Inhalt
- Was garantiert der Responsible Down Standard?
- Was bedeutet das für mich als Verbraucher?
- Die wichtigsten RDS-Richtlinien
- Wer bekommt das Zertifikat verliehen und was muss er dafür tun?
- Welche Hersteller lassen ihre Daunen nach RDS zertifizieren?
- Fazit: Was kaufe ich mit einem RDS-zertifizierten Produkt?
Bei kalten Temperaturen ist eine Daunenjacke nach wie vor die erste Wahl, wenn es um zusätzliche Isolationsschichten geht. Diese Produkte wiegen meist nicht viel, halten aber kuschelig warm. Doch woher kommt eigentlich die Füllung? Wie werden die Enten und Gänse gehalten, von denen die Daunen stammen? Erfolgt die Produktion der Daunen artgemäß und nach Tierschutz-Standards? Diese Fragen bekommen (endlich) mehr Raum in der Öffentlichkeit. Deshalb haben sich seit 2014 immer mehr Hersteller dazu entschlossen, den Responsible Down Standard (RDS) sukzessive einzusetzen.
Was garantiert der Responsible Down Standard?
Der Responsible Down Standard (RDS) gibt verbindliche Mindeststandards bei der Gewinnung von Daunen vor. Bei einem Produkt verweist er auf die ethisch einwandfreie Herkunft der verwendeten Daunen und Federn. Der RDS ist ein unabhängiger, freiwilliger Standard, der weltweit gültig ist. Hersteller können sich dazu entscheiden, ihre Produkte nach dem RDS zertifizieren zu lassen. Ein Gesetz, nach dem sie dazu verpflichtet sind, existiert jedoch nicht. Der Standard hebt seit 2014 all jene Praktiken hervor, die das Wohl der Tiere zum Ziel haben.
Bergzeit
Was bedeutet das für mich als Verbraucher?
Der RDS stellt sicher, dass die Daunen und Federn in einem Produkt nur von solchen Tieren stammen, die gut behandelt wurden. Von den Elterntierfarmen über die Aufzucht der Küken, deren Transporte bis hin zur Schlachtung werden vom RDS-Standard alle Aspekte der Daunen-Lieferkette unter artgerechten Gesichtspunkten abgedeckt.
Der Standard verfolgt auch die Überwachungskette von der Farm bis zum fertigen Produkt, so dass Verbraucher über ihre RDS-zertifizierten Produkte Gewissheit haben. Das Zertifikat wird nur ausgehändigt, wenn 100 Prozent der verwendeten Daunen den festgelegten Kriterien entsprechen. Die Einhaltung dieser Richtlinien wird von unabhängigen Institutionen überprüft.
Die wichtigsten RDS-Richtlinien
- Das Rupfen von lebenden Tieren ist verboten.
- Zwangsfütterung ist verboten.
- Das Wohlergehen der Tiere ist zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen – vom Schlüpfen bis zur Schlachtung.
- RDS-Daunen und Federn müssen immer deutlich markiert werden. Somit wird verhindert, dass sich Daunen mit und ohne RDS-Zertifizierung vermischen. Die Verwendung von RDS-Daunen muss dokumentiert werden.
- Die gesamte Lieferkette wird von einer professionellen, unparteiischen Zertifizierungsstelle auditiert.
- Nur Produkte, für die zu 100 Prozent zertifizierte Daunen und Federn verwendet werden, dürfen das RDS-Logo tragen.
Wer bekommt das Zertifikat verliehen und was muss er dafür tun?
Grundsätzlich kann jedes Unternehmen weltweit seine Produkte nach dem RDS zertifizieren lassen. Dies gilt für die gesamte Wertschöpfungskette, also auch für Industriefarmen und kleinere Sammel-Betriebe sowie Großhändler und die verarbeitende Industrie. Unternehmen, die nach dem RDS zertifiziert sind, werden jährlich auditiert – außerdem können das ganze Jahr hindurch unangekündigte Kontrollen stattfinden.
Fjällräven
Um die Zertifizierung zu erhalten und zu nutzen, müssen die oben genannten Richtlinien eingehalten werden und auf Verbesserungshinweise der Auditoren reagiert werden.
Eigentümer des Responsible Down Standard ist Textile Exchange (TE), eine internationale Non-Profit-Organisation mit umfassender Erfahrung in der Entwicklung von Standards. 2014 erarbeitete die Organisation gemeinsam mit dem Hersteller The North Face ihre Standards. Textile Exchange ist nicht direkt in die Zertifizierungsprozesse involviert, sondern konzentriert sich auf die Qualität und die Übernahme der Standards. Die eigentliche Zertifizierung wird von unabhängigen, unparteiischen Zertifizierungsstellen durchgeführt.
Welche Hersteller lassen ihre Daunen nach RDS zertifizieren?
Mittlerweile beziehen bereits viele etablierte Marken RDS-Daune, darunter:
- Arc’teryx
- Bergans
- Berghaus
- Black Diamond
- Camp
- Columbia
- Deuter
- Dynafit
- Eider
- Exped
- Grüezi Bag
- Haglöfs
- Klättermusen
- Mammut
- Marmot
- Millet
- Mountain Hardwear
- Nordisk
- Norrona
- Outdoor Research
- Prana
- Rab
- Salewa
- Sea to Summit
- Sorel
- The North Face
- Therm-A-Rest
- Varg
- Vaude
Aktives Interesse daran bekunden weitaus mehr Hersteller.
Fazit: Was kaufe ich mit einem RDS-zertifizierten Produkt?
Der RDS gibt dem Käufer von Daunen-Produkten nachweislich und lückenlos Auskunft über die tierfreundliche Herkunft, vom Küken bis zum Produkt. Der Konsument entscheidet sich damit für ein Produkt, von dem er weiß, dass kein Tier unnötig leiden musste.
Damit Du bei der Auswahl von Schlafsäcken oder Daunenjacken auf die ethisch einwandfreie Herkunft der Daunen achten kannst, findest Du bei hier Bergzeit alle nach dem RDS zertifizierten Daunen-Produkte:
Alle RDS zertifizierten Produkte im Bergzeit Shop
Zum ShopMehr zum Thema Daune …
- Alle Daunenjacken-Testberichte im Bergzeit Magazin
- Daunenjacke waschen und trocknen – eine Anleitung
- Was bedeutet cuin bei Daunenjacken, -schlafsäcken und Isolationsbekleidung?
- Gut isoliert: Daune oder Kunstfaser? Oder Wolle?
… und zum Thema Nachhaltigkeit in der Outdoor-Branche
- Das Textilsiegel Grüner Knopf: Staatliches Label für nachhaltigen Konsum
- Nachhaltigkeit im Outdoorsport – Bergzeit-Expertin im Interview
- Bluesign – ein Zeichen für den Umweltschutz
- Das GOTS-Siegel: Was garantiert die Auszeichnung im Textilbereich?
- Fair Wear Foundation: Das verspricht das Siegel
- Oeko-Tex® und Textiles Vertrauen – was garantiert das Siegel?
- Bio-Baumwolle – das garantiert die Auszeichnung