Inhalt
- Welche Maske trägt man wo zum Skifahren?
- Wie kombiniere ich Maske und Skihelm?
- Die einfache Lösung: Maskenhalter für Helm oder Brille
- Das kann jeder: DIY-Maskenhalter aus Jerseyschnur
- Knopf am Ohr: stationärer DIY-Maskenhalter am Skihelm
- Der BH-Träger-Hack
- Schlauchschal statt Mund-Nasen-Maske: Sind Tücher oder Schals beim Skifahren zulässig?
- Wo gilt die (FFP2-)Maskenpflicht beim Skifahren?
- Wo finde ich die aktuellen Coronaregeln zum Skifahren?
Das unbeliebteste Teil einer Skiausrüstung? Die Maske. Im Winter 2021/22 gehören Mund-Nasen-Bedeckungen oder FFP2-Masken im gesamten Alpenraum zur Standardausrüstung beim Skifahren – und werfen spätestens beim ersten Einsatz auf der Piste einige Fragen auf.
Welche Maske trägt man wo zum Skifahren?
Klar ist: Im gesamten Alpenraum trägt man als Erwachsener im Winter 21 in Skiliftschlangen, Gondeln und Sesselliften eine Maske. Nicht ganz so klar ist, welche Art davon. Im Zweifelsfall ist eine FFP2-Maske immer eine gute Wahl. Der „Gold-Standard“ gilt als zuverlässigste Barriere für SARS-CoV-2 und ist auch in den Corona-Maßnahmen aller Alpenländern ohne Vorbehalte zugelassen – auch für den Fall, dass sich bei den Regeln mal was ändern sollte.
Ansonsten sind die Regeln von Land zu Land unterschiedlich. Während in der Schweiz und Frankreich bestimmte Communitymasken erlaubt sind, herrscht in Österreich und mittlerweile auch in Italien am Skilift eine strikte FFP2-Maskenpflicht. In Deutschland variieren die Regelungen nach Bundesland und Landkreis aber auch in den anderen Ländern sind regionale Unterschiede möglich. Hier ein Überblick.
- Tipp: Im Zweifelsfall lohnt es sich morgens neben der Wetter- und Lawinenlage auch noch einen Blick auf die aktuellen Coronaregeln im Skigebiet zu werfen.
Wie kombiniere ich Maske und Skihelm?
Maske auf, Skihelm drüber? Naja. Der pragmatische Ansatz ist zwar einfach, aber für einen Tag auf der Piste nicht unbedingt komfortabel. Besonders dann, wenn man es mit einer OP- oder FFP2-Maske mit Ohrenschlaufen zu tun hat. Will man die Maske bei den Abfahrten aus dem Gesicht haben und sie für die nächste Liftfahrt wieder aufsetzen, wird es schnell friemelig. Und den eingekuschelten Helm möchte man auch nicht alle paar Minuten absetzen. Runterziehen geht, es zwickt und zwackt aber spätestens nach mehrmaliger Wiederholung ungemütlich an den Ohren. Auch der Sitz der Maske ist beim Wiederaufziehen auch nicht immer optimal. Was also tun?
Die Maske wird beim Skifahren besser außen am oder um den Helm befestigt, die Ohren haben frei!
Jörg Hackinger
Die einfache Lösung: Maskenhalter für Helm oder Brille
Für das Problem „Skifahren mit Maske“ gibt es im Handel mittlerweile einige Lösungen für mehr oder weniger kleines Geld. Die Mask Holder von Maxeez werden beispielsweise je nach Modell an der Skibrille oder am Helm festgesteckt. Die Ohrschlaufen der Maske lassen sich dann einfach an den robusten Ankerpunkten außerhalb des Helmes einhängen. Hergestellt werden die Maskenhalter übrigens in Deutschland aus einem Kunststoff, der zu je 50 Prozent aus Altöl und Pflanzenöl basiert.
- Praxis-Tipp: Egal ob Maxeez Mask Holder oder ein anderes Model – positioniert Maskenclips zum Aufstecken am hinteren Gurtband des Skihelmes. So passt die Position häufig besser zur Länge der Ohrenschlaufen von FFP2- und OP-Masken. Ein Knoten zum Kürzen der Ohrschlaufe macht die Sache wieder fummelig.
DIY: Maskenhalter zum Skifahren selbst gemacht
Auch Do-It-Yourself-Lösungen sind zahlreich im Umlauf. Knackpunkt ist dabei, wie gut sich die jeweilige Lösung mit Handschuhen bedienen lässt und wie weit die eigenen Handarbeitsskills reichen. Hier erklären wir eine Lösung, die jeder mit kleinem Aufwand umsetzen kann.
Für diesen Beitrag habe ich mir auf der Suche nach einer günstigen, einfachen, für jeden umsetzbaren DIY-Lösung über die Weihnachtsfeiertage den Kopf zerbrochen. Ich habe Knöpfe angenäht, Druckknöpf in Gurtbänder genietet, Klettverschlüsse an Gummibänder genäht und mit Sicherheitsnadeln, Vorhanghäkchen, Schlüsselringen, D-Ringen und Büroklammern experimentiert. Vieles war funktional, nichts war banal und kostengünstig. Dann fiel mein Blick auf eine alte Freundin: Die Jerseyschnur!
Jörg Hackinger
Das kann jeder: DIY-Maskenhalter aus Jerseyschnur
Die Jerseyschnur ist meine persönliche Lieblingsentdeckung aus der Zeit des großen Communitymaskennähens. Schon damals zeigte sich, dass die aufwändigste Lösung selten schnell und praktisch ist.
Ein schmaler Streifen aus elastischem Jersey (ganz normaler T-Shirt-Stoff) ist ein funktionaler Ersatz für Gummibänder und auch in Zeiten der Materialknappheit recht einfach in jedem Haushalt aus vorhandenen Materialien herstellbar. Ein altes T-Shirt, verschlissene Leggings, alte Bettlaken oder auch ein stinkendes Funktionsshirt: Alles, was man sonst vielleicht zu Lumpen verarbeitet, lässt sich für die folgende Lösung verwenden. Du brauchst zum Herstellen lediglich eine Schere. Lineal und Stift sind hilfreich für eine möglichst saubere Lösung. Wer es nicht ganz so genau nimmt, kann auch mit Augenmaß arbeiten.
- Schneide aus Deinem Stoff einen etwa drei Zentimeter breiten und mindestens 40 Zentimeter langen Streifen. Bei dickeren Stoffen reichen als Breite auch schon gute zwei Zentimeter, bei dünnen Materialien wie einer Strumpfhose brauchst Du vielleicht sechs Zentimeter. Achte auf den Fadenlauf und schneide entweder waagrecht oder senkrecht zu den Rillen.
- Ziehe an beiden Enden Deines Streifens und dehne ihn auf die maximale Länge aus. Das Band rollt sich nun je nach Fadenlauf mit der glatten oder der gerippten Seite nach außen zu einer Schnur.
- Nun ziehst Du das Band durch die Ohrschlaufen deiner Maske und verknotest die beiden Enden in der für Dein Skihelm-Setup passenden Länge. Überlänge abschneiden.
- Aufgrund der Elastizität der Jerseyschnur kannst Du Deine Maske mit diesem einfachen Maskenhalter ganz easy über Deinen Skihelm ziehen und die Schnur ggf. auch in der Brillenhalterung fixieren.
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Alternativ zur selbst gemachten Jerseyschnur kannst Du natürlich auch ein Gummiband oder eine Gummischnur benutzen. Wichtig für eine dauerhaft praktikable Lösung ist etwas Elastizität und ein Knoten, der sich zum Wechseln der Maske wieder lösen lässt.
Knopf am Ohr: stationärer DIY-Maskenhalter am Skihelm
Das Webportal Snowplaza.de hat sich ebenfalls eine simple Lösung für die Maskenproblematik überlegt, die zumindest jeder umsetzen kann, der die Kunst des Knopfannähens beherrscht und Knöpfe, Nadel und Faden bei der Hand hat.
So geht’s: Statt aufsteckbarer Haken aus dem Handel werden hier einfach zwei mittelgroße Knöpfe an den Bändern der Helmfixierung festgenäht. Diese übernehmen die Funktion der Haken.
Diese (temporär) permanente Lösung zum Befestigen einer Maske am Skihelm hat den Vorteil, dass die Befestigung nicht verloren gehen oder vergessen werden kann. Dennoch lässt sich bei aufgehobener Maskenpflicht wieder vom Helm entfernen. Nachteil: Die Befestigungsgurte des Helms werden durch das Festnähen verändert. Wer das nicht mag, greift zu einer anderen Lösung.
- Tipp: Wir empfehlen vor dem Festnähen der Knopfe einen kurzen Positionscheck mit Helm und Maske. Der Bergzeit-Feldversuch zeigte, dass oft das hintere Gurtband die bessere Wahl zum Befestigen eines Maskenhalters sein kann.
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Der BH-Träger-Hack
Neben DIY und Neukauf gibt es noch eine weitere Möglichkeit, um sich für’s Skifahren mit Maske zu rüsten: etwas Vorhandenes zweckentfremden. Eine Möglichkeit (zumindest für Frauen) sind abnehmbare BH-Träger. Auch sie sind elastisch, längenverstellbar und eine Maske lässt sich einfach in die Häkchen an beiden Enden einfädeln. Wenn es nicht gerade Träger in Nude-Tönen sind, dann stimmt auch die Optik. Nachteil dieser Lösung: Da die Häkchen sehr filigran sind, zerfällt die Kombination schnell in ihre Einzelteile, sobald sich die Spannung löst. Etwas Vorsicht beim Absetzen schadet nicht.
Jörg Hackinger
Jörg Hackinger
Schlauchschal statt Mund-Nasen-Maske: Sind Tücher oder Schals beim Skifahren zulässig?
Ein Schlauchschal oder eine Sturmhaube gehört bei vielen zur Standardskiausrüstung. Wer von der FFP2-Maskenpflicht ausgenommen ist (wie zum Beispiel Kinder unter 12 Jahren) kann in Deutschland und Österreich auch ein Schlauchtuch oder einen Schal anstatt einer Alltagsmaske verwenden. Das gilt auch beim Skifahren und ist insbesondere für Schulkinder eine unkomplizierte, gewohnte Lösung. Von Buff und UYN gibt’s für den Wintersport raffinierte Schlauchtücher mit „Maskenschnitt“. Buff erfüllt hierbei sogar die DIN EN 14683 I & II für chirurgische Masken.
In der Schweiz zählen Halsschläuche zu den Community-Masken und sollten dem Empfehlungen der Schweizer Science Task Force entsprechen. Normale Tücher und Schals sind bei den Eidgenossen aufgrund der beschränkten Fremdschutzwirkung nicht zulässig. In Frankreich legt der Standard AFNOR Spec S76-001 fest, ob eine textile Lösung bzw. ein Produkt zulässig ist. In Italien gelten medizinische Masken oder „Gleichwertiges“ als Alternativen zur FFP2-Maske für Kinder zwischen sechs und elf Jahren.
Wo gilt die (FFP2-)Maskenpflicht beim Skifahren?
Bei der Abfahrt und dem Aufenthalt in einem Skigebiet im Freien, abseits von stark frequentierten Anstellbereichen, gilt KEINE Maskenpflicht. Auch wer nicht mit haushaltsfremden Personen in einem Lift oder einer Gondel fährt, kann in der Regel auf die Maske verzichten.
Einheit herrscht im Alpenraum aber darüber, dass überall dort, wo fremde Menschen eng aufeinander treffen, die jeweilige Maskenpflicht zum Tragen kommt. Im Detail sind aber auch hier die Vorgaben von Land zu Land unterschiedlich – beispielsweise beim Mindestabstand oder, ob die Maske auch im Freien verpflichtend ist.
Den strengsten Maßstab setzt Österreich: Hier gilt die dort vorgeschriebene FFP2-Maskenpflicht laut sozialministerium.at „überall dort, wo der empfohlene Mindestabstand von zwei Metern zu haushaltsfremden Personen nicht eingehalten werden kann oder nicht eingehalten wird“. Seit 11. Januar kommt dies auch im Freien zum Tragen. Das bedeutet, dass nun auch in Anstellbereichen von Schleppliften oder kuppellosen Sesselliften grundsätzlich eine Maske zu tragen ist, sofern der Abstand nicht eingehalten werden kann.
In Bayern und Baden-Württemberg ist die Verordnung ähnlich. Der Abstand ist mit 1,5 Meter definiert. In der Schweiz gilt die Empfehlung zum Tragen einer Maske im Freien ab einem Abstand unter 1,5 Metern. Für die italienische Maskenpflicht im Freien gilt ein Mindestabstand von einem Meter. Für Frankreich gilt die Maskenpflicht nach einer Infografik der französischen Skigebiete „in Warteschlangen und einigen Liften“.
Wo finde ich die aktuellen Coronaregeln zum Skifahren?
Die Regeln und Handlungsempfehlungen zur Eindämmung des Coronavirus sind je nach Land, Bundesland, Landkreis, Bezirk oder Region sehr unterschiedlich. Änderungen sind häufig und angesichts der nächsten Mutationswelle sehr wahrscheinlich. Zudem haben Skigebiete die Möglichkeit von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und auf eigene Faust strengere Regeln festzusetzen. Ihr ahnt also: Allgemein gültige Coronaregeln zum Skifahren gibt es nicht.
Wer einen Skitag oder Skiurlaub plant informiert sich vorab am besten direkt beim Liftbetreiber oder dem Tourismusbüro in der Zielregion und checkt die Angaben vor der An- und Abreise noch einmal gegen. Die wichtigsten Fragen dabei:
- Welche Bestimmungen gelten bei der Einreise?
- Welche allgemeinen Regeln gelten im Reiseland?
- Welche Bestimmungen gelten im Skigebiet, in Restaurants und Unterkünften?
- Welche Bestimmungen gelten bei der Rückreise?
Hast Du auch einen DIY-Tipp zum Thema Skifahren mit FFP2-Maske oder kennst einen Trick, der die Sache in der Anwendung einfacher macht? Schreib uns gerne Deine Ideen und Hacks unten ins Kommentarfeld!
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