Nicht weit entfernt von der pulsierenden Hauptstadt mit ihren angesagten Cafés und bunten Graffitis erwartet Dich eine ursprüngliche Wald- und Seenlandschaft mit überraschend tiefen Schluchten, engen Tälern und schönen Aussichtspunkten. Ideal für fünf spontane Auszeiten in der Natur, die sich ganz bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen lassen und zum Wandern rund um Berlin einladen.
Die folgenden Touren stammen aus dem Rother Wanderführer „Rund um Berlin“ von Manfred Schmid-Myszka. Der komplette Guide ist erhältlich in der Rother Touren App für Android und iPhone.
1. Von Britz ins Zisterzienserkloster Chorin
Ziel dieser Wanderung ist das nördlich von Eberswalde in einer waldreichen Endmoränenlandschaft gelegene Zisterzienserkloster Chorin, das als eines der letzten in Deutschland gegründet wurde. Die in der Nähe des kleinen Amtssees gelegene, teilweise nur noch als Ruine erhaltene Anlage ist wegen ihrer bedeutenden Backsteinarchitektur jährlich Ziel vieler Besucher. Im Sommer finden darin viel besuchte Konzerte statt (Choriner Musiksommer).
Manfred Schmid-Myszka
Tourensteckbrief
Tourenbeschreibung
Nach Verlassen des Bahnhofs Britz biegen wir in die südlich neben den Gleisen verlaufende Choriner Straße ein. Dort finden wir auch unsere Markierung (gelber Strich). Bald zweigen wir rechts in die Ragöser Straße ab und kurz darauf links in die Wiesenstraße, die uns rasch in den Wald führt. Vor einer Schranke nehmen wir den rechts abzweigenden, nicht markierten Waldweg und folgen diesem immer geradeaus. Kurz bevor wir auf einen Querweg treffen, entdecken wir links, hinter Bäumen versteckt, einen kleinen Waldsee. Wenige Schritte später treffen wir auf einen mit gelbem Strich markierten Weg. Hier gehen wir nach rechts, überschreiten einen kleinen Bach und kommen erst durch ein Wiesental und dann wieder durch Wald zur B 2.
Auf dieser Pflasterstraße führt uns eine Grünstrich-Markierung weiter nach Ragöser Mühle an der B 2. Wir überqueren die Bundesstraße und biegen nach rechts in einen Weg, der uns zuerst zum Steilufer des Großen Heiligen Sees und dann nach Sandkrug führt, das wieder an der B 2 liegt. Wir biegen am Ortsanfang links in die Seestraße ab und laufen am Sportplatz vorbei durch die Siedlung. Auf einem asphaltierten Radweg wandern wir mit der Grünstrich-Markierung erst in ein Bachtal hinab und dann in den Wald. Dort haben wir wieder ein kurzes Stück altes Kopfsteinpflaster unter den Füßen.
Dann erreichen wir die Parklandschaft um das Kloster Chorin. Auf einer langen geraden Allee laufen wir genau auf die beeindruckende Westfassade der gotischen Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert zu. Rechts gelangen wir vorbei an den Resten der Klostermühle zum an der B 2 gelegenen Klostereingang. Auf der Bundesstraße gehen wir entlang der großen Klosterscheune nach links und biegen am Ende dieses Gebäudes wieder nach links ab. Rechts sehen wir den Parkplatz der Alten Klosterschenke.
Manfred Schmid-Myszka
Hier zweigt links ein mit gelbem Punkt markierter Wanderweg ab, der uns zuerst östlich um die Klosterkirche herum und dann zum Ufer des Amtssees leitet. Nachdem wir den Nettelgraben überquert haben, der von den Mönchen zur Entwässerung des damals sumpfigen Geländes angelegt worden ist, folgen wir dem Wegweiser „Rundweg Schöne Aussicht“, gehen aber bei der nächsten Verzweigung geradeaus. Auf dem Klostersteig wandern wir über die bewaldeten Chorinchener Berge. Bald passieren wir einige Viehweiden und erreichen die ersten Häuser von Chorin. Wir biegen nach rechts in die Dorfstraße und erreichen den Bahnhof, indem wir hinter der Dorfkirche links abbiegen (Wegweiser).
2. Gebirgswanderung in der Märkischen Schweiz
Über den Poetensteig zum Großen Klobichsee
Während der letzten Eiszeit schoben mächtige Gletscher die Endmoränen auf, die heute die Landschaft des Naturparks Märkische Schweiz mit ihren Seen, Mooren, steilen Waldhängen und engen Schluchten bilden. Über einen für hiesige Verhältnisse steilen Anstieg erreicht man den Poetensteig, einen Höhenweg mit mehreren Aussichtspunkten. Durch eine steile, wildromantische Schlucht kommt der Wanderer anschließend zum unter Naturschutz stehenden Großen Klobichsee.
Manfred Schmid-Myszka
Tourensteckbrief
Tourenbeschreibung
Am kleinen Marktplatz des Kneippkurorts Buckow beginnt unsere Wanderung. Zunächst gehen wir zur Touristinformation am Marktplatz vor und weiter in den Schlosspark. Gleich zu Anfang halten wir uns hinter der Stobberbrücke links. Nahebei liegt der Hügel, auf dem bis 1948 ein kleines Schloss stand. Nach wenigen Minuten verlassen wir den Park nach links und kommen wieder an die Wriezener Straße, wo wir uns rechts halten. Vorbei an der Schiffsanlegestelle und dem Strandbad, wo wir einen schönen Ausblick über den Schermützelsee haben, gelangen wir zum Weinbergsweg.
Manfred Schmid-Myszka
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Hier biegen wir rechts ab. An der Schule beginnt ein Wanderweg, der links am Schulgelände entlang und weiter geradeaus in den Wald führt. An einem Wegweiser biegen wir rechts ab und wandern auf einem schönen, mit grünem Strich markierten Pfad, dem Poetensteig, bergauf. Links unten liegt der Moritzgrund.
Durch lichten Mischwald wandern wir südwärts bis zur Alten Berliner Straße, einem gepflasterten Radwanderweg, auf dem wir rechts weitergehen. Unmittelbar danach kommen wir an der ökologischen Jugendbildungsstätte Drei Eichen, einem ehemaligen Forsthaus vorbei. An Wochenenden lädt das Waldcafé zur Rast ein.
Nach 300 m verlassen wir an einem Wegweiser den Radwanderweg und gehen links auf einem Waldweg zum Naturschutzgebiet Klobichsee. Dieses wasserreiche Gebiet ist Lebensraum für viele bedrohte Arten wie Fischotter, Kranich und Europäische Sumpfschildkröte. Von einer Schutzhütte aus haben wir einen schönen Blick auf den unten liegenden Großen Klobichsee. Hier biegen wir rechts ab und folgen ein Stück dem mit gelbem Punkt markierten Rundwanderweg um den See.
Manfred Schmid-Myszka
Wo die Markierung links abzweigt, gehen wir geradeaus weiter und erreichen nach 300 m wieder die Alte Berliner Straße. Auf ihr gehen wir rechts zur 200 m entfernten Frühstückseiche. Am 3. September 1730 soll hier im Schatten des heute 340 Jahre alten Baums Preußens Kronprinz Friedrich (später „der Große“) auf dem Weg in die Festungshaft in Küstrin gefrühstückt haben. Wenige Schritte vor dem Naturdenkmal biegen wir links in einen Waldweg, der mit rotem Strich markiert ist und uns immer geradeaus, zum Schluss über ein Feld, nach Buckow zurückbringt. Wir kommen am Friedhof vorbei und erreichen über die Königsstraße den Marktplatz.
3. Wanderung rund um die Burg Ziesar
Von der Mitte des 14. Jahrhunderts bis zur Reformation war die Burg Ziesar ständige Residenz der Brandenburger Bischöfe. Sie lag gut geschützt zwischen mehreren Seen, die heute alle verlandet sind. Einer war der sogenannte Alte See, um den heute ein abwechslungsreicher Wanderweg führt. Er bietet dem Wanderer immer wieder schöne Blicke zur gut erhaltenen Burganlage, deren Besichtigung im Übrigen sehr lohnend ist. Im Frühling kann man auf den benachbarten Wiesen mit etwas Glück die streng geschützte Schachbrettblume (Fritillaria meleagris) finden.
Manfred Schmid-Myszka
Tourensteckbrief
Tourenbeschreibung
Unser Wanderweg leitet uns jetzt an den Rand der Viehweiden bei Ziesar zurück, von wo man noch einmal einen schönen Blick auf die nahe Burganlage hat. Auf der Straße „Mühlentor“ gehen wir zurück zur Burg. Zum Schluss bietet sich noch eine Besichtigung der Burganlage an. Neben dem Palais mit dem Museum für brandenburgische Kirchen- und Kulturgeschichte des Mittelalters liegt die mit gotischen Fresken geschmückte Burgkapelle. Vom Bergried hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung Ziesars.
4. Bergwanderung in Brandenburg
Kleiner und Großer Ravensberg bis Saarmund
Der Kleine Ravensberg, 114 m, ist die höchste Erhebung im Potsdamer Stadtgebiet. Mit dem benachbarten, eigenartigerweise etwas niedrigeren Großen Ravensberg, 108 m, gehört er zum Saarmunder Endmoränenbogen, der in der Weichseleiszeit entstanden ist und der sich über 18 km vom Potsdamer Brauhausberg über den Telegrafenberg mit seinen sehenswerten, alten Observatorien und dem berühmten Einsteinturm bis in die Nähe von Blankensee erstreckt. Eine empfehlenswerte Wanderung mit beeindruckenden Ausblicken führt über den Kamm dieser Hügelkette nach Saarmund im Nuthetal.
Manfred Schmid-Myszka
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Tourenbeschreibung
Nun geht es ein kurzes Stück steil bergab. Nach dem Überqueren einer Waldschneise und des Caputher Heuweges, einer alten Ortsverbindungsstraße, erwartet uns der nächste kurze Anstieg auf den Großen Ravensberg, der aber mit 108 m kurioserweise niedriger ist als der Kleine. Auf seinem Gipfel liegt das Waldhaus des Wald-Jagd-Natur-Erlebnis e.V. Dieser „Lernort Natur“ bietet vor allem Schulklassen die Möglichkeit, Kleintiergehege, eine Köhlerhütte und eine Gesteins- und Fossilienausstellung zu besichtigen. Wir gehen links am Waldhaus vorbei und passieren einen Aussichtspunkt, der uns einen Blick auf die südlichen Bereiche Berlins und Potsdams gewährt. Nach kurzem, steilem Abstieg leitet uns die Blaustrich-Markierung in einen Hohlweg und führt uns dann über Stufen zum idyllisch gelegenen Teufelssee hinunter. Wenige Minuten später verlassen wir den Wald. Links schweift der Blick über das Springbruch zum Potsdamer Stadtteil Bergholz-Rehbrücke.
Eine Bahnlinie wird überquert und nach 500 m zweigt unsere Blaustrich-Markierung rechts ab. Leicht ansteigend erreichen wir eine zweite Bahnlinie, die in einem Tunnel unterquert wird. Wir wandern nun durch den Kiefernhochwald der Bergholzer Heide. In Sichtweite der ersten Häuser von Wilhelmshorst zweigt die Markierung links ab und führt im Wald aufwärts. Wir erreichen eine Lichtung mit der Ortschaft Tannenhof. Hier biegt der Weg rechts ab. Am Ortsende geht es geradeaus wieder in den Wald. Ein Pfad windet sich durch den Hochwald, bis wir am Waldrand eine kleine Straße erreichen. Auf dieser laufen wir rechts über eine Bahnbrücke zu den ersten Häusern von Langerwisch.
Ein kurzer Abstecher führt uns zu den beiden Windmühlen. Die Paltrockwindmühle, die nach den an einen Mönchsrock erinnernden, lang heruntergezogenen Seitenwänden benannt ist, steht neben einer Miniatur-Bockwindmühle im Maßstab 1:4, die 1938 ein Müller für seinen Sohn erbaut hat, um ihn für den Müllerberuf zu begeistern. Von hier hat man auch einen schönen Blick über die Nutheniederung.
Hinter der Autobahnunterführung biegt die Blaustrich-Markierung rechts ab, wir gehen jedoch geradeaus weiter, umgehen ein Gewerbegebiet und erreichen die ersten Häuser von Saarmund. An einer Ampel gehen wir geradeaus weiter in die Ortsmitte. Links sehen wir die Kirche, die 1849 nach Plänen der Schinkelschüler Persius und Stüler erbaut worden ist. Die Bushaltestelle, von wo wir den Bus zurück nach Potsdam nehmen können, liegt 150 m südlich an der Hauptstraße.
5. Wanderung im Naturpark Dahme-Heideseen
Rund um den Klein Köriser See
Die Teupitz-Köriser Seenkette im Naturpark Dahme-Heideseen besteht aus mehreren Seen, die wie an einer Kette hintereinander aufgereiht sind. In Groß Köris beginnt ein markierter Wanderweg, der zunächst um den Großen und Kleinen Moddersee führt, um dann den Klein Köriser See zu umrunden.
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Tourenbeschreibung
Durch die Bäume bietet sich ein weiter Blick über den See. Nach ca. 3 km erreichen wir eine Kleingartensiedlung. Wir müssen durch ein unverschlossenes Tor gehen, das das Eindringen von Wild verhindern soll. Kurz darauf kommen wir nach Neubrück an der B 179. Auf ihr laufen wir nun rechts über die Brücke zwischen Klein Köriser und Hölzerner See. Bereits bei der nächsten Straße biegen wir wieder rechts ab und gelangen im Wald in die Nähe des Ufers des Klein Köriser Sees. Vorbei an einer Weide treffen wir an einer Badestelle auf die ersten Häuser von Klein Köris. In der Nähe befindet sich die rekonstruierte Germanische Siedlung aus dem 2. bis 5. Jahrhundert, die einen Abstecher von 10 Minuten wert ist.
Manfred Schmid-Myszka
Manfred Schmid-Myszka
Nachdem wir den Ort auf der Chausseestraße durchquert haben, finden wir an einer Bushaltestelle rechts die Fortsetzung des mit grünem Punkt markierten Wanderwegs. Wir kommen zu einer Häusergruppe und gehen geradeaus zum Klein Köriser See. Am Ufer folgen wir links dem schmalen Pfad, gehen an der Jugendherberge vorbei und erreichen das Ostende des Sees. Der markierte Weg führt nun zunächst durch Wald, dann an einem Feld entlang zum Großen Moddersee, den man aber wegen des dichten Uferbewuchses nicht sehen kann. Schließlich erreichen wir die von Klein Köris kommende Landstraße und wandern auf dem seitlichen Rad- und Fußweg nach Groß Köris zurück.