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Da ist ein Loch in der Plane!

Zelt flicken: So reparierst Du Risse und Löcher im Zeltstoff

5 Minuten Lesezeit
Ein Loch im Zelt ist zwar nervig, aber kein Weltuntergang. Denn ein Zelt zu flicken, ist einfach – und Du musst nach der Reparatur keine Einbußen bei der Performance befürchten. Je nach Form und Größe des Schadens gibt es unterschiedliche Methoden. Hier erfährst Du, worauf Du bei der Reparatur achten musst.

Du willst Dein Zelt flicken? Kein Problem! Wenn Du ein Loch in Deinem Zelt findest, kannst Du das mit dem passenden Kleber schnell schließen. Größere Löcher und Risse reparierst Du mit Kleber und einem (selbstklebenden) Flicken oder mit Nadel und Faden. Wenn Du dabei die nachfolgenden Regeln beachtest, gelingt Dir die Reparatur Deines Zelts sicher.

Bevor Du Dein Zelt reparierst: Schau nach, aus welchem Material es besteht.

Bergzeit

Bevor Du Dein Zelt reparierst: Schau nach, aus welchem Material es besteht.


Auf das Material kommt es an!

Informiere Dich unbedingt über Material und Beschichtung des Zeltgewebes, bevor Du mit der Reparatur an der Zeltplane beginnst. Davon abhängig kannst Du den richtigen Kleber, die richtigen Flicken und die passende Reparaturmethode für Dein Zelt auswählen:

  • Material: In der Regel werden Zeltplanen aus verschiedenen Nylon-(Polyamid)-Varianten oder Polyester hergestellt.
  • PU-Beschichtung: Im Falle einer Polyurethan-Beschichtung (PU-Beschichtung) empfehlen wir den McNett Seam Grip Reparaturkleber. Damit halten aufgeklebte Flicken in der Regel und die reparierten Stellen halten weiterhin eine starke Belastung aus.
  • Silikon-Beschichtung: Für silikonbeschichtete Zelte empfehlen wir den McNett Sil Net Nahtdichter. Grundsätzlich gilt: Löcher und Risse werden bei Zelten mit Silikon-Beschichtung besser genäht als geklebt.
  • Flicken: Der Flicken sollte die gleiche Beschichtung wie das Zeltgewebe aufweisen, um dauerhaft darauf zu haften.

Kleine Löcher im Zelt flicken (in der PU-Beschichtung)

Kleine, kreisrunde Löcher im Zeltgewebe entstehen häufig zum Beispiel durch Dornen. Löcher dieser Art mit einem Durchmesser von etwa einem Zentimeter kannst Du bei PU-beschichteten Campingzelten und Outdoor-Zelten recht einfach flicken.

1. Stelle reinigen: Bevor Du anfängst, Löcher zu flicken, solltest Du die beschädigte Stelle zuvor immer reinigen und entfetten. Gut funktioniert das Säubern mit einem Alkoholtupfer aus Deinem Erste-Hilfe-Set.

2. Reparaturkleber aufbringen: Träufle dann einen möglichst kleinen, aber ausreichenden Topfen des entsprechenden McNett-Reparaturklebers auf den Schaden und lasse ihn trocknen.

Bei kleinen Löchern in PU-beschichteten Zelten reicht es schon, wenn Ihr einen Tropfen des entsprechenden Reparaturklebers aufbringt.

Florian Glott

Bei kleinen Löchern in PU-beschichteten Zelten reicht es schon, wenn Ihr einen Tropfen des entsprechenden Reparaturklebers aufbringt.


Größere Löcher im Zelt flicken (in der PU-Beschichtung)

Rundliche und etwas größere Löcher in der Zeltplane mit PU-Beschichtung deckst Du für eine dauerhafte Reparatur am besten mit einem passenden Flicken ab.

  1. Flicken zuschneiden:

    Der Reparatur-Flicken sollte so groß sein, dass der Patch das Loch an allen Seiten um etwa drei Zentimeter überdeckt. (Tipp: Hast Du keinen passenden Flicken auf Tour dabei, kann zur Not der Packsack des Zeltes herhalten. Dieser besteht in der Regel aus dem gleichen Material wie das Außenzelt, so gibt es keine Probleme mit der Beschichtung.)

  2. Kleber auftragen

    Auf die gesäuberte Stelle den Kleber mit einem Pinsel auf die Außenseite des Zeltstoffs aufbringen, sodass ein dünner und geschlossener Film entsteht, der etwas größer als der Patch ist.

  3. Flicken aufbringen

    Klebe den Flicken auf und streiche ihn glatt. Streiche Luftblasen gegebenenfalls zum Rand hin aus.

  4. Trocknen

    Lass die geflickte Stelle nun ausreichend trocknen.
    Tipp: Du kannst die Trocknungszeit verkürzen, indem Du zum Beispiel einen Becher mit heißem Wasser auf den Flicken stellst. Achtung, der Becher darf nicht zu heiß sein!

  5. Doppelt hält besser!

    Wenn auf Nummer sicher gehen willst, kannst Du auf der Innenseite des Zeltes ebenfalls einen Flicken aufbringen oder das Loch mit McNett Tenacious Tape (nur für PU-Beschichtungen geeignet) abkleben.

Schritt 1: Schneide einen Flicken mit einer Zugabe von ca. drei Zentimetern zu.

Florian Glott

Schritt 1: Schneide einen Flicken mit einer Zugabe von ca. drei Zentimetern zu.


Schritt 1: Schneide einen Flicken mit einer Zugabe von ca. drei Zentimetern zu.

Florian Glott

Schritt 2: Bringe anschließend mit einem Pinsel den Klebstoff als geschlossenen Film auf die gesäuberte Zeltaußenseite auf.


Schritt 3: Bringe nun den Flicken auf die Klebestelle auf. Streiche ihn gründlich glatt.

Florian Glott

Schritt 3: Bringe nun den Flicken auf die Klebestelle auf. Streiche ihn gründlich glatt.


Schritt 3: Bringe nun den Flicken auf die Klebestelle auf. Streiche ihn gründlich glatt.

Florian Glott

Schritt 4: Nun musst Du den Kleber gründlich trocken lassen. Indem Du einen Becher heißen Wasser darauf stellst, beschleunigst Du den Prozess.


Kleine Risse im Zelt selbst nähen

Im Gegensatz zu Löchern sollten Risse im Zeltgewebe (unabhängig von der Beschichtung!) generell genäht werden, um ein weiteres Einreißen zu verhindern. Hast Du ein silikonbeschichtetes Zelt, ist es sinnvoll, auch runde Löcher zu nähen, denn der Nahtdichter McNett Sil Net ist nicht so stark belastbar wie der Reparaturkleber für PU-beschichtete Zelte.

  1. Stelle reinigen: Der übliche erste Schritt für Reparaturen am Zelt ist die Reinigung der betroffenen Stelle. Bitte sei hier besonders vorsichtig, um den Schaden nicht weiter auszudehnen.
  2. Riss nähen: Um weiteres Einreißen zu verhindern, nähst Du den Riss zusammen. Unterwegs kannst Du das mit Nadel und Faden erledigen, zu Hause empfiehlt sich eine Nähmaschine. Als Faden eignet sich Segelgarn.
Kleinere Risse im Zeltstoff solltest Du am besten Nähen. Als Faden empfiehlt sich robustes Segelgarn.

Florian Glott

Kleinere Risse im Zeltstoff solltest Du am besten Nähen. Als Faden empfiehlt sich robustes Segelgarn.


  1. Naht versiegeln: Hast Du den Riss sorgfältig vernäht, versiegelst Du die geflickte Stelle mit dem entsprechenden Nahtdichter/Reparaturkleber. Verteile dazu einen dünnen, geschlossenen Film mit etwas Überstand über der Naht. Mehr Infos gibt es im Beitrag „Zeltnähte abdichten„.
Wenn Du den Riss genäht hast, musst Du die Naht unbedingt versiegeln - sonst tritt hier zukünftig Wasser ein.

Caroline Opp

Wenn Du den Riss genäht hast, musst Du die Naht unbedingt versiegeln – sonst tritt hier zukünftig Wasser ein.


  1. Naht abdecken: Da von Hand nie so sorgfältig wie mit der Maschine vernäht werden kann, empfiehlt es sich, eine händische Naht mit einem Flicken abzukleben. Dazu gehst Du wie oben bereits beschrieben vor. Im Falle eines mit Silikon beschichteten Zeltes solltest Du den Flicken ebenfalls annähen und die Naht versiegeln, um den Flicken dauerhaft zu fixieren.

Große oder komplizierte Risse im Zelt reparieren

Es gibt Löcher und Risse, an die Du besser die Experten ranlässt. Das ist immer dann der Fall, wenn die Beschädigung am Innen- oder Außenzelt größere Ausmaße annimmt. Zahlreiche Zelthersteller, wie zum Beispiel Vaude, bieten einen ausgezeichneten und umfangreichen Reparaturservice an, sodass die liebste Outdoorbehausung nach einem kurzen Kuraufenthalt wieder fit für das nächste Camping-Abenteuer ist. Auskunft über Dauer, Kosten und Ablauf einer Zeltreparatur erfährst Du meist direkt über den Kundenservice.

👉 Übersicht aller Hersteller mit Reparaturservices

Dein Zelt hat größere Risse oder Beschädigungen? Dann lieber ab zum Hersteller damit.

Bergzeit

Dein Zelt hat größere Risse oder Beschädigungen? Dann lieber ab zum Hersteller damit.


Zelt unterwegs flicken: Das muss dabei sein

Damit Du Deine Trekkingtour oder den Campingurlaub nicht abbrechen musst, nur weil Dein Zelt beschädigt ist, empfehlen wir, folgende Basics immer mit dabei zu haben.

So bist Du auch unterwegs bestens gerüstet, um dringende Reparatur selbständig durchzuführen.

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Fazit: Du kannst Dein Zelt selbst flicken!

Egal, ob Dich ein Löchlein im Innenzelt oder ein Riss im Außenzelt beschäftigt: Die Reparatur eines Zeltes ist einfacher als Du denkst. Wichtig ist es, Material und Beschichtung zu kennen und das richtige Reparaturset auszuwählen. Dann sind es nur noch ein paar Schritte und Deine geländegängige Outdoor-Bude ist wieder fit.

👉 Mehr zum Thema Zelt-Reparatur: Hier kannst Du nachlesen, wie Du Zeltstangen reparierst.

Falls Du Fragen oder weitere Tipps zum Thema hast, freuen wir uns über Deine Anregungen im Kommentarfeld!

Mehr zum Thema Zelten im Bergzeit Magazin

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