Inhalt
- Wer oder was ist Soto?
- Das zeichnet die Soto Benzinkocher aus
- Wie funktioniert ein Soto Benzinkocher?
- Nach dem Kochen: Tipps
- Reinigung und Wartung der Soto Benzinkocher
- Ersatzteile und Austausch einzelner Teile an Soto Benzinkochern
- Soto Benzinkocher: Mein Langzeit-Fazit
- Dort überzeugt mich der Soto Benzinkocher am meisten
Ich gebe es gerne zu, ich bin kein großer Fan von Benzinkochern. Vorheizen, Reinigen, Warten und so viel verschiedene Teile zum Mitschleppen. Klar, es gibt Länder, in denen ist man mit einem Gaskocher aufgeschmissen, aber mei, da muss man ja dann nicht unbedingt hinfahren. Ja, ich bin voreingenommen was Benzinkocher angeht und ich werde nicht müde allen gegenüber die Vorzüge eines Gaskochers anzupreisen.
Wenn Christoph es schafft, mich von einem Benziner zu überzeugen, dann ist da wirklich etwas dran.
Dass ausgerechnet ich mich mit Christoph von Soto treffen sollte, um herauszufinden, warum deren Benzinkocher eine, vielleicht die beste, Alternative darstellen, mutet daher komisch an. Und doch ist es nur folgerichtig.
Florian Wolf
Der Soto Benzinkocher wird heute auf die Probe gestellt.
Wer oder was ist Soto?
Soto bedeutet im Japanischen draußen – ein unkomplizierter Name für unkomplizierte Produkte. Das Unternehmen stellte bereits 1978 seine ersten Brenner her. In einer Region gegründet, in der im Winter die Temperaturen auf -40° C sinken, wollte man lange Vorheizphasen vermeiden. Die Basis war damals schon der gasförmige Zustand, in dem das Benzin verbrannt wurde.
Aufgrund der charakteristischen Farbe der Flamme nannte man die Ingenieure hinter dieser Technik auch die „Meister der blauen Flamme“. Es dauerte noch bis 2010 bis Soto als Marke auch den Weltmarkt eroberte.
Mit technischen Innovationen und japanischer Präzision setzen die Kocher neue Maßstäbe, die sich in zahlreichen Auszeichnungen durch Presse und Industrie widerspiegeln.
Ach, und habe ich schon erwähnt, dass Soto die Brenner für die olympischen Fackeln produziert hat, die das olympische Feuer von Olympia in Griechenland bis nach Tokyo transportiert haben? Und, dass es wohl das erste Mal im olympischen Fackellauf war, dass keine Fackel ausgegangen ist? Für Soto zählt nur Perfektion.
Florian Wolf
Die olympische Fackel wurde für Olympia in Tokyo von Soto produziert.
Das zeichnet die Soto Benzinkocher aus
Soto ist mir besonders durch den WindMaster Gaskocher ein Begriff, die Benzinkocher hatte ich aufgrund meiner Vorbehalte bisher ignoriert. Als ich mich nun damit beschäftigte, dachte ich mir: „Vielleicht war ich ein Depp!“ Denn das, was mich bei Benzinern und Multifuel-Kochern stört, scheinen die Japaner irgendwie gelöst zu haben.
Kein Vorheizen, nahezu kein Rußen, daher auch ein äußerst geringer Reinigungsaufwand und kaum Wartung. Dazu kann von Benzin auf Gas umgestellt werden, ohne die Düse zu wechseln. Darüber hinaus brennt der Soto StormBreaker unabhängig von Temperatur, Höhe und Wind sehr zuverlässig. Letzteres sogar, ohne dass man dafür groß einen Windschutz um den Kocher aufbauen müsste. Mist! Wenn das zutrifft, dann muss ich meine Abneigung gegen Benzinkocher ad acta legen.
Aber Versprechen sind schön und gut, erst muss sich das auch in der Praxis zeigen. Dafür habe ich mich mit Christoph, Sales Manager für Soto in Deutschland, getroffen. An einem sonnigen Tag am Loriot-Brunnen in Münsing brauchte er ganze drei Minuten, um mir den StormBreaker, also den Multifuel-Kocher von Soto, idiotensicher zu erklären.
Wie funktioniert ein Soto Benzinkocher?
Die Funktionsweise des Soto StormBreaker ist schnell erklärt, wäre es anders, würden die obengenannten Versprechen ja auch nicht aufgehen. Statt dem Vorheizen heißt es hier erstmal pumpen. Das musst Du im Grunde bei jedem Benzinkocher, hier einfach nur etwas häufiger.
Florian Wolf
Pumpe und Zuleitung sind ganz einfach zu verbinden.
Dadurch wird ein derart hoher Druck in der Brennstoffflasche erzeugt, dass bereits ein gasähnliches Gemisch durch die Zuleitung über den Vergaser in den Brennerkopf strömt und das kannst Du sofort entzünden. Die Flamme bleibt für eine kurze Zeit gelb, wechselt dann auf blau um. Schon kannst Du mit dem Kochen beginnen.
Anleitung Soto Benzinkocher
- Pumpen
Stelle den eingedrückten Drehregler an der Pumpe auf Stop und pumpe.
- Starten
Stelle nun den Drehregler auf Start und ziehe ihn heraus.
- Entzünden
Entzünde nun Deinen Soto Benzinkocher. Gegebenenfalls musst Du nochmals nachpumpen, um den initialen Druck zu erhöhen.
- Kochen
Wechselt die Flamme von gelb auf blau, stellst Du den Drehregler auf Run. Nun kannst Du loskochen.
Florian Wolf
Schritt 1: Um den nötigen Druck in der Flasche zu erzeugen, musst Du zunächst pumpen.
Florian Wolf
Schritt 2: Drehregler auf Start stellen und herausziehen
Florian Wolf
Schritt 3: Kocher entzünden – es kann sein, dass Du nochmal nachpumpen musst für mehr Druck.
Florian Wolf
Schritt 4: Wechselt die Flamme von gelb zu blau stellst Du den Drehregler auf Run und beginnst zu Kochen.
Tatsächlich kannst Du den Topf schon auf die Flamme stellen, wenn diese noch gelb ist, um bereits jetzt mit dem Kochen zu beginnen. Du solltest dann nur nicht vergessen, den Regler nach gegebener Zeit auf Run zu stellen (wirst Du aber eh machen, denn erst dann kannst Du auch die Stärke der Flamme regulieren).
Nach dem Kochen: Tipps
Und nach dem Kochen? Dann drehst Du den Regler auf Stop und drückst ihn wieder rein, um die Flamme abzudrehen. Ist der Kocher abgekühlt, kannst Du ihn wieder einpacken.
Aber was ist mit dem Druck in der Flasche? Den kannst Du ablassen, indem Du den Regler auf Air stellst. Das musst Du aber nicht. ,Du kannst den derzeit in der Flasche herrschenden Druck auch einfach so lassen. Dann sparst Du dir beim nächsten Kochen einiges an Pumpen. Wie Christoph mir versichert, ist das Prozedere absolut problemlos und wird für die Tour so sogar empfohlen.
Florian Wolf
Nach dem Kochen kannst Du den Regler wieder auf Stop zurückdrehen und die Flamme erlischt.
Florian Wolf
Wenn der Regler auf Air gestellt ist, kannst Du den Druck in der Flasche ablassen.
Reinigung und Wartung der Soto Benzinkocher
Da mit den Soto Benzinkochern Stormbreaker und Muka das Benzin gleich in gasförmigem Zustand verbrannt wird, kommt es auch zu kaum bzw. zu nahezu gar keiner Rußbildung. Natürlich hängt das immer auch etwas von der Reinheit des verwendeten Benzins ab.
Selbst bei „schmutzigem“ Tankstellenbenzin rußt der Soto Kocher extrem wenig.
Schlimmstenfalls wird durch die Verwendung von weniger reinen Benzinsorten die Zuleitung bzw. Vergaser schneller verstopfen. In der Folge müssen die Teile eher ausgetauscht werden.
Ersatzteile und Austausch einzelner Teile an Soto Benzinkochern
Alle Soto Kocher sind so gebaut, dass jedes wichtige Teil und Verschleißteil selbst ausgetauscht werden kann. Entsprechende Ersatzteile kannst Du für lange Touren auch vorsichtshalber mitnehmen. Wenn Du stattdessen mit Gas kochen möchtest, brauchst Du im Falle des Stormbreakers nur den enthaltenen Adapter auf den Schlauch stecken und schon legst Du los, ohne dafür die Düsen wechseln zu müssen.
Florian Wolf
Solltest Du die Düse trotzdem mal auswechseln, kannst Du diese ganz einfach aufschrauben.
Auch in Sachen Reinigung strapaziert uns der Soto nicht über die Maßen. Eventuell muss bei dreckigerem Benzin mal mit dem beigefügten Werkzeug die Düse freigestochen werden, aber im Grunde war es das auch schon.
Entsprechend wartungsarm zeigt sich der Stormbreaker beim Ausprobieren. Christoph sagt, er würde für seinen Kocher fast ausschließlich Kettensägen-Benzin nutzen und hätte ihn auch bei intensivem Gebrauch nie wirklich reinigen oder warten müssen. Nachdem wir eine Weile mit dem Kocher gespielt hatten und er wieder abgekühlt war, nahm ich den Brenner an allen möglichen Stellen sehr genau unter die Lupe. Ruß hatte ich danach keinen an den Fingern.
Soto Benzinkocher: Mein Langzeit-Fazit
Nachdem alle meine Vorurteile in so kurzer Zeit so effizient entkräftet wurden, bleibt mir nichts anderes zu sagen, als dass ich überzeugt bin. Seit dem Treffen mit Christoph habe ich meinen eigenen Stormbreaker zuhause und kann auch im Langzeittest all die positiven Eindrücke weiterhin bestätigt finden.
Manch einen wird das häufige Pumpen zu Beginn stören. Aber, nachdem ich einen gewissen Grunddruck in der Flasche aufgebaut hatte, finde ich das bisschen Zusatz-Pumpe nun, bei laufendem Gebrauch, gar nicht so wild. Vor allem gemessen an der Arbeit, die es mir in puncto Wartung und Reinigung im Nachgang erspart.
Ganz davon abgesehen beeindruckte mich die nahezu nicht existente Vorheizzeit.
Natürlich bleiben bei mir gewisse Vorbehalte. Bei meinem Gaskocher muss ich gar nicht pumpen. Ich schraube das Ding auf und lege los. Dazu ist das Gesamtgewicht beim Gaskocher deutlich niedriger, denn beim Multifuel-Kocher muss ich trotzdem noch die Brennstoffflasche, die Pumpe, den Brenner, den Schlauch und ein Minimum an Werkzeug mitnehmen.
In der Summe wiegt daher auch ein Soto Benzinkocher deutlich mehr, als ein Gaskocher. Aber es gibt halt die Länder, in denen man mit Gas nicht weit kommt. Und genau hierhin kann ich mich jetzt auch trauen.
Florian Wolf
Für den Benzinkocher brauchst Du nur ein Minimum an Werkzeug.
Florian Wolf
Insgesamt ist das Gesamtgewicht von Brennstoffflasche, Pumpe, Brenner und Schlauch aber doch relativ hoch.
Seit meinem Treffen mit Christoph und meiner Begegnung mit dem Soto StormBreaker ist nun einige Zeit vergangen und was soll ich sagen – ich habe den Multifuel-Kocher häufiger im Gebrauch, als ich selbst gedacht hätte.
Auf entpannten Wanderungen oder beim Picknick am See greife ich mittlerweile lieber zum StormBreaker.
Für meine Fast&Light-Touren setze ich immer noch lieber auf meinen ultraleichten Gaskocher.
Dort überzeugt mich der Soto Benzinkocher am meisten
Die einfache Handhabung und das Wissen, den Kocher anschließend nicht groß, wenn überhaupt reinigen zu müssen, spielen für mich eine große Rolle. Wenn es also nicht auf jedes Gramm ankommt, ist der Benzinkocher von Soto ein super Alternative.
✅Vorteile:
- einfache Handhabung
- kurze Vorheizzeit
- tiefer Schwerpunkt und ausklappbare Füße für mehr Stabilität
- Stärke der Flamme regulierbar
- reinigungs- und wartungsarm
- nahezu kein Rußen
⛔ Nachteile:
- relativ hohes Gewicht
- häufiges Pumpen
Der Stormbreaker hat einen angenehm tiefen Schwerpunkt und steht dank der breit ausklappbaren Standfüße sehr stabil. Da die Standfüße auch gleichzeitig die Topfauflage bilden, bin ich hier im Vergleich zu meinem Gaskocher deutlich flexibler, welche Töpfe und Topfgrößen ich aufstelle. Selbst eine Pfanne steht solide.
Dazu weiß ich die Stärke der Flamme zu regulieren. Damit bin ich insgesamt flexibler in dem, was ich koche und kann auch mal die anspruchsvollere Outdoorküche auffahren.