Die Karpaten überzieht das größte Waldgebiet Europas, und mehr als ein Drittel der in Europa wildlebenden Großraubtiere – Braunbären, Wölfe und Luchse – sind hier beheimatet. Auf unserer fünftägigen Wanderung durch das Piatra-Craiului-Gebirge in den rumänischen Südkarpaten lernten wir zwar keine wilden Bären, dafür aber einige umso freundlicher gesinnte Rumänen kennen. Der auf Deutsch auch Königssteingebirge genannte Höhenzug mit seinem Nationalpark ist eine wunderbare Gegend für alle Abenteurer und ambitionierten Wanderer. Ein Besuch lohnt schon ab einer Woche.
Fotogalerie Rumänische Karpaten
Praktische Infos zum Wandern im Piatra-Craiului-Nationalpark
Beste Reisezeit
Zum Wandern in den Karpaten und im Piatra Craiului-Gebirge eignen sich am besten die Monate Juni bis September, wobei es zum Spätsommer/Herbst hin noch etwas trockener ist und weniger Niederschlag fällt. Auch Wintersport ist in den Karpaten möglich, wofür die Monate Februar und März empfohlen werden.
Kartenmaterial
Auch wenn die Karpaten nicht so weit erschlossen sind wie beispielsweise die Alpen, so finden sich doch auf Anhieb einige Wanderkarten. Eine Übersicht über fast alle Karpaten-Karten gibt es auf dieser Webseite. DIMAP liefert gute Karten und ist übers Internet erhältlich. Für absolut empfehlenswert halten wir ein GPS-Gerät (oder Smartphone mit GPS), da die Wegmarkierungen doch das eine oder andere Mal verloren gehen können. Uns hat an der eine oder anderen Stelle beim Wandern das OpenStreetMap-Projekt sehr weiter geholfen. Wir haben unsere Strecke mit Routenplaner Komoot geplant.
Anreise
Die Anreise nach Rumänien ist wie in den meisten osteuropäischen Ländern in der Regel finanziell sehr günstig, was die Karpaten als Reiseziel noch attraktiver macht. Möglich ist die Anreise mit dem Auto, Fernbus, Zug oder Flugzeug. Unsere klare Empfehlung ist der Nachtzug, der einen stilvollen, stressfreien und ausgeschlafenen Tourenbeginn ermöglicht. Zum Beispiel ab Dresden über Prag über Budapest für unter 200 Euro (hin und zurück). Brasov eignet sich als Ausgangspunkt für die hier beschriebene Tour im Piatra Craiului-Nationalpark. Hier hält auch der Nachtzug (Zwischenstation Budapest). Zum Ausgangspunkt fürs Wandern geht es dann am besten mit dem (Klein-)Bus. Den nutzen auch die Einheimischen.
Ausrüstung
Je nach Vorhaben normale Wanderausrüstung mit gutem Schuhwerk. Ausrüstung vor Ort ist nur in größeren Städten wie Brasov oder Cluj-Napoca zu bekommen. Am besten ist aber man kümmert sich vorher darum.
Übernachtung
Nach vorheriger Recherche sind generell auch Touren nur über Hütten möglich. Bei den Hütten empfiehlt es sich unbedingt vorher anzurufen und zu klären, ob sie in dem geplanten Zeitraum geöffnet haben. Wer etwas Flexibilität oder Schlafplatz-Sicherheit möchte, dem sei ein Zelt empfohlen.
Verpflegung
Man sollte ausreichend Verpflegung einkalkulieren, am besten für ein bis zwei Tage mehr. Nicht alle Hütten sind bewirtschaftet. Der Einkauf will gut geplant sein, es sind teilweise weite Strecken bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit. Wasser kann unterwegs gut Flüssen oder Bächen entnommen werden. Da das Wasser im Piatra Craiului-Nationalpark direkt aus den Bergen kommt, schien es uns ausreichend sauber. Wer einen sensiblen Magen hat oder vorsichtig sein möchte, der kann trotzdem einen Wasserentkeimer verwenden. Achtung: Das gilt nur für die beschriebenen Bergflüsse, größere Flüsse außerhalb des Naturschutzgebietes sind teilweise sehr stark belastet (zum Beispiel der Mures mit hoher Schwermetallbelastung).
Weitere Infos
- Einen allgemeinen Überblick über die Karpaten gibt karpatenwilli.com. Infos zum Nationalpark Piatra Craiului gibt es unter rumaenien-info.
- Mehr über mein Wander-Abenteuer in den rumänischen Karpaten erfährst du auf meinem Blog.
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