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Stabiler Allrounder

Tourenskischuh Tecnica Zero G Tour Scout im Test

5 Minuten Lesezeit
Ein Tourenskischuh der Leichtigkeit im Aufstieg und zugleich Kontrolle bei der Abfahrt bietet? Bergzeit-Einkäuferin Franzi hat diese hohen Anforderungen an den Zero G Tour Scout von Tecnica für Dich getestet.

Bereits letztes Jahr in der Orderrunde, hat mich als Bergzeit-Einkäuferin der neu überarbeitet Zero G Tour Scout Tourenskischuh von Tecnica begeistert.  Besonders das schlichte Design und das harmonische gestaltet Farbbild vom neuen Schuh finde ich sehr ansprechend.

Vor allem aber hat sich Tecnica schon immer besonders auf die Performance seiner Produkte konzentriert. Die Zero G Skitourenstiefel-Reihe unterteilt sich dabei in drei Produktbereiche:

  • Zero G Tour, das günstigste Einsteigermodell in die Zero G Serie
  • Zero G Tour Scout, den ich hier testen darf. Im Gegensatz zum „normalen“ Tour wird hier Grillamid für die Schale verwendet. Es ist sozusagen das Allround-Modell der Serie.
  • Zero G Tour Pro: hier sind alle daheim die noch mehr Performance in der Abfahrt suchen. Mehr erfährst Du im ausführlichen Testbericht des Zero G Tour Pro.
  • Zero G Peak: Das Modell für alle, die eher Spaß am Aufstieg als an der Abfahrt haben.

Kurz zur mir: ich stehe, seit ich klein bin bereits auf den Skiern. Vor knapp zehn Jahren habe ich mich immer mehr für das Skitourengehen begeistern können.

Jetzt liebe ich Aufstiege und richtig schöne pulvrige Abfahrten. Darum ist der Vierschnaller von Tecnica das richtige Produkt für mich.

Der Schuh hat im Aufstieg ein angenehmes Gewicht und ermöglicht mir ein kompromissloses Abfahrtsvergnügen.

Alle Zero G Tour Tecnica Damen-Skitourenschuhe sind ab 22.5 Mondopoint (MP) erhältlich und mit einem Flex von 115 angegeben. Das Zero G Scout-Herren Modell hierzu hat den geleichen Leisten und einen Flex Index von 120.

Passform des Zero G Tour Scout

Ich trage im Alltag die Schuhgröße EU 39. Deshalb habe ich den Schuh in der Monopoint Größe 24.5 getestet, die laut Umrechnungstabelle 38.5/39 EU Größe entspricht. Die Länge habe ich genau richtig getroffen, so dass ich im aufrechten Stand ganz leicht den Innenschuh berühre. Dennoch aber wenn man in die Knie geht, die Zehen freien Raum haben.

Laut Tecnica hat der Schuh eine Leistenbreite von 99 Millimeter und gehört hier zu den mittleren Leistenbreiten. Super ist aber, dass ich mit meiner schmalen Ferse einen perfekten Sitz habe und der Schuh mir bei wärmeren und längeren Touren, dennoch im Ballenbreich meinen Freiraum lässt.  

Der neue C.A.S. Light Fit-Innenschuh mit atmungsaktiver Membran bietet einen guten Komfort und ich habe bereits ohne Anpassungen eine richtig gute Passform. Die Schale und Innenschuhe sind bereits mit C.A.S (Custom Adaptive Shape System) anatomisch geformt.

Dennoch kann der Schuh durch Erwärmen und Drücken Problemzonen im Nachgang angepasst werden. Durch das Abschleifen von Micorcell Material kann zusätzlich das Volumen um 2mm erhöht werden. Diese Anpassungen sollten nur von Fachhändler durchgeführt werden. Somit kann eine weitere Stufe von Passform, Komfort und Performance erreicht werden. Eine super Sache, sollten sich im Laufe der nächsten Monate Probleme herauskristallisieren.

Zusätzlich wurde der Innenschuh (wie inzwischen viele Ausrüstungsgegenstände im Bergsport) mit Recco-Reflektor ausgestattet, um im Notfall punktgenau geortet werden zu können.

Check - die Passform stimmt!

Franzi Resch

Check – die Passform stimmt!


Check - die Passform stimmt!

Franzi Resch

Komfort im Aufstieg – Performance in der Abfahrt, der Leitgedanke von Tecnica!


Das erste Gefühl stimmte also schon mal. Ich bemerkte auch gleich, dass der Schuh für ein abfahrtsorientiertes Modell wirklich leicht und stabil ist.

Das Gewicht bei der von mir getesteten Größe 24.5 Mondopoint beträgt – selbst nachgewogen – je Paar 2550 Gramm. Damit steht einen längeren Aufstieg nichts im Wege. Dennoch zählt der Schuh mit einem Flex Index von 115 eher zu den steiferen Schuhen und ist somit ideal für kompromissloses und stabiles Abfahren.

Der Schuh ist für alle Pin-Bindungen geeignet und auch mit allen Automatiksteigeisen kompatibel.

Der Tour Scout im Aufstieg

Das An und Ausziehen ist, dank eines erweiterten Bereiches aus weichem Kunststoff über dem Rist, einfach zu bewältigen. Das System nennt man auch Quick Instep. Auch wenn man mal den Innenschuh zum Trocken herausgenommen hat, bekommt man den Innenschuh ruckzuck wieder in die Schale positioniert.

Das Quick Instep System erleichtert den Einstieg ...

Franzi Resch

Das Quick Instep System erleichtert den Einstieg …


Das Quick Instep System erleichtert den Einstieg ...

Franzi Resch

… im Aufstieg punktet der Zero G Scout mit seiner Beweglichkeit!


Vor allem beim Aufstieg macht sich das geringe Gewicht bemerkbar. Dies bezieht sich auf einen abfahrtsorientierten Allrounder Tourenskischuh und ist somit mit ähnlichen Modellen zu Vergleichen. Mit einer Schaftrotation von 65 Grad ist der Zero G Tour Scout angenehm beweglich und ermöglicht eine natürliche und komfortable Schrittbewegung.

Bei meinen bisherigen Tests war leider am Gipfel noch zu wenig Schnee und deshalb musste ich ohne meinen Ski den Gipfel besuchen. Aber dank der griffigen Vibram Profilsohle, war der letzte steinige Anstieg auch kein Problem.

Der Zero G Tour Scout in der Abfahrt

Oben angekommen, lässt sich der Tourenskischuh sehr leicht, per Double Blocking System vom beweglichen Walk Modus zum stabilen Abfahrtsschuh umstellen.

Das geschieht ganz einfach mit einem Handgriff. Hierzu ziehe ich den Walk Hebel von oben nach unten. Danach verlagere ich mein Gewicht nach vorne und drücke kurz mit meinem Schienbein gegen den Schaft. Jetzt hört man ein leichtes Klicken und nun ist der Schuh für den Abfahrtsmodus umgestellt.

Das Double-Blocking System sorgt für besonders viel Stabilität!

Franzi Resch

Das Double-Blocking System sorgt für besonders viel Stabilität!


Für mich überzeugt der Schuh in seiner Abfahrtsperformance. Die überlappende Schnallenkonstruktion mit 4 Schnallen und das Power Lock System ermöglichten mir eine direkte Kraftübertragung und die beste Kontrolle, besonders bei schnell gefahrenen Lines.

Egal ob im freien Gelände oder auf der Piste, für mich ist der Schuh ein passender Allrounder, der sehr stark in der Abfahrt performt.

Mein Fazit zum Tecnica Zero G Tour Scout

Die Passform ist für mich immer das Wichtigste bei einen neuen Tourenskischuh. Bei dem Zero G Tour Scout hatte ich von Anfang an einen sehr guten Fersensitz und der atmungsaktive Innenschuh überzeugte mich.

Mit der Farbe lichen blue hat Tecnica wirklich ins Grüne getroffen. Das schlichte und ansprechende Design ist ein echter Hingucker. Der robuste Vierschnaller ist leicht und bequem genug für lange und anspruchsvolle Skitouren. Wenn Du gerne lange Touren gehst und dann die Abfahrt voll auskosten willst, ist der Zero G Tour Scout der beste Tourenskischuh für Dich!

Ich persönlich freue mich auf einen schneereichen Winter und weitere coole Abfahrten und Touren mit dem Tourenskischuh von Tecnica.

Hinweis: Natürlich gibt es den Zero G Tour Scout auch als Herrenmodell. Die Merkmale sind hier gleich, einzig der Flex wird mit 120 etwas härter als bei der Damenvariante angegeben, was nicht zuletzt mit dem im Durchschnitt höheren Gewicht der Männer zu tun haben dürfte:

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