Der Beginn von Wild Country war das Treffen zweier leidenschaftlicher Kletterer mit einem Background, wie er unterschiedlicher nicht hätte sein können. Auf der einen Seite Ray Jardine, er hatte Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Auf der anderen Seite Mark Vallance, ein Unternehmer. Aber genau diese Verbindung setzte Synergien frei für eine Entwicklung, die den Klettersport Mitte der siebziger Jahre revolutionieren sollte: die "Cams", auch bekannt unter der Bezeichnung "Friends". Woher der Ausdruck stammt, dazu später mehr.
Inzwischen firmiert Wild Country - eigentlich im englischen Derbyshire beheimatet, wo sich auch heute noch der Stammsitz befindet - unter dem Dach der Oberrauch Gruppe in Bozen und exportiert seine innovativen Produkte über den eigenen Online-Vertrieb in alle Länder der Welt.
Climb now, work later …
Seine Leidenschaft fürs Klettern war es, die Ray Jardine bewog, Ende der 60er Jahre seinen gut dotierten Job in der Raumfahrtforschung aufzugeben und sich hundertprozentig auf seine Passion zu konzentrieren, was kurz darauf unter anderem in der Besteigung der legendären "Nose" im Yosemite gipfelte.
In den kommenden zwei Jahren wurden die Schwierigkeitsgrade im Klettern ständig weiter nach oben gepusht und schlussendlich die Notwendigkeit einer schnellen mobilen Absicherung immer offensichtlicher. Das war die Geburtsstunde der "Friends".
Friends will be Friends
… und darauf hatte die Kletterwelt gewartet! Ray Jardine begann mit der Entwicklung der ersten Prototypen 1971 und trieb in den folgenden fünf Jahren seine Kletterkarriere und die Friend-Entwicklung leidenschaftlich voran. Ab den Jahren 1976/77 zahlte sich sein großes Engagement dann sowohl in sportlicher als auch in geschäftlicher Hinsicht aus. Zweifelsohne hatte er seine Erfolge im neunten und zehnten UIAA-Schwierigkeitsgrad (USA 5.12/5.13) letztlich nicht nur seinen physischen Fertigkeiten, sondern auch zum großen Teil der Entwicklung seiner Prototypen, zu verdanken.
Übrigens gehörte zu Ray Jardines Routenportfolio auch die weltbekannte "Separate Reality", eine 20 Meter lange, extrem ausgesetzte Route mit nervenzehrender Crux fast 200 Meter über dem Merced River im Yosemite. Erstbegangen von Ron Kauk 1978 gelangte die spektakuläre Route durch Wolfgang Güllichs Free Solo-Begehung 1986 zu besonderer Berühmtheit.
Born in USA. Made in UK.
Erstaunlicherweise wurde die wirtschaftliche Erfolgsstory von Wild Country nicht in Amerika geschrieben. 1977, zwei Jahre nachdem Ray Jardine seinen langjährigen Freund, Kletter- und späteren Geschäftspartner Mark Vallance in das lang gehütete Geheimnis eingeweiht hatte, gründete dieser die Firma Wild Country und startete damit die Produktion und den Siegeszug der Friends durch die Kletterwelt. Aber nicht im "Entwicklungsland" USA, sondern in Derbyshire, inmitten von Englands Kletter-Hotspot dem Peak District Nationalpark.
Der Grund? Nachdem Ray nach etlichen frustrierenden Versuchen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten keinen Produzenten für seine Erfindung begeistern konnte, lud ihn sein Freund und visionärer Geschäftsmann Mark Vallance nach England ein. Er hatte das große wirtschaftliche Potenzial erkannt, gründete ein Jahr später die Firma Wild Country und startete den Vertrieb der Friends auf der Insel. Der Rest ist Geschichte.
Warum heißen Friends eigentlich Friends?
Reiner Zufall: Ray Jardine war mit seinem Freund Chris Walker und einigen anderen zum Klettern unterwegs. Außer Chris war jedoch niemand der Gruppe in das Geheimnis der neuartigen Sicherungsmittel eingeweiht - und das sollte auch bis zur Marktreife so bleiben. Und als Chris nun wissen wollte, ob Ray die Cams dabei habe, ohne das Geheimnis auszuplaudern, fragte er ihn einfach: "Have you got the bag of Friends, Ray?" …
Wild Country - mehr als nur "The cam company”
Von Beginn an beweist sich die innovative Brand als kreative Ideenschmiede. Der Claim "Pure Climbing" ist Programm, wenn es darum geht, Leistungsgrenzen zu verschieben, den Klettersport noch schöner und sicherer zu machen. Und dem wird Wild Country bis zum heutigen Tag gerecht. Denn, dass die Erfolgsstory von Wild Country mit der Produktion der Friends - dieses genialen Sicherungsmittels, das den Klettersport revolutionierte - erst begann, zeigt ein Blick auf weitere Meilensteine der Markenhistorie, mit denen die Brand immer wieder Akzente setzen konnte.
1973: Ray Jardine entwickelt den ersten funktionsfähigen Friend-Prototypen.
1977: Mark Vallance gründet Wild Country in England und produziert die Friends.
1980: Der "Little John Harness” wird Englands beliebtester Klettergurt seiner Zeit.
1981: Wild Country Rocks kommen auf den Markt und werden die meistkopierten Klemmkeile weltweit.
1988: Wild Country bringt die Weitentwicklung des "Ur-Friends" mit flexiblem Drahtseil auf den Markt.
1990: Markteinführung des ersten getapten und mit Gore-Tex® ausgestatteten Bergsportfäustlings
1992: "Super Rocks" starten mit radikal neuem Klemmkeildesign.
1995: Mit dem Ropeman MK1 kommt die zu dieser Zeit kleinste Steigklemme auf den Markt.
1997: Launch der Rockcentrics, einer Hybridklemmkeil-Version
1999: Einführung der Offset Friends für spezielle Rissstrukturen
2002: Zero Friends, die kleinsten Cams der Welt
2004: Mit dem Helium Wire Gate Karabiner kommt der leichteste Fullsize-Karabiner der Welt.
2008: Der preisgekrönte Alpine Shield Kletterhelm mit Sicherheitsplus durch optional montierbare Helmschale
2011: Markteinführung des leichten, robusten Pro Guide Tubers
2012: Neues Klettergurt-Design mit optimierter Lastverteilung
2018: Mit dem preisgekrönten Revo setzt Wild Country einen neuen Standard in punkto Sicherheit bei halbautomatischen Sicherungsgeräten.
2020+: Die "Never-Ending-Story" geht weiter …
Vorausschauend in die Zukunft
Seien es die Friends, der Heliumkarabiner, die Ropeman-Steigklemme oder das Revo-Sicherungsgerät: Wild Country steigt vor!
Und, obwohl der Fokus bei Wild Country klar auf der Ausrüstung liegt, bereichert die Marke inzwischen auch mit einer kleinen, aber feinen Climbingfashion-Linie "von Kletterern für Kletterer" die bunte Welt der Vertikalen. Von Trad- über Alpin- und Sportklettern in der Halle und am Fels ist für jeden was dabei. Und man darf gespannt sein, womit die inzwischen in Bozen beheimatete Klettermarke als nächstes die Limits pusht. Erst recht, da die jüngste Entwicklung, gerade auch im Bereich Umwelt-, Naturschutz und Nachhaltigkeit hohe Anforderungen stellt und gleichzeitig viel Raum lässt für kreative Ideen. Schließlich geht es dabei unmittelbar um "Wild Country".
"Nachhaltigkeit ist wie eine Sicherung," bringt es Alexandra Letts, Sustainability Manager Wild Country, auf den Punkt. "Sie hilft uns dabei zu gewährleisten, dass unsere Familien und Freunde gesichert sind und sich auf jedem Pfad sicher fühlen - und zwar auf lange Sicht."
Wild Country ist als Bestandteil der Oberalp Group Teil einer Outdoor-Familie, die unternehmerische und soziale Verantwortung ernst nehmen und Nachhaltigkeit "leben". Anerkannte Siegel wie Fair Wear Foundation, bluesign® Systempartnerschaft und Oeko-Tex® sind nur einige Belege dafür.
Markencheck Wild Country
- Headquarter … in Bozen/Südtirol als Mitglied der Oberrauch Gruppe
- Vor allem bekannt für … Kletterausrüstung
- Bekannte Athleten sind … Anna Stöhr, Caroline Ciavaldini, James Pearson.
- Ein Klassiker … sind die Friends.
- Nachhaltigkeit … bluesign® Systempartner, Fair Wear Foundation, Oeko-Tex®
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