Inhalt
- Berechnen der Wanderstocklänge
- Die Basislänge bei Wander- und Trekkingsstöcken ermitteln
- Video: Wanderstöcke richtig einstellen
- Stocklänge anpassen: An- und Abstieg in steilem Gelände
- Hangquerungen: Das ist bei der Stocklänge zu beachten
- Wanderstöcke einstellen beim Speed Hiking
- Übersichtstabelle: Stocklänge beim Wandern
- Die optimale Stocklänge zum Wandern erkennst Du an einem 90-Grad-Winkel am Ellbogen, wenn die Stöcke vor Dir vertikal am Untergrund platziert sind, die Arme locker von den Schultern hängen und die Hände die Griffe sauber fassen.
- Zieh zum Einstellen Deine Outdoorschuhe an. Bei schweren Bergschuhen fällt die Stärke der Sohle durchaus ins Gewicht.
- Achte nach dem Einstellen immer auf eine ordentliche Verriegelung von Schraubverschlüssen und Klappmechanismen. Sturzgefahr!
Um die richtige Stocklänge beim Wandern, Trekking oder auf Bergtouren zu bestimmen, bieten Dir mathematische Formeln und Online-Rechner sowie Übersichtstabellen einen guten ersten Anhaltspunkt. Mit diesem ungefähren Richtwert kannst Du Deine Outdoor-Ausrüstung nun auf Deinen Körper anpassen – das eigene Körpergefühl ist dabei der wichtigste Maßstab!
In unserer Anleitung geben wir Dir Antworten auf häufige Fragen und nützliche Tipps für die individuelle Einstellung.
Berechnen der Wanderstocklänge
Die Faustformel, die wir bei Bergzeit zur groben Längenbestimmung bei Wander- und Trekkingstöcken und auch Nordic-Walking-Stöcken empfehlen:
Körpergröße x 0,68 = Stocklänge
Bedenke bei dieser Formel, dass der berechnete Wert nur als Orientierung für die richtige Stocklänge dient.
👉 Die optimale Länge für Wander- und Trekkingstöcke erhältst Du erst, wenn Du Deine individuelle Anatomie berücksichtigst.
Daneben spielen das Streckenprofil, die Disziplin (Wandern oder Speed Hiking?) und nicht zuletzt auch die Stärke der Schuhsohlen eine wichtige Rolle. Daher musst Du in den meisten Fällen Deinen berechneten Wert manuell nachjustieren. Zum Glück geht das recht einfach!
Judith Hackinger
Die Basislänge bei Wander- und Trekkingsstöcken ermitteln
Ein rechter Winkel am Ellbogengelenk gilt als Kennzeichen für die Grundeinstellung von Trekkingstöcken und sorgt für eine optimale Kraftübertragung beim Wandern mit moderaten An- und Abstiegen sowie auf flachem Untergrund.
Anleitung Wanderstöcke einstellen
- Grobeinstellung
Anhand der Berechnungsformel Körpergröße x 0,68 ermittelst Du das Ausgangsmaß zum Einstellen Deiner Basis-Stocklänge. Oder Du orientierst Dich an unserer Stocklängen-Tabelle weiter unten.
- Realistische Bedingungen
Zieh Deine Berg- oder Wanderschuhe an und stell Dich mit Deinen Stöcken auf einen ebenen Untergrund. Die Höhe der Sohle sollte unbedingt berücksichtigt werden.
- Feineinstellung
Halte den Griff sauber umschlossen und stelle die Stockspitze vor Dir im 90-Grad-Winkel zum Boden auf den Untergrund. Optimiere nun die Stocklänge, bis sich auch am Ellbogen ein 90-Grad-Winkel zwischen Unter- und Oberarm ergibt.
- Fixieren
Fixiere die Klappmechanismen oder Drehverschlüsse Deiner Wanderstöcke.
Die Basiseinstellung für Wanderstöcke ist auf moderaten Trekkingtouren, beim Pilgern sowie beim Weitwandern in der Regel als Basis ausreichend.
Bist Du hingegen auf Bergtour in steilerem Gelände unterwegs, ist es sinnvoll, beim Anstieg die Stocklänge je nach Gelände um fünf bis 20 Zentimeter zu verkürzen oder für den Abstieg zu verlängern.
Vor allem beim Berggehen in steilerem Gelände sind Teleskopstöcke mit variabler Längeneinstellung besonders empfehlenswert.
Video: Wanderstöcke richtig einstellen
Stocklänge anpassen: An- und Abstieg in steilem Gelände
Im steilen Gelände kann die Stocklänge beim Anstieg oder Absteigen variert werden, um weiterhin eine optimale Kraftübertragung zu erreichen.
Anleitung: Stocklänge im Auf- oder Abstieg anpassen
- Verkürzen oder verlängern solltest Du Deine Stöcke unterwegs nur an einer Wegstelle, deren Gefälle in etwa repräsentativ für den nachfolgenden Abschnitt ist.
- Stelle Dich in Marschrichtung an den Hang und variiere die Stocklänge bis sich trotz Gefälle am Ellbogengelenk wieder eine 90-Grad-Beugung für eine optimale Kraftübertragung ergibt. Beim Abstieg darf der Winkel ggf. auch etwas kleiner sein. Als Richtwert gilt hier ein Bereich von +/- 5 bis 10 Zentimeter Unterschied zur Basislänge, je nach Steilheit.
- Speziell beim An- und Abstieg ist die Einstellung sehr individuell. Ein 90-Grad-Winkel liefert theoretisch die beste Kraftübertragung, kann sich praktisch jedoch seltsam anfühlen, nicht zuletzt weil das Gelände am Ende doch nicht überall gleich steil ist. Hier hilft nur ausprobieren und die Stocklänge gegebenenfalls ein weiteres Mal anpassen.
- Schließe und fixiere die Drehverschlüsse oder Klappmechanismen Deiner Stöcke immer sorgfältig.
Judith Hackinger
Das Verkürzen oder Verlängern der Stocklänge bietet sich vor allem vor längeren Streckenabschnitten in steilem Gelände oder an besonders anspruchsvollen Stellen an. Keinesfalls soll das Einstellen der Wanderstöcke in Stress ausarten.
Der Stockeinsatz soll Dir die Tour erleichtern und Spaß machen! Ein permanentes Feintuning kostet Zeit und unter Umständen auch Nerven.
Für kurze Passagen, die etwas steiler sind, kommst Du in der Regel auch gut mit der Basiseinstellung zurecht. Wanderstöcke mit verlängerten Griffen ermöglichen zudem die Stöcke einfach tiefer am Schaft zu fassen.
Hangquerungen: Das ist bei der Stocklänge zu beachten
Ein Spezialfall hinsichtlich der Stocklänge sind Hangquerungen in steilerem Gelände. Hier kann man bei langen Querungen sicherlich beide Stöcke jeweils individuell an das Gefälle anpassen. Die Stocklänge fällt dann unterschiedlich aus und ermöglicht an beiden Ellbogen wiederum eine 90-Grad-Beugung.
Wer über Wanderstöcke mit verlängerten Griffen verfügt, ist bei Hangquerungen im Vorteil.
Praktisch sind Wanderstöcke mit verlängerten Griffen. Der Stock an der Berghand wird einfach etwas tiefer am Schaft an der Griffverlängerung gefasst, ohne dass die Länge des Stocks verändert werden muss.
Judith Hackinger
Judith Hackinger
Eine richtig eingestellte Handschlaufe unterstützt die Kraftübertragung und sorgt für Entlastung der Handgelenke.
- Greife von unten durch die Schlaufe und leg Deine Hand über dem Band um den Griff.
- Der Daumen liegt über dem Schlaufenansatz.
- Zieh die Schlaufe fester, bis sie bequem aber ohne viel Spielraum um Dein Handgelenk liegt.
Wanderstöcke einstellen beim Speed Hiking
Wer beim Wandern, Nordic Walking oder Berggehen mit höherem Tempo unterwegs ist, kann die Stöcke grundsätzlich etwas länger wählen bzw. einstellen, um mehr Vortrieb zu erreichen. Die optimale Länge lässt sich dabei nur durch individuelles Ausprobieren bestimmen. Meist liegt sie im Bereich von plus fünf bis zehn Zentimeter zur Basiseinstellung.
Bergzeit
Übersichtstabelle: Stocklänge beim Wandern
Körpergröße | Stocklänge* (gerundet) |
---|---|
120 cm | 82 cm |
125 cm | 85 cm |
130 cm | 88 cm |
135 cm | 92 cm |
140 cm | 95 cm |
145 cm | 99 cm |
150 cm | 102 cm |
155 cm | 105 cm |
160 cm | 109 cm |
165 cm | 112 cm |
170 cm | 116 cm |
175 cm | 119 cm |
180 cm | 122 cm |
185 cm | 126 cm |
190 cm | 129 cm |
195 cm | 133 cm |
200 cm | 136 cm |
205 cm | 139 cm |
210 cm | 142 cm |
Berechnet gemäß der Formel Körpergröße x 0,68 = Stocklänge. Ergebnisse gerundet |
Unterschied: Teleskopstöcke vs. Fixlängenstöcke
Wander und Trekkingstöcke gibt es sowohl mit variabler Längeneinstellung als auch mit fixer Stocklänge. Die Rede ist von Teleskop- und Fixlängenstöcken.
Was sind Teleskopstöcke?
Wanderstöcke mit variabler Längeneinstellung werden Teleskopstöcke genannt. Sie bieten beim Berggehen, Wandern und Trekking mehr Flexibilität und die Möglichkeit, die Länge an das Gelände anzupassen oder für mehr Schub zu verlängern.
Was sind Fixlängenstöcke?
Fixlängenstöcke sind hingegen unkompliziert im Handling, etwas stabiler und können nicht versehentlich zusammen rutschen. Sie bieten sich für Touren im flachen bis welligen Gelände an und immer dann, wenn eine variable Stocklänge beim Einsatzzweck keine Rolle spielt. Beim Packmaß wirkt sich eine fixe Stocklänge übrigens nicht zwingend negativ aus, da es sich bei derartigen Stöcken oft um Faltstöcke handelt.
Zusammenfassung: Trekkingstöcke einstellen
Ein 90-Grad-Winkel am Ellbogengelenk liefert im Stand auf flachem Gelände die beste Kraftübertragung beim Einsatz von Wander- und Trekkingstöcken – daher gilt er als optimale Basiseinstellung. Der 90-Grad-Winkel eignet sich für Touren mit moderaten An- und Abstiegen (z.B. Wanderungen, Trekking, Pilgern und Weitwandern).
Bei steilen An- und Abstiegen auf Bergtouren kannst Du, abhängig vom tatsächlichen Gefälle, die Stocklänge unterwegs anpassen und entweder verkürzen oder verlängern. Auch hier gilt: Der rechte Winkel am Ellbogen bietet die beste Kraftübertragung, allerdings wirst Du hier etwas herumprobieren müssen, bis Du Deine optimale Stocklänge ermittelt hast.
Beim Trailrunning und Speed Hiking kann die Stocklänge für mehr Vortrieb ruhig etwas länger gewählt werden. Hier gelten plus fünf bis zehn Zentimeter zur Grundeinstellung als grober Richtwert.
Alles richtig eingestellt? Dann viel Spaß auf Deiner Tour!
Suchst Du noch die passenden Stöcke? Hier geht’s zum Sortiment an Wander- und Trekkingstöcken im Bergzeit Shop.
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