Behände läuft Poldi einen steilen Schotterhang zum Gipfelrücken der 2.845 Meter hohen Feuerspitze in den Lechtaler Alpen hinauf. Er hat sichtlich seine Freude daran – obwohl er vergleichsweise schwer beladen ist – und zwar mit dem Trailrunning Hundegeschirr von Ruffwear.
Am Gipfel angekommen, gibt es erst einmal was zu trinken – die Ruffwear Trail Runner Running Vest, die Poldi testen darf, verfügt über zwei seitliche RV-Taschen, in denen zwei Soft Flasks untergebracht sind.
Auch eine faltbare Trinkschale und Leckerli sind hier untergebracht. Poldi kann sich nach den rund 1.800 Höhenmetern, die heute hinter uns liegen, ausreichend stärken, anschließend macht er ein kleines Nickerchen – hat er sich redlich verdient!
Ruffwear Trailrunning Hundegeschirr: Durchdachte Details, die überzeugen
Ruffwear hat uns jedoch nicht nur die Trail Runner Running Vest, sondern auch den Trail Runner Running Belt und die Trail Runner Leash zum Testen zukommen lassen – eine geniale Kombination, wie sich auch bei den nächsten Läufen herausstellen wird.
Der Running Belt verfügt über eine verstellbare und verstärkte Gurtbandschlaufe, an der die elastische Leine (Leash) befestigt werden kann – je nach Bedarf etwas näher am Körper oder, wenn man dem Hund mehr Bewegungsspielraum geben möchte, etwas weiter weg. Dazu kommt ein praktisches Stretchfach in dem Smartphone, Autoschlüssel oder Müsliriegel Platz finden. Das Stretchfach fällt angenehm flach aus, der Gurt ist insgesamt recht leicht und trägt nicht auf – er eignet sich damit auch perfekt für schnelle Trailruns ohne Hund.
Arnold Zimprich
Arnold Zimprich
Als ich unserem Border Collie-Mischling Poldi die Running Vest vor unserem Lechtal-Abenteuer das erste Mal anlege, befürchte ich eine schnelle Überhitzung – schließlich umschließt die Weste Brust und Rücken nahezu komplett. Poldi kannte eine solche “Umschließung” bisher auch gar nicht – hat sich jedoch erstaunlich schnell daran gewöhnt.
Meine Bedenken sind jedenfalls schon nach dem ersten Lauf beiseite gewischt – es scheint so, als würde Poldi die Weste gar nicht bemerken, so legt er sich ins Zeug. Besieht man sich die Weste genauer, ist sie ausreichend luftig konstruiert – das Material ist zwar robust, aber nicht zu steif. Mesh-Einsätze sorgen für zusätzliche Luftzufuhr.
Wodurch zeichnet sich das Trailrunning Hundegeschirr von Ruffwear aus?
Was das Ruffwear Trail Runner-Komplettset von (meist mehr schlecht als recht) selbst zusammengestellten Geschirr-Leine-Kombinationen unterscheidet, ist die tolle Funktion, die Taschenvielfalt und das erstaunlich leichte Gewicht.
Insgesamt bringen die drei von uns getesteten Teile – also Trail Runner Leash, Trail Runner Running Vest und Trail Runner Belt – lediglich 424 g Gramm (Belt 134 g, Leash 62 g und Vest 228 g) auf die Waage.
Der Clou: Die ein Meter lange, langlebig wirkende Stretchleine dehnt sich auf bis zu 180 cm aus – in Kombination mit dem verstellbaren Gurtband am Running Belt erhält der Hund dadurch einen sehr großen Bewegungsspielraum. Das führt im Vergleich zu einer starren Leine zu sehr viel flüssigeren Bewegungsabläufen.
Arnold Zimprich
Arnold Zimprich
Beim zweiten Test wird es ernst: Wir testen das Trailrunning Hundegeschirr von Ruffwear bei einem deutlich kürzeren, aber auch etwas technischeren Lauf über den Geierstein bei Lenggries. Hier ist viel Flexibilität gefragt – mal nehme ich Poldi aufgrund von “Gegenverkehr” an die Leine, mal lasse ich ihn frei laufen, da er mit seinen 13 Monaten schon ganz gut auf Befehle hört.
Das ständige „An- und Ableinen“ ist speziell für den Karabiner, mit dem die Stretchleine an der dafür vorgesehenen Schlaufe befestigt wird, eine Herausforderung. Doch der Karabiner ist angenehm klein und lässt sich mit etwas Übung auch mit einer Hand gut bedienen. Praktisch ist auch der kleine, in den Karabiner integrierte Plastikriegel, mit dem sich ein versehentliches Öffnen verhindern lässt.
Schlussspurt mit angeleintem Hund
Fazit zum Trailrunning Hundegeschirr von Ruffwear
Nie mehr ohne – speziell bei den Trailläufen kann das Hundegeschirr „Trail Runner“ von Ruffwear seine Stärken voll ausspielen.
Das große Plus gegenüber anderen oft improvisierten Leine-Gurt-Kombinationen ist das große Maß an Bewegungsfreiheit und die wunderbar aufeinander abgestimmte Funktion der drei Komponenten.
Der Hund trägt seine Verpflegung selbst – in Kombination mit dem Running Belt haben auch Frauchen bzw. Herrchen alles dabei, was sie unterwegs brauchen. Trägt man dazu noch eine Trailrunningweste, steht auch größeren Abenteuern nichts im Wege.
Ein kleines Manko ist uns aufgefallen – eine der Schnallen, die die Running Vest am Hundebauch fixieren, ist bereits nach dem ersten Lauf gebrochen. Hier könnte Ruffwear auf eine etwas weniger filigrane Schnallen-Variante zurückgreifen.