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Kletterschuhe zum Bouldern & Klettern kaufen
Ganz klar - Kletterschuhe sind essenziell beim Klettern oder Bouldern. Ihre besondere Konstruktion ermöglicht eine präzise Fußplatzierung und bietet Dir Halt selbst auf kleinen Felsvorsprüngen oder Griffen - während Du mit jedem anderen Schuh schon längst abrutschen würdest. Die enge Passform minimiert das Verrutschen des Fußes und erhöht die Sensibilität für den Untergrund. Passform und Konstruktion von Kletterschuhen verbessern außerdem die direkte Kräfteübertragung vom Fuß an die Wand bzw. den Felsen.
Neben diesen Gemeinsamkeiten unterschieden sich Kletterschuhe für Anfänger und Fortgeschrittene sowie für die unterschiedlichen Kletter-Disziplinen jedoch deutlich voneinander im Bezug auf die Vorspannung, Downturn, Härtegrad und Materialzusammensetzung. Je nachdem, in welchen Disziplinen Du häufig unterwegs bist, kann es auch sinnvoll sein, sich mehrere Paar Schuhe zuzulegen.
Die richtigen Kletterschuhe für Anfänger
Hast Du gerade erst mit dem Bouldern oder Klettern begonnen, solltest Du Wert auf möglichst viel Komfort legen. Kletterschuhe für Einsteiger zeichnen sich durch wenig Vorspannung, möglichst neutrale Leisten und eine weiche bis mittle Sohlenhärte aus, damit Du ein Gefühl für die Tritte entwickeln kannst. Tipp: Unser Shop-Filter "Kletteranspruch" hilft Dir dabei, die passenden Modell zu Deinem Kletterniveau angezeigt zu bekommen.
Außerdem hast Du bei Kletterschuhen die Wahl zwischen drei Verschlussmöglichkeiten: Schnürsenkel, Klettverschluss oder Slipper (Schuhe zum Hineinschlüpfen).
- Kletterschuhe zum Schnüren: Kletterschuhe mit Schnürung haben den Vorteil, dass Du sie durch die Schnürung genauer an Deine Fußform anpassen kannst - vor allem im Bereich der Spitze. Dadurch ergibt sich ein besseres Trittgefühl und Du brauchst weniger Kraft, um den Fuß auf dem Tritt zu halten. Schnürer sind vor allem beim Alpinklettern und zum Teil auch unter High End-Produkten verbreitet.
- Kletterschuhe mit Klett: Modelle mit Klettverschluss haben den Vorteil, dass sie sich besonders leicht und schnell bedienen lassen. Heutzutage besitzen die meisten Kletterschuhe Klettverschlüsse. Sie geben außerdem Stabilität in Richtung Sohle. Allerdings lassen sie sich in der Regel nicht so präzise fixieren wie Schnürer.
- Slipper: Slipper kommen ganz ohne Verschluss aus, sie halten dank elastischer Einsätze und einer eng gewählten Passform am Fuß. Slipper werden gern beim Bouldern eingesetzt, da Du sie schnell an- und ausziehen kannst. Der Nachteil: Sie sollten wirklich eng am Fuß sitzen und lieber etwas kleiner als üblich gewählt werden.
Fels, Halle, Alpin & Co.: Welcher Kletterschuh ist der richtige?
Hallen vs. Klettern am Fels
In Boulderhallen (und Kletterhallen) empfehlen wird Dir tendenziell weichere Kletterschuhe, mit denen Du viel Gefühl auf den verhältnismäßig großen Strukturen erhältst. Suchst Du hingegen Kletterschuhe oder Boulderschuhe für den Fels, entscheidet eine Mischung aus Geschmacksache, Kletterstil/-niveau und Gelände, welche Schuhe Du wählst.
Ein guter Gradmesser ist oftmals die Vorspannung: Je höher Dein Kletterniveau ist, desto größer ist die Vorspannung des Kletterschuhs, um auch kleine Tritte am Fels zu erwischen. Eine höhere Vorspannung bietet sich auch bei steilen Routen an, da so eine optimale Kraftübertragung von Fuß auf Fels gewährleistet ist. Je senkrechter das Gelände, desto weniger relevant wird auch die Vorspannung. Für kleinste Leisten oder Risse eignen sich steifere Sohlen besser als weiche/sensible Sohlengummierungen.Mehrseillängen & Alpinklettern
Kletterschuhe für alpine Routen sollten in jedem Fall gut eingeklettert sein, bevor sie mit Dir in eine Mehrseillängentour einsteigen. Andernfalls kann es schmerzhaft und damit im Zweifel auch gefährlich werden.
- Alpines Sportklettern: Je nach dem, in welchem Schwierigkeitsgrad Du unterwegs bist, ist eine Mischung aus Performance und Komfort bei der Wahl des Kletterschuhs wichtig. Solltest Du zwischendrin beim Sichern Deine Schuhe trotz allem Komfort ausziehen, hilft ein Shoekeeper dabei, dass sie versehentlich keinen Abflug machen.
- Alpinklettern: Beim Alpinklettern spielt der Komfort nochmal eine größere Rolle als beim alpinen Sportklettern, da hier oftmals wichtige Ressourcen in das Absichern, Legen von Sicherungsgeräten etc. fließen. Du solltest Dich hierbei also maximal wohl in Deinen Kletterschuhen fühlen.
Kletterschuhe für den Klettersteig
Beabsichtigst Du bei schweren Klettersteigen Kletterschuhe zu Hilfe zu nehmen, weil Dir die Climbing Zone Deiner Zustiegsschuhe nicht mehr ausreicht, dann ist Komfort das entscheidende Kriterium. So eignen sich Modelle wie Scarpa Vapor oder La Sportiva Katana für schwere Klettersteige. Konkret bedeutet das:
- leichte bis keine Vorspannung
- leichte bis keine Asymmetrie
- keine zu weiche Sohle für ausreichend Stabilität auf Stahltritten
- per Klettverschluss bedienbar, um im Klettersteig leichter auf Kletterschuhe umsteigen zu können
Kletterschuhe für Platten
Auf Platten spielen Kletterschuhe mit weicher Sohle ihre Stärken aus. Zumindest bis etwa zum 7. Kletter-Schwierigkeitsgrad. Denn weiche Sohlen finden auf den großen Platten viel Reibungsfläche und damit Halt. In höheren Schwierigkeitsgraden wird es hingegen wieder individuell und eine weiche Sohle ist nicht zwangsläufig das geeignete Mittel.
Vorspannung & Sohlenhärte: Was ist wichtig?
Eine Vorspannung im Kletterschuh soll Dich auf kleinen Tritten unterstützen und dabei ein stückweit die entstehende Spannung in Deiner Ferse abnehmen. Hier wird also schon deutlich, dass die Vorspannung vor allem bei höheren Schwierigkeitsgraden interessant wird. Als Anfänger sind Kletterschuhe mit Vorspannung zunächst kein Thema. Auch wenn Du die Kletterschuhe länger am Stück trägst (z.B. bei Mehrseillängenrouten), sollten sie tendenziell weniger bis keine Vorspannung besitzen, da es sonst sehr anstrengend für Deine Füße werden kann.
Ist eine weiche oder eine harte Sohle besser? Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten, denn es kommt wie so oft auf den Einsatzzweck an:- Weiche Sohle: Bietet sich vor allem in Boulderhallen und für Einsteiger an, um ein Gefühl für die Tritte zu entwickeln. Auch beim Klettern auf Reibungstritten (Platten, abfallende Tritte) ist eine weiche Sohle von Vorteil, da sie sich der Oberfläche optimal anpasst und so der Kletterschuh ordentlich für Reibung sorgt. Bedenke, dass weiche Kletterschuhe auch immer mehr Kraftaufwand bedeuten. Daher eignen sie sich nur bedingt für's Klettern am Fels sowie in höheren Schwierigkeitsgraden.
- Mittlere Sohle: Kletterst Du vor allem viele Routen in der Kletterhalle und/oder bist vermehrt beim Alpinklettern zu finden, dann eignen sich Kletterschuhe mit mittlerer Sohle. Die festere Sohle bietet Dir mehr Halt und Stabilität.
- Harte Sohle: Auf kleinen Leisten und Tritten sind härtere Sohlen von Vorteil, da sie Dir weniger Kraftanstrengung im Zehenbereich abverlangen bzw. durch ihre Härte Deinen Muskeln einen Teil ihrer Arbeit abnehmen und sie unterstützen.
Material: Vegan oder Leder?
Im Allgemeinen bestehen Kletterschuhe entweder aus Leder, Kunstleder oder Synthetikstoff.
Kunstleder hat die Eigenschaft, dass es sich nicht stark dehnt, sprich: Die Größe, die Du anprobierst, bleibt in der Regel auch so. Anders verhält es sich bei Kletterschuhen aus Leder: In dem Fall können sich Form und Größe der Schuhe mit dem Tragen nämlich noch verändern. So kann es sein, dass die Schuhe im Laufe des Eintragens bis zu 1,5-2 Größen (!) nachgeben. Das solltest Du beim Kauf beachten und Dich entweder vom Verkäufer im Laden beraten lassen oder die Produktbeschreibung im Online Shop aufmerksam durchlesen. Dafür haben Boulderer und Kletterer, die leicht zu verschwitzten Füßen neigen, in Lederschuhen oftmals weniger Probleme als in anderen Materialien. Bist Du auf der Suche nach veganen Kletterschuhen, dann verzichten die jeweiligen Hersteller bei der Produktion vollständig auf die Nutzung von Tieren oder Bestandteilen tierischen Ursprungs.
Größe und Wahl der passenden Marke
Da jeder Hersteller seine eigenen Leistenformen nutzt und die Kletterschuhe von Marke zu Marke daher anders ausfallen, gibt es leider keine allgemein gültige Formel zur richtigen Größenwahl. Im Prinzip führt daher kein Weg am Anprobieren der Kletterschuhe vorbei. Beliebte Marken für Kletterschuhe sind etwa die Hersteller La Sportiva, Scarpa, Ocun, Red Chili, Five Ten oder auch Boreal.
Als Faustregel gilt: Hast Du gerade erst mit dem Klettersport begonnen, kannst Du Dich an Deiner üblichen Schuhgröße orientieren und Deine neuen Kletterschuhe etwas kleiner wählen - Schmerzen solltest Du in Deinen Schuhen jedoch nicht haben. Je höher das Niveau, desto enger sitzen die Kletterschuhe in der Regel an den Füßen, um eine optimale Kraftübertragung zu gewährleisten. Und natürlich spielt die Kletterdisziplin eine große Rolle.