschaften bilden.

Julian Hochgesang/Unsplash

Manche Wandergebiete sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen. Um möglichst umfreundlich anzureisen, solltest Du deshalb Fahrgemeinschaften bilden.


Zum Wandern in besser erschlossene Gegenden solltest Du bei der Anreise auf öffentliche Verkehrsmittel wie Züge, Busse und Wanderbusse als umweltfreundliche Alternative zurückgreifen. Und wenn Du entlegene Wandergebiete ansteuern möchtest, versuche Fahrgemeinschaften zu bilden.

2. Tipp: Verpflegung ohne Verpackungsmüll

Der meiste Müll, der sich am Wegesrand beliebter Wanderungen findet, ist unserer Verpflegung unterwegs geschuldet. Verpackungsmüll lässt sich jedoch ganz einfach vermeiden: Gesunde Snacks wie Äpfel, Karotten oder Birnen brauchen überhaupt keine Verpackung, wenn Du sie in einer Brotdose mitbringst. Übrigens: Auch Energieriegel kannst Du leicht selbst herstellen und so Verpackung sparen.

Um Verpackungsmüll zu vermeiden, ist eine selbst gemachte Verpflegung mit Brotdose und Trinkflasche die beste Wahl. Und besser schmecken tut es sowieso!

Stefanie Schindler

Um Verpackungsmüll zu vermeiden, ist eine selbst gemachte Verpflegung mit Brotdose und Trinkflasche die beste Wahl. Und besser schmecken tut es sowieso!


Wer viel wandert, der muss auch ausreichend trinken. Nimm eine Trinkflasche mit, die sich wieder befüllen lässt. Trinkflaschen aus Edelstahl sind dabei eine umweltfreundliche Alternative zur Plastik- und Glasflasche.

3. Tipp: Nimm Deinen Müll wieder mit

Nachhaltig wandern bedeutet, so wenig Spuren wie möglich in der Natur zu hinterlassen. Nimm Deinen kompletten Müll deshalb wieder mit nach Hause. Ein kleiner Müllbeutel gehört zur Standardausrüstung im Rucksack umweltfreundlicher Wanderer.

Grundsätzlich solltest Du jeden Müll mitnehmen. Das gilt auch für Abfälle, die vermeintlich natürlich sind, wie Mandarinen-, Bananen-, oder Eierschalen und das Apfelgehäuse.

Manche Früchte sind stark mit Pestiziden belastet, andere einfach nicht für die Tiere verwertbar. Und mal ehrlich: Wer möchte seine Gipfelpause schon zwischen weggeworfenen Eierschalen oder Brot- und Apfelresten verbringen?

Ganz wichtig: Auch Toilettenpapier und Taschentücher haben nichts in der Natur zu suchen. Sie sind Müll! Bring dafür am besten eine verschließbare Tüte mit, die Du am Ende eines Wandertages entsorgst.

Walk in Trash out: Wandern und dabei Müll einsammeln - das schützt die Umwelt und macht auch Kindern großen Spaß.

Stefanie Schindler

Walk in Trash out: Wandern und dabei Müll einsammeln – das schützt die Umwelt und macht auch Kindern großen Spaß.


Walk In Trash Out: Müll aufsammeln

Wenn Du noch mehr für die Natur tun möchtest: Hebe auch den Müll von anderen Wanderern auf. Niemand ist perfekt und ein Taschentuch oder Verpackungsmüll fallen manchmal unbemerkt aus der Hosentasche. „Walk In Trash Out“, auch bekannt unter den Trendbegriffen Plogging oder Clean Up Event, ist mittlerweile zu einer gängigen Praxis, wenn nicht sogar Bewegung geworden. Termine für aktuelle CleanUp Events findest Du auch in unserem Magazinbeitrag zum Thema „Müll vermeiden.“

4. Tipp: Wanderausrüstung nachhaltig einkaufen

Nachhaltigkeit bei der Wanderausrüstung ist ein wichtiges Thema. Grundsätzlich gilt: Je weniger wir neu konsumieren, desto umweltfreundlicher ist unser Verhalten.

Wer das Wandern gerade neu für sich entdeckt hat, der muss sich nicht gleich komplett mit Wanderausrüstung eindecken, die dann womöglich ungenutzt im Keller steht. Ausrüstungsgegenstände wie Stöcke oder ein Rucksack können erst einmal ausgeliehen werden.

Ist das Wandern ein fester Bestandteil Deines Lebens, dann achte bei der Wahl der Wanderausrüstung auf eine gute Qualität. Hochwertige Produkte sind für den häufigen Einsatz bei Wind und Wetter gemacht und daher besonders langlebig. Kleine Mängel können selbst oder im Fachgeschäft repariert werden und mit einer guten Pflege kannst Du Deine Wanderausrüstung jahrelang, wenn nicht gar jahrzehntelang, verwenden.

Bequeme und gut sitzende Kleidung ist beim Wandern ein Muss. Im Sinne der Umwelt solltest Du aber auch darauf achten, wie nachhaltig Deine Outdoor-Bekleidung ist.

Patagonia

Bequeme und gut sitzende Kleidung ist beim Wandern ein Muss. Im Sinne der Umwelt solltest Du aber auch darauf achten, wie nachhaltig Deine Outdoor-Bekleidung ist.


Mittlerweile gibt es außerdem viele Hersteller, wie zum Beispiel Patagonia, Maloja oder Vaude, die auf nachhaltige oder recycelte Rohstoffe bei der Materialauswahl setzen.

5. Tipp: Wild- und Weidetiere respektieren

Nachhaltig draußen unterwegs sein bedeutet auch, sich rücksichtsvoll gegenüber der Tierwelt zu verhalten. Als Wanderer sind wir in der Natur nur zu Gast und sollten uns entsprechend verhalten.

Dazu gehört: Wanderer sollten Wege nicht verlassen und Lärm vermeiden. Auf Wanderungen in der Dämmerung oder Dunkelheit solltest Du zum Schutz der Tiere verzichten. Außerdem ist es selbstverständlich, dass Wild- und Weidetiere niemals gefüttert werden sollten und genügend Abstand gehalten werden muss.

Wer kommt denn da vorbei? Draußen in den Bergen sind wir nur zu Gast. Um uns entsprechend zu verhalten, sollten wir der Tierwelt rücksichtsvoll begegnen und Weidetiere nicht füttern.

Stefanie Schindler

Wer kommt denn da vorbei? Draußen in den Bergen sind wir nur zu Gast. Um uns entsprechend zu verhalten, sollten wir der Tierwelt rücksichtsvoll begegnen und Weidetiere nicht füttern.


Wer kommt denn da vorbei? Draußen in den Bergen sind wir nur zu Gast. Um uns entsprechend zu verhalten, sollten wir der Tierwelt rücksichtsvoll begegnen und Weidetiere nicht füttern.

Stefanie Schindler

Auch auf Wanderungen in der Dunkelheit sollte aus Rücksicht auf die Tierwelt verzichtet werden. Wenn Du eine Hüttenübernachtung machst, kannst Du solch einen Sonnenuntergang aber trotzdem erleben.


Im Winter, bei Hitze, in der Brutzeit und während der Brunft- bzw. Balzzeit ist es besonders wichtig, dass wir Wanderer noch sensibler darauf achten, Tiere nicht zu stören. Das gilt auch für das vermeintlich perfekte Foto, für das manchmal sämtliche bekannte Regeln vergessen werden.

6. Tipp: Verändere die Natur nicht

Respekt gegenüber Deiner Umwelt bedeutet auch, beim Wandern nichts mitzunehmen und die Natur nicht zu verändern.

Ein simpler Tipp mit einer großen Wirkung! In der Natur hat jeder Stein, jeder Grashalm, jeder Ast und jede Blume seinen Platz.

Wanderer sollten deshalb keine Blume pflücken, keine Äste abbrechen, nichts in Rinden ritzen, keine Steine als Souvenir mitnehmen und keine Steinmännchen bauen.

Wir sind nur Gast in der Natur. Stell Dir vor, jemand läuft durch Dein Wohnzimmer und fängt plötzlich an Möbel umzustellen und die Wände zu bemalen. Nicht gerade ein gutes Gefühl!

Vom kleinsten Stein bis zum größten Baum: In der Natur hat alles seinen Platz und sollte deshalb nicht verändert werden.

Jan Huber/Unsplash

Vom kleinsten Stein bis zum größten Baum: In der Natur hat alles seinen Platz und sollte deshalb nicht verändert werden.


7. Tipp: Vermeide Overtourism

Der Reiz einer Wanderung liegt im Erleben der Natur. Damit wir diese so gut wie möglich schützen, kann umweltfreundliches Wandern auch bedeuten, die bekannten Wandergebiete zu meiden und sich unbekanntere Gegenden zum Wandern auszusuchen. Denn wo viele Wanderer unterwegs sind, ist der Eingriff in die Natur teilweise enorm.

Fazit: Nachhaltig wandern ist möglich

Nachhaltig draußen unterwegs sein, ist gar nicht schwer. Die oben genannten Tipps sind einfach zu beachten und haben dennoch eine große Auswirkung auf die Natur und damit auch auf unsere zukünftigen Wandererlebnisse.

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