In vielen Beschreibungen einer Yogaklasse liest man: „Eine Matte und bequeme Kleidung reicht für diese Stunde aus.“ Und schon findet man sich in einer Klasse wieder, wo fleißig mit sogenannten Yogablöcken, -gurten oder sogar Yogabolstern hantiert wird. Ja: Bolster, nicht Polster. Diese Yogahilfsmittel oder auch Props genannt, sollen Deine Yogapraxis auf ein neues Level heben und sind heute in jedem Yogastudio aber auch bei immer mehr Yogapraktizierenden zuhause zu finden.
Warum brauchst Du Yogazubehör?
Zu verdanken haben wir diese Hilfsmittel höchstwahrscheinlich B.K.S. Iyengar. Er zählt zu den einflussreichsten Yogalehrern und als Begründer des Iyengar-Yoga. Diese Form des Hatha Yoga ist geprägt durch den Einsatz von Hilfsmitteln. Dadurch wollte Iyengar möglichst vielen Menschen den Zugang zur richtigen Ausrichtung der Asanas (körperlichen Yogahaltungen) erlauben.
Und genau dazu ist auch Yogazubehör gemacht. Es ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche oder dass Du nicht fortgeschritten genug bist. Ganz im Gegenteil: Ursprünglich wurden Yoga Asanas vor vielen hunderten gar tausenden Jahren in Indien entwickelt. Die Menschen lebten damals ganz anders als wir heute. Unser Alltag ist geprägt von sitzenden Tätigkeiten und dazwischen jeder Menge Bergsport, der meist auch mit einseitigen Bewegungsmustern einhergeht.
Yogahilfsmittel wie Blöcke, Gurte und vieles mehr, können uns deshalb helfen trotzdem die Asanas in ihrer vollen Kraft zu spüren und vor allem die Ausrichtung unseres Körpers in den Haltungen zu verbessern. Doch was brauche ich jetzt wirklich an Yogahilfsmitteln?
Welches Yogazubehör benötigst Du wirklich?
1. Die Grundlage: Eine Yogamatte
Unerlässlich für Deine eigene Yogapraxis ist eine rutschfeste Yogamatte. Rutschfest solltest Du hier auch mit Ausrufezeichen markieren und aus meiner Sicht als wichtigste Eigenschaft einer Matte ansehen. Wenn Du einmal auf einer rutschigen Matte aus dem Hund geflutscht bist, weißt du wie kraft- und nervenaufreibend so eine Unterlage sein kann. Vor dem Kauf solltest Du Dich deshalb fragen, ob Du zu den Vielschwitzern zählst oder jemand mit trockenen Händen bist. Je nachdem kannst Du das Material der Matte wählen. Yogis mit trockenen Händen fühlen sich auf der Ocean Matte von Southern Shores wohl.
2. Macht vieles leichter: Der Yogablock
Ein zweites wichtiges Hilfsmittel in der Yogapraxis ist der Yogablock. Er kann uns helfen, näher zum Boden zu kommen. Hast Du zum Beispiel durch Deine Lieblingssportart oder vieles Sitzen verkürzte Beinrückseiten, so kannst Du mit Hilfe eines Blocks den Boden näher ranholen, wenn Du sonst in der Stehenden Vorbeuge die Beine beugen müsstest. Durch den Block kannst Du die volle Kraft der Asana spüren und Dich vor allem immer weiterentwickeln, bis Du den Block zuerst in einer anderen Höhe verwenden kannst oder ihn sogar irgendwann ganz weglassen kannst. Und das alles, ohne Deinen Körper zu überfordern und zu stressen oder sogar eine Verletzung zu riskieren. Am angenehmsten finde ich Blöcke aus Naturmaterialien wie Kork oder Holz.
3. Der andere Leichtmacher: Der Yogagurt
Ebenso zur Grundausstattung für alle Anfänger und Fortgeschrittene gehört der Yogagurt. Ähnlich wie der Yogablock kann er uns helfen, wenn die Strecke zwischen Händen und Füßen vielleicht noch zu weit ist. So können wir die Ausrichtung der Asana beibehalten ohne unseren Hamstrings zusätzlichen Stress aufzubürden. Außerdem kann man mit dem Yogagurt auch viele Übungen zum Öffnen der Schulter durchführen. Achte beim Kauf am besten darauf, dass Dein Gurt aus Baumwolle besteht und mit zwei Metallringen schließt. Diese Verschlüsse halten den Zug, der auf ihnen lastet, am besten aus.
4. Mein absolutes Lieblingstool: Das Yogabolster
Was für andere vielleicht Luxus ist, zählt für mich zu meinen absoluten Lieblingshilfsmitteln. Wenn es nicht sogar DAS Lieblingszubehör ist. Mein Yogabolster. Sieht aus wie eine überdimensionale Nackenrolle und ist meist mit Dinkelspelzen gefüllt. Du kannst es ideal als Unterstützung für ruhige Yogaklassen wie Yin Yoga oder Restorative Yoga nutzen, aber auch als Unterlage in der Mediation – oder sogar als Sitzkissen beim Fernsehen. Sollte es Dir schwer fallen zu Beginn der Yogastunde im Schneidersitz zu sitzen, dann nimm Dir hier ein Bolster zu Hilfe. Setze Dich auf den Rand des Kissens, kippe die Hüfte nach vorne. So fällt es Deiner Hüfte leichter sich zu öffnen und Du kannst mit geradem Rücken sitzen. Mein Übungstipp: Lege Dich auf den Rücken und schiebe Dir das Bolster unter das Steißbein. Hebe die Beine dann nach oben. Lass das ganze Gewicht auf das Bolster sinken. Diese Übung ist ideal nach langem Sitzen oder Sportarten wie Wandern, Biken oder Laufen. Das Blut fließt aus den Beinen zurück in den Körper und entspannt.
5. Das Nice-to-have: Der Kopfstandhocker
Vielleicht hast Du in dem ein oder anderen Yogastudio schon die Hocker mit Loch in der Mitte gesehen. Nein, das ist keine Alternative für eine Biotoilette auf der Hütte, sondern der sogenannte Feet Up. Ein Hocker, der Dir Umkehrhaltungen wie z.B. den Kopfstand erleichtern und vor allem sicher machen soll. Umkehrhaltungen haben zahlreiche positive Auswirkungen auf unseren Körper und können für einen Moment unsere Sichtweise ändern. Schließlich ist das Herz mal über dem Kopf. Doch leiden heute viele Menschen an Nacken- und Schulterproblemen, stürzen sie sich dann unvorbereitet in eine Umkehrhaltung kann das zu bösen Verletzungen führen. Hier bietet ein Tool wie der Feet Up die sichere Alternative. Es macht wirklich Spaß, mit ihm zu experimentieren und sich im Kopfstand auszuprobieren. Wirklich essenziell ist er aber erst einmal nicht.